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zu beschließen, die Petition zur Errichtung eines eingezäunten Hundefreilaufplatzes vom 12.06.2025, zurückzuweisen.
Die Zielrichtung der Petition spricht alle Geschlechter im gleichen Maße an. Daher sind keine geschlechtsbezogenen Aspekte zu berücksichtigen.
Der Beschluss ist klimaneutral.
Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.
Nach § 34 Satz 1 Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) hat jede Person das Recht, sich in Angelegenheiten der Landeshauptstadt Hannover mit Anregungen (Petitionen) an den Rat zu wenden. Gemäß § 17 Abs. 6 der Hauptsatzung der Landeshauptstadt Hannover ist die Entscheidung über die Petitionen dem Verwaltungsausschuss übertragen worden, bei denen keine ausschließlichen Entscheidungsrechte des Rates betroffen sind.
Mit der oben genannten Petition wurde der Wunsch an die LHH herangetragen, eine eingezäunte Hundeauslauffläche in Linden-Nord zu schaffen. Die eingezäunte Hundeauslauffläche soll gemäß Antragstellerinnen folgende Anforderungen erfüllen:
- Mind. 1,80 m hoher Zaun, damit besonders große Rassen ihn nicht überspringen können
- Geeignetes Trainingsgerät (Brücken, Kletterwände, Baumstämme, Findlinge, etc.)
- Kleines Eingangstor
- Großes Tor (Durchfahrt für Maschinen)
- Ggf. Kotbeutelspender
- Mülleimer
- Sitzgelegenheiten
- Hinweisschild für Nutzungsbedingungen
- Ggf. kleiner Unterstand für Regentage
- Unterhaltung der Fläche (regelmäßiges Mähen, Auffüllen des Kotbeutelspenders, Leeren des Mülleimers, regelmäßige Überprüfung des Zauns und der Geräte).
Die Verwaltung empfiehlt, den Antrag aus nachfolgenden Gründen abzulehnen:
Die festgelegten Hundeauslaufflächen und –wege in der Landeshauptstadt Hannover befinden sich alle innerhalb von öffentlichen Grünanlagen, die meistens auch planungsrechtlich als Grünanlage, Grünverbindung oder Spiel- und Erholungsfläche festgesetzt sind. Sie wurden demzufolge dafür angelegt, damit sich die Bürger*innen der Stadt hier erholen, aufhalten und/oder sportlich betätigen können. Die Hunde haben hier das Recht sich „frei“ zu bewegen, die Besitzer*innen haben aber auch hier die Aufsichtspflicht und müssen darauf achten, dass durch das Verhalten des Hundes niemand zu Schaden kommt bzw. unangemessen belästigt wird.
Nachdem in den Corona-Jahren die Anzahl der Hunde im Stadtgebiet gestiegen war, ist die Anzahl in den letzten Jahren relativ stabil. Derzeit sind 18.357 Hunde steuerpflichtig gemeldet. Das Angebot an Hundeauslaufflächen und -wegen ist in den letzten Jahren stetig erweitert worden. Eine Übersicht ist auf
www.hannover.de unter dem Stichwort „Hundeauslaufflächen“ zu finden.
Die Flächen stehen weiterhin auch anderen Nutzenden zur Verfügung. Diese müssen sich aber mit den Hunden ohne Leine „arrangieren“ oder, wenn sie dies nicht wollen, eine andere Fläche aufsuchen. Auf eine Einfriedung von Hundefreilaufflächen wird aus gestalterischen und finanziellen Gründen verzichtet, was auch in Zukunft so beibehalten werden soll, da solche massiven Barrieren in öffentlichen Grünanlagen sich nicht in ein Gesamtkonzept vielfältiger und für möglichst viele Personen nutzbarer Grünflächen integrieren lassen.
Zudem wäre der finanzielle Aufwand für Anschaffung und Einbau einer Umzäunung sowie von geeigneten Trainingsgeräten sehr hoch und kann unter den bestehenden haushälterischen und personellen Bedingungen nicht umgesetzt werden. Auch würden Folgekosten für die Unterhaltung und Pflege entstehen. Ein Zaun behindert die regelmäßigen Pflegearbeiten und würde die Pflegearbeiten zusätzlich verteuern. Insgesamt entspricht die Ausstattung mit den benannten Trainingsgeräten der eines professionellen Hundetrainingsplatzes. Es würde sich um eine freiwillige Aufgabe der Landeshauptstadt Hannover handeln; dies wird nicht befürwortet.
Im Stadtteil Linden-Nord und unmittelbar angrenzend gibt es bereits folgende Freilaufflächen und -wege, die eine artgerechte Haltung ermöglichen:
- Leine Nordufer am Uni-Sportzentrum zwischen Hänisch- und Dornröschenbrücke
- Ihme Westufer am Heizkraftwerk Linden
- Fössegrünzug südlich Liepmannstraße am Fösseweg
- Weg an der Leine parallel zur Straße In den Kämpen bis zur Wasserkunst.
Der dichtbesiedelte Stadtteil Linden-Nord verfügt insgesamt über relativ wenige, öffentlich nutzbare Grünflächen in Wohnungsnähe. Darüber hinaus werden insbesondere die Freiflächen am Faustgelände regelmäßig für temporäre Veranstaltungen genutzt, auch für die Freifläche an der Noltestraße/Fösseweg gibt es Veranstaltungsanfragen. Durch die Einzäunung und die ausschließliche Nutzung als Hundefreilauffläche würden diese wichtigen Naherholungsräume allen anderen Einwohner*innen nicht mehr zur Verfügung stehen und der Nutzungsdruck auf die verbleibenden Freiflächen würde sich zusätzlich erhöhen. Das ist aus Sicht der Grün- und Freiflächenversorgung für den Stadtteil nicht vertretbar.