1. der Umgestaltung des Stadtteilparks Mühlenberg in Hannover-Mühlenberg mit Gesamtkosten in Höhe von 1.060.900,- € zuzustimmen,

- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß § 94 Abs. 1 NKomVG
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses nach § 76 Abs. 2 S.1 NKomVG

2. der Ausstattung entsprechend der Anlagen 2 - 4 zu beschließen

- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß § 93 Abs.1 Nr.1a NKomVG

Bei der Planung wurden Aspekte der sozialen Sicherheit und barrierefreien Gestaltung der Grünflächen berücksichtigt. Die Planung wurde mit dem Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Hannover abgestimmt. Von der geplanten Umgestaltung sind alle Geschlechter und gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen betroffen. Bei der Ausstattung wurden deren Bedarfe gleichermaßen berücksichtigt

Die Umgestaltung des Stadtteilparks hat im Ergebnis überwiegend positive Auswirkungen auf das Klima. Zur Herstellung der Barrierefreiheit werden zusätzliche Spazierwege hergestellt und neue Bankstandorte und Flächen für Bewegungsangebote angelegt, die zu einer Flächenversiegelung führen. Durch die Pflanzung von zusätzlichen 25 großen Bäumen (11 Hochstamm-Obstbäume und 14 Parkbäume) werden hingegen Klimaverbesserungen erzeugt.

Kostenzusammenstellung

Die Kosten für die Teilerneuerung des Stadtteilparks Mühlenberg betragen 1.060.900,- € (brutto) und setzen sich folgendermaßen zusammen:

Baustelleneinrichtung / Abbrucharbeiten 119.500,- €
Erdarbeiten 33.000,- €
Befestigte Flächen/ Fallschutzflächen 381.600,- €
Einbauten und Freiflächen 162.200,- €
Technische Anlagen 7.700,- €
Vegetationsflächen 138.500,- €
Beteiligung 46.800,- €
Planungskosten, Gutachter 171.600,- €
Summe (brutto) 1.060.900, - €

Es wird geprüft, ob parallel eine Förderung einzelner Teilmaßnahmen der beschriebenen Umgestaltungsmaßnahme aus dem neuen KfW-Programm 444, „NKK - Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ beantragt werden kann. Im Falle einer Bewilligung reduziert sich die oben genannte Summe aus Städtebauförderungsmitteln um die entsprechenden Beträge aus dem KfW-Programm 444 NKK.

Die Umgestaltung der ca. 32.000 m² großen Grünfläche in einen Stadtteilpark ist eine zentrale Maßnahme des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ (vormals „Soziale Stadt“) im Sanierungsgebiet Mühlenberg. Der neue Stadtteilpark nimmt als einzige größere öffentliche Grünfläche im Sanierungsgebiet eine bedeutende Aufenthalts- und Erholungsfunktion für Mühlenberg und die angrenzenden Stadtteile ein. Zusammen mit den angrenzenden Grünflächen im Norden und westlich des Ossietzkyrings hat das Planungsgebiet eine Größe von ca. 50.000m².

Zu den beschlossenen Sanierungszielen für das Gebiet zählen die Aufwertung öffentlicher und privater Freiräume inklusive der Einbeziehung und Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Behinderung im Sinne von Inklusion (siehe B-DS 2079/2015 N 1).

Der Stadtteilpark liegt im Südwesten des Stadtteils Mühlenberg. Unmittelbar an den Park angrenzend befinden sich im Süden vereinsgebundene Freiflächen (Sport, Bahnengolf), der Ossietzkyring und der Spielpark im Osten, Kleingärten und Wohngebäude im Norden sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen der Stadt Ronnenberg im Westen, die einen Blick in den gesamten Landschaftsraum ermöglichen.


Beteiligung

Das unter intensiver Mitwirkung der Mühlenberger Bevölkerung, Vertreter*innen der Einrichtungen vor Ort und der lokalen Politik erarbeitete Freiraumentwicklungskonzept Mühlenberg (= FREK, siehe B-DS 1344/2018) ordnet den Stadtteilpark als kurzfristig umzusetzende Maßnahme ein.
Aufbauend auf den Ergebnissen des FREK sollte die Planung und Gestaltung in einem offenen Beteiligungsprozess erarbeitet werden. Der Start für einen mehrstufigen Beteiligungsprozess mit unterschiedlichen Zielgruppen erfolgte Anfang 2023. Die Ergebnisse sind in einer umfangreichen Dokumentation festgehalten.

Von März bis August 2023 haben sich die Bewohner*innen und Nutzer*innen aus Mühlenberg und angrenzenden Stadtteilen, Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Vereinen, Verbänden, Einrichtungen und Institutionen aus dem Stadtteil in mehreren öffentlichen Veranstaltungen im Park in die Planung eingebracht.

Durch dieses Engagement konnten viele Wünsche und Ideen in den Planungsprozess einfließen. Mit der Planung wurde das Landschaftsarchitekturbüro GrünPlan aus Hannover beauftragt.


Planung

Ziel der Planungen ist es, den naturnahen Charakter mit dem wertvollen Baumbestand und den großzügigen Wiesenflächen zu erhalten, den Erholungswert zu steigern und einen integrativen Ort der Begegnung, Bewegung und des Aufenthalts für alle Bewohner*innen und Besucher*innen des Sanierungsgebietes herzustellen.

Der Entwurf sieht eine attraktive und akzentuierte Freiraumgestaltung vor, die die Wegebeziehungen und Flächen neu organisiert und in Zusammenhang bringt.
Die vorhandenen Wege werden durch geschwungene, dezente wassergebundene Wege ergänzt. Diese neuen Spazierwege erschließen Rasen- und Wiesenflächen und verbinden einzelne, bereits bestehende Hauptwege.

An dem südlichen geschwungenen Weg liegen einzelne Aktivitäts- und Aufenthaltsinseln. Sie ermöglichen neue Nutzungen. Die Calisthenicsanlage für ambitionierten Sport setzt sich aus verschiedenen Geräten für ein intensives Eigengewichtstraining zusammen: zwei verschiedene Hangelleitern, eine schräge Trainingsbank, Reckstangen in unterschiedlichen Höhen und eine Sprossenwand. Der Fitnessparcours besteht aus Geräten für ein schonendes Bewegungsangebot: Beintrainer, Ganzkörpertrainer, Balancierstrecke und Rudertrainer. Zusätzlich ist ein Schultertrainer in zwei Höhen für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung vorgesehen. Auf den hohen Schaukeln für Groß und Klein bietet sich ein weiter Blick in die Landschaft.

Die Aufenthaltsflächen sind mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten zum Treffen und Verweilen ausgestattet. Einzelne Bänke und eine lange Bank im Süden sind etwas zurückversetzt entlang der Wege platziert. Rund um das Regenwasserrückhaltebecken bieten Bank-Tisch-Gruppen die Möglichkeit zum Picknicken. Eine WLAN-Bank befindet sich am neuen östlichen Weg. Drehbare Sonnenliegen auf der Wiese schaffen eine neues Naturerleben. Alle Bereiche sind barrierefrei erreichbar.

Die vorhandenen ausladenden und wertvollen Bäume bleiben erhalten und werden durch die Pflanzung weiterer Parkbäume ergänzt. Auf der Wiese am Kurt-Willkomm-Weg werden Obstgehölze gepflanzt, dessen Obst geerntet werden darf.
In einigen Parkbereichen wird das vorhandene Gelände leicht modelliert.

Markante Pflanzinseln bilden Leit- und Orientierungspunkte innerhalb des Parks an Wegekreuzungen.

Eine aufgepflasterte Fahrbahnquerung über den Ossietzkyring in der Verlängerung des Hübener Weges verbessert die Erschließung des Parks. Die Wegeverbindung vom Spielpark/ Mühlenberger Markt zum Park wird hierdurch gestärkt und die Barrierefreiheit gewährleistet. Im südlichen Verlauf des Ossietzkyrings erfolgt die barrierefreie Zugänglichkeit zum Park durch Absenkung von Bordsteinen.

Der befestigte und beleuchtete ‚Verbindungsweg‘ vom Spielpark zum Ossietzkyring wird verbreitert und bietet künftig eine alternative Radstecke vom Hübenerweg/ Spielpark über die Bonhoeffer Straße zum Kurt-Willkomm-Weg. So kann der Fuß- und Radverkehr auf dem durch den Park führenden Werner-Bock-Weg entzerrt und entlastet werden.
Der Grünstreifen am Hübener Weg entlang des Spielparkgeländes wird zwischen ‚Verbindungsweg‘ und Richard-Wassermann-Weg verbreitert, um die Standortbedingungen der vorhandenen Bäume zu verbessern. Bodentattoos markieren den Eingang zum Spielpark und dienen der Lenkung des Radverkehrs zum „Verbindungsweg“.

Durch die Änderung der Wegeführungen und Erneuerung des Pflasterbelages im Kreuzungsbereich Auf dem Hagen/ Kurt-Willkomm-Weg wird die Kreuzung einsehbarer und übersichtlicher.

Die Baumaßnahmen beginnen voraussichtlich im Herbst 2025.