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Die Verwaltung informiert aufgrund des Beschlusses aus Haushaltsantrag H-0340/2019 (Anlage 2) mit der vorliegenden Drucksache über den Stand der Arbeit des Vereins Märchenkoffer e. V.
Der Jugendhilfeausschuss hat mit dem Beschluss des Haushaltsbegleitantrags H-0340/2019 entschieden, dass der Träger vor der Sommerpause 2020 über seine Aktivitäten berichten soll.
Als Anlage 1 dieser Drucksache wird ergänzend ein Bericht des Vereins Märchenkoffer e. V. über die Vereinsarbeit in den Jahren 2019 bis heute übersendet.
Ein nicht unerheblicher Teil der Angebote des Märchenkoffer e.V. richtet sich an Kinder noch vor dem Grundschulalter (4 Vorschüler*innen-Gruppen, 2 x Mutter-Kind-Treff, 1 x Feinmotorik ab 3 Jahre, s. Anlage 3). Seit 2019 findet montags – freitags von jeweils 11.30 - 16:30 Uhr ein offener Treff statt. Hier dürften bis 13:00 Uhr noch keine Grundschulkinder anwesend sein, denn in Niedersachsen sind alle Grundschulen verpflichtet, täglich mindestens ein fünf Zeitstunden umfassendes Schulangebot sicherzustellen. Vier offene Angebote und dreimal Leseclub (ab 8/10 Jahre) sind für Kinder im Grundschulalter konzipiert. Eine Ausweitung der Angebote ist seit August 2020 im Plan verzeichnet (Improtheater, Singen, Musik- und Spieletreff, Endtdecker-Gruppe), weitere für 2021. Am Wochenende und in den Ferien gibt es Angebote für Kinder von 8 bis 14 Jahren. Spezielle Angebote für Jugendliche ab 14 Jahren gibt es nicht.
Alle Angebote haben einen aktivierenden und gestalterischen Charakter. Die Kinder der angesprochenen Altersgruppen werden in der Regel von den Eltern in die Einrichtung gebracht, weil sie selbst noch zu jung und nicht mobil über Stadtteilgrenzen hinaus sind. Der Verein gibt an, dass 36 % der Kinder aus dem Stadtteil Vahrenwald, 15 % aus der List sowie 9 % aus dem Sahlkamp kommen. Weitere 25 % verteilen sich über die anderen Stadtteile Hannovers, 10 % kommen aus der Region und 5 % aus anderen Teilen Niedersachsens.
Es sind daher eher die Eltern, die dafür sorgen, dass sich ihre Kinder in die Einrichtung begeben und die dortigen Angebote annehmen. Deutlich ist, dass es sich um ein stadtweit bzw. auch regionsweit beachtetes Angebot handelt.
Der Träger ist der Aufforderung des Jugendhilfeausschusses, sich an den Arbeitsgemeinschaften (AG) nach § 78 SGB VIII zu beteiligen, nachgekommen und ist seitdem bei allen Sitzungen anwesend gewesen. Auch hat sich der Träger im Rahmen einer Präsentation in der AG "Kinder- und Jugendarbeit!" nach § 78 SGB VIII vorgestellt. Er beteiligt sich sehr aktiv in dieser Arbeitsgemeinschaft. Kooperationspartner*innen wurden im Stadtteil gesucht und eine Zusammenarbeit wurde begründet. Am Feriencard-Programm hat sich der Verein beteiligt sowie eigene Ferienaktivitäten entwickelt und durchgeführt.
Ein zusätzliches offenes Angebot für Kinder und Jugendliche im Stadtteil wird grundsätzlich begrüßt. Der Bedarf für eine speziell bilingual ausgerichtete offene Kinder- und Jugendeinrichtung mit stadtweiter Ausrichtung wird nicht gesehen. Die Angebote der Einrichtung richten sich mehrheitlich an Kinder im, bzw. noch vor dem Grundschulalter, nicht jedoch an die Zielgruppe der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Die Fachverwaltung sieht daher zurzeit keine Möglichkeit, den Märchenkoffer e.V. als Offene Kinder- und Jugendeinrichtung aus Mitteln der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu fördern.
Die vom Standort Rolandstraße nächstgelegenen offenen Jugendeinrichtungen sind der kleine Jugendtreff Downtown (ca. 700 m entfernt) und der kleine Jugendtreff Dragonerstraße (ca. 900 m entfernt).
Die Betreuungsquote von Grundschulkindern im Bezirk Vahrenwald-List liegt bei 73,2 %. Von den acht Grundschulen im Stadtbezirk sind fünf Ganztagsgrundschulen. Die in der Nähe der Einrichtung gelegenen Grundschulen (GS Rosa-Parks, 400 m entfernt, GS Am Welfenplatz, 400 m entfernt, und GS Alemannstraße, 700 m entfernt) bieten am Nachmittag Betreuungsangebote an. Lediglich die ca. 800 m entfernte GS Comeniusstraße im Stadtteil List ist noch keine Ganztagsschule.
Die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit richten sich generell an alle Geschlechter. In der geschlechterdifferenzierten Kinder- und Jugendarbeit werden Kinder und Jugendliche vor ihren jeweiligen sozialen und kulturellen Hintergründen wahrgenommen. Es findet eine besondere Ansprache in Schrift, Wort und Methoden Verwendung, die eine Ausgrenzung des jeweils anderen Geschlechtes vermeidet.
Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.