Drucksache Nr. 1695/2013:
Umsetzung des Konzeptes eines Mädchenzentrums in Hannover

Inhalt der Drucksache:

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1695/2013
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Umsetzung des Konzeptes eines Mädchenzentrums in Hannover

Antrag,

zu beschließen, auf der Basis des anliegenden Konzeptes die Verwaltung zu beauftragen, ein Mädchenzentrum in einer Immobilie der LHH oder durch eine Anmietung umzusetzen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Umsetzung eines zentralen Mädchenzentrums trägt erheblich dazu bei, dass die Interessen von Mädchen und Jungen gleichermaßen in der Kinder- und Jugendarbeit der Landeshauptstadt Hannover berücksichtigt werden und entsprechend ihrem tatsächlichen Anteil in der Bevölkerung differenzierte Angebote ausgewiesen werden.

Kostentabelle

Für das Haushaltsjahr 2013 entstehen keine finanziellen Auswirkungen. Allerdings ergeben sich abhängig vom auszuwählenden Gebäude voraussichtlich Kosten für notwendige Sanierungsmaßnahmen und Umbauten bzw. für Anmietungen. Die Kosten für diese Maßnahmen müssten in einem besonderen Verfahren ermittelt werden. Mögliche Kosten für die Anmietung von Räumlichkeiten für die allgemeine offene Kinder- und Jugendarbeit im Stadtteil werden im Jahr 2014 aus dem zuständigen Bereich Kinder- und Jugendarbeit erwirtschaftet.

Begründung des Antrages

Mit dieser Drucksache wird gemäß Ratsauftrag (DS 1900/2012) das Konzept für ein Mädchenzentrum vorgelegt, welches neben einem Jugendzentrum nur für Mädchen auch die Angebote der Beratung und der Ambulanten Betreuung vorsieht.

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse aus den Sozialraumanalysen im Rahmen der Neuorganisation von Kinder- und Jugendarbeit (es fehlen Angebote für Mädchen) ist die Idee entstanden, ein Haus nur für Mädchen und junge Frauen zu realisieren. Dabei bietet sich an, ein bisheriges Jugendzentrum - ähnlich der Entwicklung des JugendSportZentrums in Buchholz – mit dieser speziellen Schwerpunktsetzung zu versehen.

Die Einrichtung wird künftig in Kooperation zwischen dem Bereich Kinder- und Jugendarbeit der Landeshauptstadt Hannover und hannoverschen Fachkräften der Mädchenarbeit freier Träger ausschließlich für Mädchen und junge Frauen betrieben. U. a. der Verein Mädchenhaus Hannover e. V. setzt seit 20 Jahren Angebote der offenen Jugendarbeit, Beratung und Erziehungshilfe für Mädchen mit Unterstützung der Stadt Hannover erfolgreich um. Die derzeit an zwei verschiedenen Orten (Zur Schwanenburg und am Engelbosteler Damm) stattfindenden Angebote sowie die personelle Ausstattung entsprechen nicht einem zentralen und auf die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen der gesamten Stadt ausgerichteten Angebot.

Deshalb haben die Mitarbeiterinnen des Mädchenhauses und des Bereiches Kinder- und Jugendarbeit der Landeshauptstadt Hannover unter Federführung der Jugendbildungskoordination das anliegende Konzept entwickelt, um es an einem zentralen Standort in Hannover umzusetzen.

Fachliche Unterstützung erfuhr das Konzept durch die Rückkopplung auf Leitungs- bzw. Trägerebene mit denjenigen, die in Hannover Mädchenarbeit machen (Violetta e. V., BDKJ, Kreisjugendwerk der AWO, Mädchenhaus Hannover e. V.) sowie mit der Leibnitz Universität, Fakultät V, Prof. Dr. Barbara Ketelhut und Frau Dr. Claudia Wallner aus Münster.

Eine detaillierte Ausarbeitung des Konzeptes mit Kooperationsvereinbarungen zu konkreten Angebots- und Öffnungszeiten wird parallel zur Raumplanung fortgesetzt und mit einer Beschlussdrucksache zur Umsetzung des Mädchenzentrums vorgelegt. Die Umsetzung des Konzeptes soll ab diesem Zeitpunkt für die Dauer von 3 bis 5 Jahren wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden.

Der Fachbereich Gebäudemanagement prüft derzeit verschiedene Varianten für die Unterbringung eines Mädchenzentrums. Dabei werden sowohl städtische Liegenschaften als auch Angebote des Immobilienmarktes berücksichtigt.

Die künftigen Kooperationspartnerinnen arbeiten gleichberechtigt und tragen die Verantwortung für die gesamten Angebote des Hauses gemeinsam.



Für den Fall, dass das künftige Mädchenzentrum in einem bestehenden Jugendzentrum verortet wird, würde die allgemeine offene Jugendarbeit (auch für männliche Jugendliche) des betroffenen Stadtteils zunächst außerhalb der jeweiligen Einrichtung übergangsweise durch aufsuchende Arbeit und die punktuelle Nutzung anderer Räumlichkeiten stattfinden. Parallel dazu werden in Absprache mit dem Gebäudemanagement und dem Stadtbezirksmanagement Räume gesucht, um langfristig einen Standort für offene Jugendarbeit im Stadtteil zu etablieren.
51.5 
Hannover / 14.08.2013