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der Mittelfreigabe von 500.000 € und dem Baubeginn zum Ersatzneubau der Straßenbrücke über den Schiffgraben, wie in der Begründung dargestellt, zuzustimmen.
- Anhörungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß §94 Abs. 1 NKomVG
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 76 Abs. 2 NKomVG
Finanzielle Auswirkungen:
Investitionsmaßnahme: 54101138
Bezeichnung: Gemeindestraßen /
Straßenbrücke über den Schiffgraben
Die Finanzierung der Baumaßnahme wird in 2025 durch OE 66 und OE 67 sichergestellt. Die Region Hannover fördert die Baumaßnahme mit 150.000 €.
Genderspezifische Aspekte und Belange wurden bei der geplanten Maßnahme beachtet.
Fragen der sozialen Sicherheit und einer barrierefreien Gestaltung wurden geprüft. Die Ergebnisse sind in die Planung eingeflossen.
Das Ergebnis der Klimawirkungsprüfung wird als neutral bewertet.
Ausgangslage Bestand
Die im Jahr 1928 errichtete Straßenbrücke führt über den Schiffgraben und verbindet die Stadtteile Zoo und Groß Buchholz. An Wochenenden ist die Waldchaussee für den Kfz-Verkehr gesperrt. Die Verkehrsbelastung beträgt heute ca. 12.000 Kfz/Tag. Gemeinsam mit der Podbielskistraße und der Walderseestraße hat die Waldchaussee insbesondere im Berufsverkehr eine hohe Bedeutung.
Das Brückenbauwerk kreuzt heute den Schiffgraben in einem sehr spitzen Winkel und ist deshalb ca. 34 m breit. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde auf der Südseite eine Radwegbrücke ergänzt (Anlage 1). Die Brücke ist heute lastbeschränkt, so dass nur Fahrzeuge bis 5 t zulässiges Gesamtgewicht die Brücke (und damit auch die Waldchaussee) befahren dürfen. Schon seit vielen Jahren wird sowohl von der Politik als auch von den Anwohnenden eine Busanbindung des Gehägeviertels gewünscht. Das Gehägeviertel ist heute sehr schlecht durch den ÖPNV erschlossen. Durch die Entwicklung des ehemaligen britischen Militärhospitals zu einem Wohngebiet mit zahlreichen Einrichtungen wie z. B. Cochlear Implantat Centrum, Alteneinrichtungen etc. ist die Notwendigkeit einer guten ÖPNV-Erschließung des Gehägeviertels noch einmal deutlich gewachsen. Eine Führung der SprintH-Linie 900 von Burgdorf zum ZOB über Gehägestraße und Waldchaussee bietet jetzt die Gelegenheit, diese notwendige ÖPNV-Erschließung zu realisieren. Dazu ist aber zwingend die Erneuerung der lastbeschränkten Brücke erforderlich.
Die Verwaltung wurde mit Beschluss der Drucksache 2528/2023 mit der Erneuerung der Brücke über den Schiffgraben zur Ermöglichung des Busverkehrs beauftragt.
Auch wenn nach dem Neubau der Brücke wieder Schwerverkehr möglich wäre, soll dieser weiterhin ausgeschlossen bleiben. Gleiches gilt für den Erhalt der Wochenendsperrung. Diese soll ebenfalls wie heute - bis auf den Busverkehr - erhalten bleiben. Der Bus soll an allen Tagen verkehren.
Erfordernis Ersatzneubau
Am Bauwerk (Anlage 2) wurden im Rahmen der turnusmäßigen Brückenprüfungen deutliche Betonschäden festgestellt (Anlage 3). Bei einer daraufhin beauftragten Nachrechnung wurden erhebliche statische Defizite am Tragwerk festgestellt. Die Tragfähigkeit der Brücke ist eingeschränkt. Anstatt der zu erreichenden Brückenklasse 30/30 konnte nur Brückenklasse 6/6 nachgewiesen werden. Der Straßenabschnitt der Waldchaussee zwischen Zoo und Steuerndieb ist zwar jetzt schon für Fahrzeuge auf 5 t zulässiges Gesamtgewicht beschränkt. Aufgrund der fortschreitenden Schäden ist die Erneuerung des Bauwerks unvermeidlich, um die Brücke für den Kfz-Verkehr nicht sperren zu müssen und zukünftig eine Buslinie (Linie 900) durch das Gehägeviertel über den Zoo zum ZOB führen zu können.
Ersatzneubau (vgl. Anlage 4)
Die Maßnahme wurde sowohl mit der Unteren Wasserbehörde als auch mit der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover vorabgestimmt.
Der Neubau ersetzt die Straßen- und Radwegebrücke in einem Bauwerk. Durch eine Veränderung des Kreuzungswinkels mit Verlegung des Gewässerlaufes im Kreuzungsbereich ist ein verkürztes Bauwerk möglich, so dass neben einem Kostenvorteil auch der dauerhafte Eingriff in die Eilenriede verringert wird.
Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für die mit der Maßnahme verbundenen Eingriffe wird in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover und dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Forstweg von der Nordseite des Bauwerks bis zur nächsten Kreuzung auf ca. 75 m Länge zurückgebaut. Auf diese Weise wird eine Fläche von rund 225 m² entsiegelt. Diese Fläche bietet Raum für die Ansamung neuer Bäume. Auf der Südseite müssen zwei Bäume, die unmittelbar am alten Radwegbrückenbauwerk stehen, gefällt werden. Auf der Nordseite werden im Bereich des neuen Grabenverlaufs ebenfalls einige Bäume entfernt oder fachgerecht beschnitten.
Lage
Der Ersatzneubau ist an gleicher Stelle geplant. Um die Bauwerksbreite zu optimieren wird der Radweg etwas in Richtung Fahrbahn verschoben und der Kreuzungswinkel verändert.
Konstruktion
Der Entwurf ist ein 1-feldriges Plattentragwerk in Stahlbetonbauweise mit einer Auflagerung auf Stahlspundwände vorgesehen. Wie im Bestand ist das Bauwerk überschüttet.
Abmessungen
Das Bauwerk hat folgende Abmessungen:
Lichte Weite zwischen den Widerlagern: 2,50 m
Stützweite: 3,30 m
Gesamte Breite (in Achse des Schiffgrabens gemessen): 17,05 m
Brückenbreite zwischen den Geländern: 16,65 m
Breite der Fahrbahn: 7,50 m
Breite des Gehweges Nordseite: 1,50 m
Breite des Geh- und Radweges Südseite: 3,00 m
Brückenausstattung
Der Geh- und Radweg erhält wie die Fahrbahn einen Belag aus Asphalt. Der nördliche Gehweg wird als Notgehweg mit einer Kappe mit Besenstrich in Stahlbeton ausgeführt. Beidseitig ist ein Füllstabgeländer mit Handlauf vorgesehen.
Planungs- und Bauzeiten
Die Verwaltung beabsichtigt nach Erhalt aller Genehmigungen folgende Schritte durchzuführen:
- die Veröffentlichung der Ausschreibung im Januar 2025
- Baumfällungen im Februar 2025
- die Vergabe der Bauleistung im März 2025
- die Werkplanung im April 2025
- den Baubeginn vor Ort ab Mitte April 2025
- das Bauende Ende 2025
Die gesamte Bauzeit beträgt ca. 8 Monate.
Bauablauf und Verkehrsführung während der Baumaßnahme
Während der gesamten Bauzeit ist die Waldchaussee zwischen Zoo und Steuerndieb gesperrt. Beschilderte Straßenumleitungen erfolgen vom Zoo über die Bernadotteallee, Podbielskistraße und die Hermann-Bahlsen-Allee.
Für Radfahrende wird eine Umleitung vom Zoo aus über den Fischereichenweg, den Königseichenweg zur Waldchaussee zum Steuerndieb eingerichtet.
Kosten
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf ca. 500.000 €.
Die Baumaßnahme wird für die Ermöglichung der Überfahrt mit Linienbussen von der Region Hannover mit 150.000 € gefördert.
Für die Überführung des Radweges beteiligt sich der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün mit 138.000 € an der Baumaßnahme. Die Unterhaltung der Radwegbrücke geht in die Zuständigkeit des Fachbereiches Tiefbau über.