Im Rahmen der Anhörung über die oben genannte Drucksache Nr. 1653/2015 hat der Stadtbezirksrat Mitte in seiner Sitzung am 13.07.2015 beschlossen, die neue Geh- und Radwegbrücke vollständig mit einer Decke aus Asphalt zu versehen. Außerdem soll die Brücke so nah wie möglich an die bestehende Brücke gesetzt werden, um eine zu große Verschwenkung von Geh- und Radweg zu vermeiden. Für die Baumaßnahme soll deshalb geprüft werden, ob eine Fahrspur temporär als Geh- und Radweg genutzt werden kann, damit die bestehenden Kragarme zuerst abgerissen werden können.
1. Vollständiger Asphaltbelag
Der Brückenentwurf soll neben der rein verkehrlichen Funktion dem städtebaulichen Konzept dienen, die Leine im Stadtzentrum besser erlebbar zu machen. Durch seine Linienführung gibt er den Blick frei auf die historische Clevertorbrücke, die wieder besser zur Geltung gebracht werden kann. Ebenso soll er die Leine und die angrenzenden Uferbereiche Richtung Königsworther Straße besser in Szene setzen und zum Verweilen auf der Brücke einladen. Der leichte Stahlbauentwurf nimmt sowohl im Aufriss als auch im Grundriss Bezug auf den schönen Segmentbogen der alten Sandsteinbrücke von 1781. Dies wird durch den Einsatz der Gitterroste sowohl in der Ansicht als auch im Grundriss bestmöglich unterstützt. Ein Verzicht auf die Gitterrostelemente würde zum Verlust der Transparenz sowie der Leichtigkeit der Konstruktion führen.
Zur technischen Einsatzfähigkeit der vorgesehenen Gitteroste wird auf die Ursprungsdrucksache verwiesen. Der erfolgreiche, bundesweite Einsatz fand auch bereits im Stadtgebiet der LHH statt (Wissenschaftspark).
2. Abstand zur bestehenden historischen Brücke
Der Abstand zur historischen Clevertorbrücke dient einerseits dazu, diese Brücke anders als heute auch als historische Brücke wahrnehmen und erleben zu können, andererseits hat das Abrücken aber auch technische Gründe. Da die historische Brücke parallel zum Leineufer ausgebildete Flügelwände hat, in die nicht eingegriffen werden kann ohne die Standsicherheit des alten Bauwerkes zu gefährden, ist ein vollständiges Heranrücken nicht möglich. Um aber dem Wunsch des Bezirksrates Mitte nach einer etwas gestreckteren Linienführung für den Fußgänger- und Radverkehr Rechnung zu tragen, wird das Bauwerk in der weiteren Planung, soweit wie es technisch vertretbar ist, an das alte Bauwerk herangerückt. Der Abstand wird dann nach Abbau der Kragarme noch ca. 6 m betragen.
3. Temporäre Sperrung einer PKW-Fahrspur
Eine temporäre Sperrung einer PKW-Fahrspur während der Bauzeit der neuen Brücke ist nicht erforderlich. Aufgrund der Flügelwände der alten Brücke kann die neue Brücke nur westlich dieser Flügelwände mit Abstand zur alten Brücke gegründet werden (s.o.). Ein Bau der neuen Brücke ist ohne Abnahme der Kragarme möglich.
Die Kragarme werden in einem 2. Schritt nach Inbetriebnahme der neuen Brücke entfernt. Die alte Brücke soll dann wieder Sandsteinbrüstungen wie die Leinebrücke im Zuge der Goethestraße erhalten. Diese Sanierungsmaßnahmen der historischen Brücke sind nicht Bestandteil dieses Projektes.