1. der Haushaltsunterlage Bau gemäß § 12 GemHKVO für den Neubau des Großen Schauhauses in Höhe von 13,389 Mio. € inkl. Sicherheitszuschlag,
2. der Mittelfreigabe und dem Baubeginn,
3. der Erhöhung der Eintrittspreise für die Herrenhäuser Gärten lt. Anlage 3 nach der Eröffnung dieses Schauhauses,
   
   zuzustimmen.

Genderspezifische Aspekte sind durch den Neubau des Ausstellungshauses und dessen zukünftige Besucher*innen nicht unmittelbar betroffen.

Zuwendungen für Investitionstätigkeit
Die Region Hannover hat 1 Mio. € und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat den Antrag auf Förderung des Projekts Neues Ausstellungshaus im Berggarten aus dem Bundesprogramm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ im Januar 2021 in Höhe von 1,5 Mio. € bewilligt.

Ertragssteigerung
Bei einer kalkulierten Besucherzahlensteigerung um 70.000 Eintritte und der beschriebenen Eintrittpreiserhöhung sowie Vermietungen entstehen Mehrerträge in Höhe von 887.000 € p.a.

Sach- und Dienstleistungen
Bauliche Unterhaltung gemäß Richtwert der KGSt 1,2 % auf die Investitionssumme von 13.389.000 € in Höhe von 160.668 €. Für den Betrieb des neuen Ausstellungshauses werden auch zusätzliche Personal- und Sachaufwendungen erforderlich sein. Die Berücksichtigung des konkreten Bedarfs an Haushaltsmitteln erfolgt im Haushaltsplan 2024.

Abschreibungen / Sonderposten
Der Aufwand für die jährliche Abschreibung beträgt 2% der Investitionssumme. Die investiven Zuwendungen der Region Hannover in Höhe von 1.000.000 € und des Bundes in Höhe von 1.500.000 € werden über die Abschreibungsdauer als Ertrag aus Sonderposten anteilig aufgelöst (50.000 € p.a., Nutzungsdauer 50 Jahre).

Zinsen
Kalkulatorischer Zinssatz in Höhe von 3% auf die durchschnittlich zu 50 % gebundene Investitionssumme unter Berücksichtigung der Zuwendung.

Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 12.062.000 € zzgl. 11 % Sicherheitszuschlag auf insgesamt 13.389.000 €. Beim Investitionsvorhaben Herrenhäuser Gärten, Ausstellungshaus sind bis 2025 bisher insgesamt 13.000.000 € vorgesehen. Ein evtl. darüber hinausgehender Bedarf kann im Teilfinanzhaushalt 46 sichergestellt werden.

Mit der Errichtung eines neuen, dreiteiligen Ausstellungshauses (s. Anlage 1) im Berggarten wird die Attraktivität des Berggarten vor allem in den Wintermonaten erheblich gesteigert.

Neben dem ganzjährig dauerhaft konzipierten Kanarenhaus gibt es im mittleren Haus im Sommerhalbjahr die Riesen-Viktoria-Seerose zu sehen, gefolgt von einer Präsentation tropischer Schmetterlinge im Winterhalbjahr. Das dritte Haus zeigt im Winter wechselnde Pflanzenausstellungen, von tropischen Orchideen bis hin zu Kamelien und Zitrusgewächsen. Während der Sommersaison ist das Haus für den regengeschützten Aufenthalt als Sommerlounge mit großen Kübelpflanzen konzipiert. Abends ist dieses Haus sehr gut für eine Vermietung geeignet, zumal dann exklusiv die Außenanlagen des Berggartens mit genutzt werden können. Es ist weiterhin geplant, in diesem Bereich einen Kiosk zu integrieren, der ganzjährig ein kleines Angebot an Getränken und Speisen anbietet und so die gastronomische Unterversorgung in den Herrenhäuser Gärten, vor allem im Berggarten, etwas abmildert.

Baukosten

In der DS 0769/2018 Architektenwettbewerb für ein neues Ausstellungs- und Schauhaus im Berggarten waren die Gesamtkosten inklusive Wettbewerb auf 5 Mio. € beschränkt mit der Maßgabe, davon 1 Mio. € durch Drittmittel zu finanzieren. Von der Region Hannover gibt es eine Zusage, sich mit 1 Mio. € zu beteiligen. Anfang 2019 ging aus einem Architektenwettbewerb der Entwurf des hannoverschen Architekturbüros SEP einstimmig als Sieger hervor.

In der Ende Juli 2020 erstellten ersten detaillierten Kostenschätzung durch den Fachbereich Gebäudemanagement beliefen sich die Gesamtkosten auf 11,15 Mio. € inkl. Sicherheitsaufschlag 12,83 Mio. €. Grundlage der ersten Kostenschätzung aus 2015 war ein vergleichsweise schlichtes Gebäude. Der einstimmig gewählte 1. Preis des Architektenwettbewerbs von den hannoverschem Büro SEP ist ein neues Alleinstellungsmerkmal für die Herrenhäuser Gärten. Neben den erheblichen allgemeinen Baukostensteigerungen in den letzten fünf Jahren ist vor allem die Baukonstruktion mit Stahlgerüst und Glas kostentreibend. Weiterhin muss eine zusätzliche unterirdische Zisterne mit Kosten von etwa 0,8 Mio. € realisiert werden. Die Trockenheit im letzten Frühjahr hat kurzfristig zu Engpässen in der Wasserversorgung der empfindlichen Unter-Glas-Kulturen geführt.

Die HU Bau (s. Anlage 2) schließt mit 13,389 Mio. €. Hier sind aktuelle und zukünftige Kostensteigerungen soweit möglich eingeflossen. Haupttreiber der Erhöhung gegenüber der Kostenschätzung sind die sehr hohen Sicherheitsstandards und die komplizierte Anbindung an das vorhandene Versorgungsnetz auf dem Werkhof.

Deckung durch Ertragssteigerungen

Die durch den Betrieb des Ausstellungshauses entstehenden Mehraufwendungen werden durch die Steigerung der Erträge von jährlich bis zu 887.000 € erwirtschaftet.

Durch das zusätzliche attraktive Angebot wird ab Eröffnung des Hauses der Berggarteneintritt angehoben. Dieser ist seit 2010 unverändert bei 3,50 € für Erwachsene und 1,50 € für Kinder ab 12 Jahre, bzw. mit Ermäßigungen. Die Kombikarte Großer Garten/Berggarten kostet seit dieser Zeit 5,00 €. Dies ist auch seit 2013 der Anteil der Herrenhäuser Gärten an der 8,00 € kostenden Gesamtkarte (Großer Garten, Berggarten und Museum Schloss Herrenhausen).

Vorgeschlagen wird (s. Anlage 3), den Eintritt für den Berggarten auf 5,00 €, ermäßigt 2,50 € zu erhöhen. Dadurch würde auch die Gesamtkarte von 8,00 € (seit 2013) auf 10,00 € angehoben werden. Davon würden 7,00 € den Herrenhäuser Gärten zustehen.

Durch die Attraktivierung des Berggartens wird ab 2024 mit einer Zunahme der Gästezahlen um jährlich mindestens 70.000 Personen gerechnet. Das ist insofern realistisch, da allein die Schmetterlingsausstellung 2017 innerhalb von nur 9 Wochen 90.000 Menschen anlockte.

Somit würden nach der Eröffnung des Ausstellungshauses die Mehrerträge langfristig die Personal- und Sachaufwendungen decken.