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Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen + Volt + Piratenpartei zur Drucks. Nr. 1129/2024: Antrag der SPD: Weißer Gang unter der Hamburger Allee für die Kultur- und
Kreativbranche
Antrag
Änderungsantrag
Die Verwaltung wird beauftragt,
1. die Flächen und ehemaligen Läden entlang des „Weißen Gang“ unterhalb der Hamburger Allee in die Masterplanung nördliches Bahnhofsumfeld bzw. in das Gesamtkonzept der stadtplanerischen Überlegungen zur Belebung des Raschplatz-Areals und dessen Öffnung zum Andreas-Hermes-Platz hin einzubeziehen,
2. eine kulturelle Nutzbarmachung der noch bestehenden ehemaligen Ladengeschäfte hinter den Mauern in dem Gang zur Lister Meile unter Berücksichtigung der Verpflichtungen der HRG als Eigentümerin zu prüfen,
3. anschließend ein Konzept zur die Bereitstellung der ggf. nutzbaren Räume an junge Kulturschaffende oder Akteur*innen aus der Kreativbranche für diese wirtschaftlich attraktiven Bedingungen zu erarbeiten ermöglichen,
4. bei der Vergabe/Untervermietung die Expertise der Rockmusikstiftung, des Musikzentrums Kulturschaffender, insbesondere einschlägigen hannoverschen Institutionen und Akteur*innen einzuholen und einzubeziehen
Begründung
Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Potential der ehemaligen Ladenflächen am Raschplatz nicht sinnvoll genutzt werden bzw. Nutzbar gemacht werden. Damit verschwendet die Stadt Raumpotential in zentraler Stadtnähe. Die Evaluation der Atelier- und Projektraumförderung (DS 2690/2020) sowie die langen Wartelisten für Proberäume für junge Nachwuchsmusiker oder andere Kreative in bestehende Räume, wie z.B. Bunker der Rockmusikstiftung, zeigen den enormen Bedarf an niedrigschwelligen, gut zugänglichen Atelier-/Musik- und Kreativorten. Die Flächen hinter den Mauern des Gangs sind voll intakt und zur Nutzung für Probe- und Atelierräume gut geeignet. Durch das Hinzuziehen der kreativen Branche kann man das Areal aufwerten und langfristig führt eine Belebung solcher Areale auch zu einer Aufwertung des Geländes insgesamt, wie Beispiele auf der Deisterstraße oder auch in anderen Orten zeigen. Es wird erwartet, dass eine solche Belebung langfristig auch dazu führen wird, dass der Raschplatz nicht weiterhin und dauerhaft künstlich und kostspielig bespielt werden muss, damit es eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit bekommt. Eine Entwicklung des Raschplatzes zu einem Ort für junge Kreative ist in die weiteren städtebaulichen Überlegungen der Neugestaltung des Areals rund um den Raschplatz nicht nur mit einzubeziehen, sondern die Maßnahme ist sofern möglich kurzfristig umzusetzen und so dann im Laufe der Zeit einzubeziehen.
Die Kosten für eine Instandsetzung können nach erster grober Einschätzung mit geringem Mittelaufwand unter Berücksichtigung der Verpflichtungen der HRG zur Vermeidung von Wasserschäden umgesetzt werden, rechnen sich darüber hinaus auch wirtschaftlich im Verhältnis zu anderen Maßnahmen. Auch wäre ein Inklusiver Zugang für mobilitätseingeschränkte Menschen zu Probe- und Kreativräume gewährleistet. (Vgl.: DS 1862/2023: Auf dem Weg zur inklusiven Stadt)
Insbesondere Musik- und Theaterschaffende haben Interesse an einer kulturellen Belebung des Ortes bzw. einer Erschlißeung des Areals durch Kunst und Kultur. Es soll genrespezifisch der Bedarf und das Interesse an der in Rede stehenden Fläche geprüft werden.
Insbesondere die örtlich benachbarte BI Raschplatz e.V., sowie die durch den Kulturentwicklungsplan gegründete Interessenvertretung der Freien Kulturschaffenden, Freie Kunst und Kultur Hannover e.V., und Vereinte Kultur, haben Expertise und Netzwerke sowie ggf. Ressourcen für eine Nutzbarmachung und sollten in die Prüfung und Planung weiterer Schritte mit einbezogen werden.