Drucksache Nr. 1576/2004:
Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an die AWO Region Hannover e.V.
Projekt "Freiwilliges Soziales Trainingsjahr in Hannover Mittelfeld" für 2004

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Mittelfeld
In den Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel
In den Sozialausschuss
In den Jugendhilfeausschuss
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1576/2004
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Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an die AWO Region Hannover e.V.
Projekt "Freiwilliges Soziales Trainingsjahr in Hannover Mittelfeld" für 2004

Antrag,

der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. für das Projekt "Freiwilliges Soziales Trainingsjahr in Hannover Mittelfeld" für das Jahr 2004 aus der Haushaltsstelle 1.4980.718300.5 "Programm Soziale Stadt" Ziffer a Projekte eine einmalige Beihilfe in Höhe von
27.500,00 €

zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

In 2003 haben 52 junge Menschen am Projekt teilgenommen, davon waren 35 junge Männer und 17 junge Frauen. Der Anteil der männlichen Teilnehmer betrug damit gut 67 %. Es ist im Stadtteil nach wie vor sehr schwierig junge Frauen für das Projekt zu interessieren. Viele der Frauen sind alleinerziehend und hatten aus ihrer bisherigen Sozialisation heraus erhebliche Bedenken ihre Kinder tagsüber in eine Fremdbetreuung zu geben. Nichtdeutsche Frauen im Stadtteil haben weiterhin erhebliche Sprachdefizite. Das klassische Rollenverständnis legt sie meist in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter fest. Die Kommunikation innerhalb der Familie und der näheren Umgebung wird vorrangig in der Heimatsprache geführt. Um auch diese jungen Frauen in der Zukunft verstärkt zu erreichen, ist eine bessere Verknüpfung mit anderen Projekten insbesondere Frauenberatungsstellen geplant. Die bestehende enge Verzahnung mit dem Stadtteilsprachkurs „Dialog“, der in Räumlichkeiten des FSTJ stattfindet, soll für diese Zielgruppe weiterentwickelt werden.

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Das Projekt steht Menschen mit körperlichen Behinderungen offen, die Räumlichkeiten sind barrierefrei gestaltet. Menschen mit geistigen Behinderungen können nur dann am Projekt teilnehmen, wenn das Ziel einer Integration in den ersten Arbeitsmarkt realistisch erreichbar ist. Derzeit sind keine Teilnehmer mit Behinderungen beschäftigt.

Kostentabelle

Aus dem Beschluss ergeben sich für die Landeshauptstadt Hannover keine finanziellen Verpflichtungen für die Folgejahre .

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm „Soziale Stadt“ zu einem kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Stadtteilen Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.

Das Projekt „Freiwilliges Soziales Trainingsjahr in Hannover Mittelfeld“ ist Bestandteil des Stadtteilentwicklungsprogramms und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Das Projekte startete im Oktober 2000 und befindet sich im vierten und letzten Modelljahr. Die Modellphase endet am 30.09.2004. Die Beihilfe wird für den Zeitraum vom 01.01.2004 bis zum 30.09.2004 gewährt. Derzeit ist eine stadtinterne Arbeitsgruppe eingerichtet worden, um Vorschläge zur Fortsetzung des Projektes zu erarbeiten. Es fanden erste Gespräche mit den Trägervertretern und den Kooperationspartnern statt. Die Ergebnisse werden gegebenenfalls in einer gesonderten Drucksache zur Entscheidung vorgelegt.

Finanzielle Folgewirkungen ergeben sich zunächst nicht, da die Beihilfe an den Modellzeitraum geknüpft ist.

Im Rahmen des Projektes wurde im Stadtteil Mittelfeld ein Qualifizierungsbüro eingerichtet. Das Projekt richtet sich an junge Menschen im Alter von 16-25 Jahren die HLU beziehen und ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind, Maßnahmen abgebrochen oder aufgrund von Sprachproblemen Schwierigkeiten bei der Eingliederung in die Arbeitswelt haben.

Die Teilnehmer sollen durch Praktika in verschiedenen Einsatzstellen und Betrieben, Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen und durch beratende Begleitung neue Zukunftsperspektiven für sich entwickeln. So können die Startchancen in Bildung, Ausbildung und Beruf erheblich verbessert werden.

Das Projekt wurde in den Vorjahren mit folgenden Beträgen unterstützt :

DS 2428/2001
2001
70.600,00 DM = 36.097,20 €
DS 1534/2002
2002
31.700,00 €
DS 1426/2003
2003
32.200,00 €

In 2003 haben 52 junge Menschen am Projekt teilgenommen. Im Vorjahreszeitraum wurden 47 TeilnehmerInnen registriert. Damit konnte die Auslastung weiter gesteigert werden. 31 TeilnehmerInnen verließen im Berichtszeitraum die Einrichtung. Davon konnte für 15 junge Menschen eine Anschlußperspektive in Arbeit (4), Ausbildung (4), Schule (4) oder andere Maßnahmen (3) geschaffen werden. 16 TeilnehmerInnen mußten wieder in Arbeitslosigkeit entlassen werden. Von diesen 16 TeilnehmerInnen wurde 12 Personen bereits nach kurzer Zeit aufgrund erheblicher unentschuldigter Fehlzeiten wieder gekündigt.

Das Projekt hat in den vergangenen Jahren weiterhin wichtige Funktionen im Stadtteil übernommen. Derzeit werden in Mittelfeld in Kooperation des FSTJ mit unterschiedlichen Einrichtungen folgende Projekte durchgeführt:
  • Fahrradwerkstatt (Stadtteilprojekt in Kooperation mit der Grundschule Beuthener Str.),
  • LOS Projekte
  • - Markt- und Messestand, Zusammenarbeit und Realisierung mit ortsansässigen Betrieben,
- Sprach- und PC-Kurse insbesondere für Migranten und Migrantinnen,
  • Kooperation mit der VHS,
- DIALOG - Deutsch für Jugendliche,
- EDV- Europäischer Computerpass für Spätaussiedler),
  • Kommunikations- und Berufseinstiegstraining (Kooperation mit dem Jugendzentrum),
  • Internet-Workshop, WEB-Gestaltung einer Internet-Präsentation für Mittelfeld,
    • Mediation und Konfliktberatung in Mittelfeld,
    • Mitarbeit in diversen Institutionen, Arbeitskreisen und Stadtteilgremien.

    Das Projekt wird im Rahmen des Bund/Länderprogramms „Soziale Stadt-städtische Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf (E&C)“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Modellmittelförderung endet am 30.09.2004. Voraussetzung für die Bundesförderung ist eine kommunale Beteiligung an den Projektausgaben in Höhe von 10 % der Gesamtkosten. Weitere Finanzierungsanteile übernimmt die Agentur für Arbeit.

    Die Mittelzusage des Bundes erfolgte, vorbehaltlich der Bewilligung der kommunalen Beihilfe.

    Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von 27.500,00 € aus der Haushaltsstelle 1.4980.718300.5 "Programm Soziale Stadt Ziffer a Projekte" zu bewilligen. Die Mittel sind zur Kofinanzierung von Personal- und Sachkosten vorgesehen.


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    Hannover / 14.07.2004