Der Rat der Stadt Hannover blickt mit großer Trauer auf die Tötung von Halim Dener durch einen deutschen Polizisten auf dem Steintorplatz in Hannover vor 28 Jahren. Halim Dener war erst 17 Jahre alt und unbewaffnet, als er am 30. Juni 1994 von einer Polizeikugel für immer aus dem Leben gerissen wurde. Für Halim Deners Freunde und Hinterbliebene sowie für viele andere Menschen, die – wie Dener – vor Krieg und Gewalt nach Hannover geflohen sind, war die Tötung Halim Deners mit Sicherheit ein besonders schlimmes und retraumatisierendes Ereignis, das im Kontext einer in der deutschen Mehrheitsgesellschaft vorhandenen Ausländer*innen- und Fremdenfeindlichkeit gesehen werden muss, die bis heute nicht überwunden ist und die damals wie heute tief in die staatlichen Sicherheitsorgane und die Polizei hineinreicht.

Als kommunalpolitische Vertreter*innen der hannöverschen Stadtgesellschaft fühlen wir uns in besonderem Maße verantwortlich für ein friedliches und auf Toleranz und Rücksichtnahme basierendes Miteinander in Hannover.

In diesem Sinne wollen wir uns in Zukunft verstärkt für ein angemessenes Gedenken an Halim Dener einsetzen und konsequent eintreten gegen Hass und Ausländer*innenfeindlichkeit, die immer wieder zu schrecklicher Gewalt führen.

Wir erinnern voller Trauer und Demut an einen unbewaffneten und minderjährigen Jungen, der vor Krieg und Gewalt in die Region Hannover floh und hier durch eine deutsche Polizeikugel starb!