Drucksache Nr. 1505/2007:
Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein „Schönes Mittelfeld“ (SchMitt e.V.) für 2007

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Mittelfeld
In den Stadtbezirksrat Döhren-Wülfel
In den Sozialausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
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1505/2007
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Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein „Schönes Mittelfeld“ (SchMitt e.V.) für 2007

Antrag,

dem Verein „Schönes Mittelfeld“ (SchMitt e.V.) aus dem Verwaltungshaushalt 2007, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushalts folgende einmalige Zuwendungen zu bewilligen:

1. Für das Projekt „Treffpunkt der Kulturen“ 8.000 Euro

2. Für das Projekt „Selbstlernzentrum“ 5.000 Euro

3. Für die Einrichtung einer halben Stelle „Geschäftsstelle“ für ein halbes Jahr 20.000 Euro.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Projekte des Vereins SchMitt e.V. richten sich an die gesamte Bevölkerung in Mittelfeld. Bei der Gestaltung der Projektinhalte finden die spezifischen Bedarfe von Frauen und Männern Berücksichtigung.

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Die Projekte in Mittelfeld stehen Menschen mit Behinderungen grundsätzlich offen, sind jedoch nicht ausdrücklich für diese Zielgruppe konzipiert. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten ist ein barrierefreier Zugang zu den Räumlichkeiten zur Zeit nicht vollends gewährleistet. So ist der Zugang zum Erdgeschoss und damit zum Unterrichtsraum nur über eine Stufe möglich, die Kinderbetreuung liegt im 1. Stock und ist über eine Treppe zu erreichen. Ein Behinderten-WC befindet sich nicht in den Räumlichkeiten. Im Zusammenhang mit der Suche nach größeren Räumlichkeiten wird das Thema Barrierefreiheit berücksichtigt.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. SanierungSachausgaben
EinrichtungsaufwandZuwendungen33.000,00 €4980.000-718000
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt33.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-33.000,00 € 

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.

Die Projekte „Treffpunkt der Kulturen“ und „Selbstlernzentrum“ des Bewohnervereins SchMitt e.V. greifen die im Integrierten Handlungskonzept Mittelfeld (DS 2438/2006) beschriebenen Zielsetzungen auf und tragen in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Am Lehrter Platz, einem zentralen Ort im Stadtteil Mittelfeld, ist in einer ehemaligen Eisdiele ein Treffpunkt der Kulturen entstanden. Menschen können sich treffen, um ihre kommunikativen, kulturellen und beruflichen Fähigkeiten zu erweitern und zu stärken. Der Treffpunkt soll alle Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche, Erwachsene, Frauen, Männer, Migranten, Senioren etc. ansprechen. Ziele des Treffpunkts sind:
  • Förderung des Dialogs und der Verständigung zwischen den Angehörigen der unterschiedlichen Kulturen im Stadtteil
  • Abbau von interkulturellen Spannungen
  • Unterstützung der interkulturellen Bildung, der Eigeninitiative und der Integration
  • Stärkung der Identifikation mit dem Stadtteil
  • Verbesserung der Chancen von Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt durch zielgruppenspezifische stadtteilbezogene Bildungsangebote

Die Angebotsstruktur umfasst die Themen Soziales, Bildung, Kultur und Qualifikation. Neben offenen Treffs werden Qualifizierungs- und Bildungsangebote in Kooperation mit den verschiedenen Bildungsträgern wie VHS, LEB oder dem Job Center Region Hannover angeboten. In Kooperation mit der Kulturinitiative Döhren-Wülfel-Mittelfeld e.V. und lokalen Künstlern werden Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte, Kino etc. organisiert. Daneben gibt es die Initiativgruppe Mittelfeld, eine Gruppe von hoch motivierten und qualifizierten Migrantinnen und Migranten, die Veranstaltungen organisieren und nach Bedarf Kinderbetreuung vorhalten sowie Unterstützung bei Stadtteilfesten geben.

Im Jahr 2007 werden drei Deutschkurse, drei Integrationskurse, ein Alphabetisierungskurs, ein PC-Kurs, ein Kurs in Tastschreiben sowie ein Vorbereitungskurs für den Hauptschulabschluss angeboten. Ein Kurs für Menschen, die Russisch lernen wollen, ist in Vorbereitung. In Zusammenarbeit mit dem Job Center Region Hannover konnte eine Arbeitshilfe nach § 16 Abs. 3 SGB II (sog. Ein-Euro-Job) für Unterstützung von hausmeisterlichen Tätigkeiten eingerichtet werden.

Darüber hinaus soll in den Räumlichkeiten des Treffpunkts der Kulturen ein EDV - gestütztes Selbstlernzentrum zur autodidaktischen Erweiterung der fremdsprachlichen Kompetenz zunächst im Bereich DAF (Deutsch als Fremdsprache) und Bewerbungstraining aufgebaut werden. Es soll für Lerninteressierte ein Lernort geschaffen werden, an dem sie unter Begleitung von einer Lernberaterin/einem Lernberater, aber dennoch autodidaktisch, ihre Deutschsprachkenntnisse und/oder ihr Wissen über Bewerbungsstrategien mit EDV - gestützten Selbstlernprogrammen erweitern können. Die Schwerpunktzielgruppe sind Migranten und Migrantinnen, die ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen, um langfristig ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Die Projekte des Vereins SchMitt e.V. bauen auf den bisherigen Erfahrungen im Programm Soziale Stadt in Mittelfeld auf. Seit Einrichtung des Treffpunkts am 1. September 2005 werden die Angebote sehr gut angenommen und werden aufgrund der großen Nachfrage stetig ausgeweitet.

In Hinblick auf die Beendigung des Programms Soziale Stadt in Mittelfeld zum 31.12.2008 gilt es nun, die Projekte sowie den seit 2001 bestehenden Bewohnerverein SchMitt e.V. zu stärken und zu verstetigen. Dieses hat die Verwaltung in der Informationsdrucksache 265/2007 bereits angekündigt. Inzwischen sind die Planungen konkreter geworden.

Zur Umsetzung der im Rahmen des Programms entwickelten Projekte ist am 07.03.2001 der Bewohnerverein Schönes Mittelfeld (SchMitt e.V.) gegründet worden. Über diesen Verein werden eine umfassende Koordination der vielen einzelnen Projekte sowie die Beantragung von Beihilfen, Spenden und Spitzenfinanzierungen für ABM-Stellen und das Einrichten von Arbeitshilfen nach dem BSHG möglich. Neben den Projekten „Treffpunkt der Kulturen“ und „Selbstlernzentrum“ ist der Verein SchMitt e.V. Träger des Umsonstladens in Mittelfeld, war Träger bei verschiedenen Projekten wie „Multiplikatorinnenausbildung“ und „Maßnahmen zur Konfliktschlichtung“ und ist Herausgeber des Mittelfelder Mitteilungsblattes (MiMi).

In einem ersten Schritt soll ab Mitte 2007 die Geschäftsstelle des Vereins mit einer halben Stelle ausgestattet werden. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehören u.a. die laufenden Vereinsgeschäfte, Mittelaquise, Projektentwicklung und -abrechnung, Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, die halbe Stelle ab 2008 ganzjährig zu besetzen. Die Finanzierung in den folgenden Jahren soll dadurch gewährleistet werden, dass Mittel aus der Zuwendungsstelle Soziale Stadt in die Regelfinanzierung überführt werden (analog zum Vahrenheider Initiativzentrum für Familien, Freizeit, Bildung und Beruf - VIZe, vgl. DS 1463/2004 N1).

In einem zweiten Schritt soll die räumliche Situation verbessert werden. Die jetzigen Räumlichkeiten befinden sich in einer ehemaligen Eisdiele. Diese ist auf Dauer zu klein und auch nicht barrierefrei.

Der Start des Treffpunkts der Kulturen war am 1. September 2005. Im ersten Jahr betrugen die Gesamtkosten 9.360 Euro, davon sind 6.660 Euro über Nutzungsentschädigungen, Eigenmittel und Spenden sowie 700 Euro über den Bezirksrat finanziert worden. Über die Zuwendungshaushaltsstelle Soziale Stadt wurde das Projekt mit einer Zuwendung in Höhe von 2.000 Euro finanziert. Hierzu musste keine Drucksache erstellt werden. Im Jahr 2006 betrugen die Gesamtkosten 14.200 Euro. Hiervon wurden 6.200 Euro über Nutzungsentschädigungen, Eigenmittel und Spenden finanziert und 8.000 Euro über die Zuwendungshaushaltsstelle Soziale Stadt (vgl. DS 674/2006).

Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 33.000,00 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2007, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen. Die Mittel sind zur Finanzierung von Honorar- und Sachkosten für den Treffpunkt der Kulturen in Höhe von 8.000 Euro und das Selbstlernzentrum in Höhe von 8.000 Euro sowie für den Einsatz einer halben Stelle in der Geschäftsstelle ab 01.07.2007 in Höhe von 20.000 Euro vorgesehen. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 39.200 Euro, davon werden 6.200 Euro über Nutzungsentschädigungen, Eigenmittel und Spenden finanziert.
50 .09.2
Hannover / 06.06.2007