Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird gebeten, die temporäre Kindertagesstätte auf der Grünfläche Chemnitzer Straße/Emmy-Lanzke-Weg (siehe DS 1160/2014) über den Zeitpunkt der Fertigstellung des Neubaus der Kindertagesstätte Chemnitzer Straße 3 (voraussichtlich 01.08.2018) hinaus zu erhalten, bis eine zufriedenstellende Betreuungssituation im Stadtteil Vahrenheide erreicht ist. Um einen nahtlosen Übergang mit der Caritas zu gewährleisten, müssen zeitnah entsprechende Schritte unternommen werden, um einen geeigneten Trägerverein für den Anschluss zu finden.

Sowohl der Kindertagesstättenbericht 2017 (DS 1743/2017) als auch die Antwort auf eine SPD-Anfrage zur Entwicklung des Angebots von Kitaplätzen im Stadtbezirk vom 20.09.2017 (DS 15-2234/2017 F1) machen deutlich, dass speziell im Stadtteil Vahrenheide nach wie vor ein großer Mangel an Kinderbetreuungsmöglichkeiten besteht. Zudem nimmt Vahrenheide im aktuellen Armutsbericht der LHH (DS 2414/2017) im Hinblick auf Kinderarmut einen der traurigen Spitzenplätze ein. Kinderbetreuungseinrichtungen stellen insbesondere für sozial benachteiligte Kinder ein wichtiges Bildungsangebot dar. Die Mobilität vieler Familien/Eltern ist in Vahrenheide vergleichsweise gering. Um so wichtiger sind wohnortnahe Betreuungsmöglichkeiten. Hauptproblem bei der Schaffung weiterer Kinderbetreuungseinrichtungen in Vahrenheide sind fehlende städtische Flächen. Die Heranziehung des sog. Mädchenhauses bzw. der betreffenden Fläche hat die Verwaltung wiederholt abgelehnt (siehe etwa DS 15-0795/2014 S1, 15-1412/2016 S1). Entsprechend gering fallen die Ausbauzahlen für die Zukunft aus (2018: voraussichtlich +15 Krippenplätze und -2 Kitaplätze; 2019: voraussichtlich 0 Plätze). Insgesamt ist nicht erkennbar, wie auf absehbare Zeit eine zufriedenstellende Betreuungssituation im Stadtteil Vahrenheide erreicht werden kann. Vor diesem Hintergrund ist der Erhalt der temporären Kindertagesstätte auf der Grünfläche Chemnitzer Straße/Emmy-Lanzke-Weg gegenwärtig dringend geboten.