Antrag Nr. 15-2892/2020:
Erinnerungskultur am Ballhof

Inhalt der Drucksache:

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Erinnerungskultur am Ballhof

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Landeshauptstadt Hannover sorgt dafür, dass auf dem Ballhofplatz eine Begegnungsstätte der Erinnerungskultur geschaffen wird, mit der etwa durch Informationstafel(n) auf die Geschichte des Bereichs des Ballhofs über die Jahrhunderte hinweg hingewiesen wird und der Missbrauch des Ballhofs mit der Vertreibung/Deportierung der damals dort wohnenden Mitmenschen und der Vernichtung von hunderten Wohnungen zur Schaffung eines nationalsozialistischen Aufmarschplatzes mit umliegenden Funktionsgebäuden dargestellt wird.

Auch auf demokratische Traditionen des Bereichs des Ballhofs soll hingewiesen werden.

Begründung

Der Bereich des Ballhofs gehörte seit Jahrhunderten zum Herzen der eng bebauten Altstadt und war von vielen Mitmenschen auch jüdischen Glaubens bewohnt. Im Bereich des Ballhofs befand sich eine der größten Versammlungshallen der Stadt, in der auch demokratische Traditionen gepflegt worden sind (z.B. Parteitag der SPD 1899, Gründungsversammlung der Vorläufergewerkschaft der IG BCE).

Die Nationalsozialisten vertrieben zahlreiche BewohnerInnen der Altstadt, deportierten viele in die KZs, zerstörten hunderte von Wohnungen in diesem Bereich, schufen einen Aufmarschplatz und widmeten die umliegenden Gebäude ihren Gliederungen (HJ, BDM)

Auf die gesamte Historie des Bereichs des Platzes und der nächsten Umgebung soll auf geeignete Weise hingewiesen werden.