Antrag Nr. 15-2721/2022:
Wasserhaltung in der Eilenriede

Inhalt der Drucksache:

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Wasserhaltung in der Eilenriede

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Für den zum Stadtbezirk Mitte gehörenden Teil der Eilenriede wird, wenn sinnvoll auch in Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung, ein Maßnahmenkonzept erstellt, das zum Ziel hat, das Oberflächenwasser in der Eilenriede zu halten und vor Ort zu versickern.

Geeignete Maßnahmen könnten zum Beispiel sein:

1. Teileinstau der Gräben durch Einbau von Spundwänden etwa bis zur Mittelwasserlinie.
2. Anlage von Mulden zur Aufnahme von Wasser im Seitenraum der Gräben,
3. Einleitung von Regenwasser von Dächern im Randbereich der Eilenriede.

Begründung


Die Eilenriede ist durch fehlende Niederschläge, sinkende Grundwasserstände, häufiger werdende schwere Stürme und hohen Nutzungsdruck so stark belastet, dass immer mehr Schäden sichtbar werden. Gleichzeitig wächst ihre Bedeutung als stadtklimatische Ausgleichsfläche, die für Erholung, Kühlung und Frischluft sorgt.

Da die Temperaturen und die Niederschläge nicht direkt und schon gar nicht kurzfristig beeinflussbar sind, kommt den Möglichkeiten, Wasser vermehrt zurückzuhalten, eine große Bedeutung zu.

Durch den zum Stadtbezirk Mitte gehörenden Teil der Eilenriede verläuft eine Wasserscheide. Nördlich davon wird das Wasser nach Osten zur Wietze abgeleitet, südlich davon nach Westen in Richtung Leine.

Die vorhandenen Gräben erfüllen ihre Aufgabe, das Wasser schnell abzuleiten, gut und effizient. Bereits Stunden nach einem Regenfall sind sie normalerweise schon wieder trocken. Was einmal eine gewünschte Qualität war, wird unter den heutigen, neuen Rahmenbedingungen jedoch mehr und mehr zum Nachteil. Es ist nicht mehr zeitgemäß, das Oberflächenwasser möglichst schnell aus dem Wald heraus zu leiten.

Inzwischen muss es darum gehen, das eingeleitete Wasser im Wald zu halten und hier zur Versickerung zu bringen, damit es der Waldvegetation zur Verfügung steht, von den Bäumen im Sommer verdunstet werden kann und so für Kühlung sorgt und nicht zuletzt auch das Grundwasser anreichert.

Zu den vorgeschlagenen Maßnahmenbeispielen:

1. In den Gräben könnten in regelmäßigen Abständen kleine Querverwallungen, „Spundwände“ aus Holz oder Metall oder andere Abflusshindernisse bis etwa zur halben Böschungshöhe eingebaut werden. Dazwischen würde das Wasser erstmal stehen bleiben und langsam über die Böschungen und Grabensohlen versickern. Bei Starkregen oder länger andauernden Regenfällen würden die Hindernisse einfach überspült.
2. Neben den Gräben könnten an geeigneten Stellen (wo kein alter Baumbestand vorhanden ist und genug Platz ist, zum Beispiel im nördlichen Teil zwischen Waldchaussee und dem parallel laufenden Weg auf deren Nordseite) Retentions- und Versickerungsmulden angelegt werden, die bei viel Regen aus Überlaufrohren aus den Gräben gespeist würden und für eine weitere Wasserrückhaltung sorgen könnten.
3. Wenn technisch machbar, qualitativ möglich und finanziell einigermaßen darstellbar, könnte auch Regenwasser aus der Bebauung des Eilenriederands in den Wald umgeleitet werden.