Drucksache Nr. 15-2643/2007:
Kindertagesstätte Canarisweg 2 / Sanierung 2007

Informationen:

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Jugendhilfeausschuss
  • Ausschuss für Arbeitsmarkt- Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten
  • Stadtbezirksrat Ricklingen

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Ricklingen
An den Jugendhilfeausschuss (zur Kenntnis)
An den Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten (zur Kenntnis)
 
Nr.
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15-2643/2007
4
 

Kindertagesstätte Canarisweg 2 / Sanierung 2007

Antrag,


1. der Haushaltsunterlage Bau gem. § 12 GemHVO zur Sanierung der Kindertagesstätte
Canarisweg 2 in Höhe von insgesamt 1.190.000 €

sowie

2. der Mittelfreigabe und

3. dem sofortigen Baubeginn

zuzustimmen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten


Durch die Gesamtsanierung der Kindertagesstätte ergibt sich für die Kinder und das Personal eine wesentliche Verbesserung durch die Anpassung an die heutigen Kindertagesstättenstandards. Da in unserer Gesellschaft die Kinderbetreuung überwiegend durch Frauen erfolgt, wirkt sich dies günstig auf die Situation von Frauen aus. Außerdem sind die meisten Arbeitsplätze in Kitas von Frauen besetzt.
Aus den technischen Aspekten der Sanierung und der finanziellen Auswirkung ergeben sich keine spezifische Gender-Betroffenheit.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung1.190.000,00 €Wirtschaftsplan GM 4SB.01-01Sachausgaben77.350,00 €2100.000-535000
EinrichtungsaufwandZuwendungen
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt1.190.000,00 € Ausgaben insgesamt77.350,00 € 
Finanzierungssaldo-1.190.000,00 € Überschuss / Zuschuss-77.350,00 € 

Mittel stehen im Vermögensplan des Fachbereiches Gebäudemanagement für das Wirtschaftsjahr 2007 unter
Position 4SB.01-01 (Kitas allgemein, Nachhaltige Gebäudesanierung) in Höhe
von 500.000 €
zur Verfügung.
Die Fortführung der Maßnahme erfolgt im Jahr 2008 mit 690.000 € aus dem Wirtschaftsplan (Position 4SB.08-01) des Fachbereiches Gebäudemanagement.
Die Kosten der Auslagerung der Kindertagesstätte während der Bauzeit in Höhe von
70.000 € sind in den Gesamtkosten von 1.190.000 € enthalten (vgl. Anlage 2).

Begründung des Antrages

Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt über das vom Rat beschlossene Jahresprogramm 2007 „Nachhaltige Gebäudesanierung“ der Beschlussdrucksache Nr. 2017/2006.

Ziel der „Nachhaltigen Gebäudesanierung“ ist - neben der Sanierung der Bausubstanz - auch die Umsetzung weiterer Maßnahmen wie die Berücksichtigung von Sicherheitsanforderungen (Feuerwehr, GUV), Barrierefreiheit, Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) und Umwelt- und Klimaschutzanforderungen.


Die Objekte wurden nach ihrer Sanierungsbedürftigkeit ausgesucht. Aufgrund von
Voruntersuchungen wurde die Kindertagesstätte Canarisweg 2 in das Programm 2007 aufgenommen.
Terminplanung:
Die vorbereitenden Maßnahmen, wie Ausführungs-, Detail- und Werkplanung, Ausschreibungen und Beauftragungen sollen Ende 2007 / Anfang 2008 erfolgen. Die Umsetzung der Baumaßnahme ist im Zeitraum von April bis Ende 2008 vorgesehen.

Baubeschreibung:
Die Anfang der 70-er Jahre erbaute Kindertagesstätte soll saniert werden. Der vorhandene Baukörper ist eingeschossig mit einem kleineren obergeschossigen Aufsatz, der einen zweiten Fluchtweg erforderlich macht. Die 4-Gruppen-Einrichtung besteht im Einzelnen aus drei Gruppen mit jeweils 22 Kindern und einer Hortgruppe mit 20 Kindern. Im Rahmen der Sanierung werden auch die Voraussetzungen geschaffen, um eine Kindergartengruppe in eine Krabbelgruppe mit max.15 Kindern umzuwandeln. Neben der zu sanierenden Bausubstanz und der technischen Ausstattung genießt die energetische Sanierung aller relevanten Bauteile höchste Priorität.

Auslagerung:
Während der Bauzeit erfolgt die Auslagerung der Kita in nur begrenzt zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten der Wilhelm-Busch-Schule. Aufgrund des sehr hohen Migrationshintergrundes der Kinder ist die Aufrechterhaltung der intensiven Sprachförderung und Sprachtherapie unerlässlich. Hierfür werden insbesondere zusätzlich kleinere, eigene Räumlichkeiten benötigt, da entsprechendes Fachmaterial zur Verfügung stehen muss
sowie die Arbeit ständig anwesender Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen zwingend erforderlich ist.
Aus diesem Grund ist die Aufstellung einer kleinen Containeranlage notwendig.
Diese besteht aus drei Raumzellen von insgesamt 45 m², die in zwei Kernbereiche aufgeteilt werden:
Eine 15 m² große Einheit für die Einzeltherapie und eine Doppeleinheit von 30 m² für die gruppentherapeutische Arbeit. Die Kosten hierfür betragen 70.000 €

Prognose zur Entwicklung der Kita:
Die prognostizierten Daten zur Belegung der Kita-Plätze sind steigend. Insbesondere im Krippen- und Hortbereich ist mit einem zunehmenden Betreuungsbedarf zu rechnen.

Barrierefreiheit:
Im Rahmen der Planung wurden die Aspekte der Barrierefreiheit untersucht und die durchzuführenden Maßnahmen (Behinderten-WC, stufenlose Eingangsbereiche an Außentüren) mit der Behindertenbeauftragten der LHH abgestimmt.

Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand:
Eines der wichtigsten Ziele der Nachhaltigen Gebäudesanierung ist die Senkung des Energiebedarfs und damit eine langfristige Reduzierung der Energiekosten. Die hier geplante Erhöhung der Wärmedämmung an den Außenwänden um 20 cm und an den Dächern auf insgesamt 30 cm sowie der Einbau von neuen Fenstern reduzieren den Verbrauch von 96.200 kWh/a auf 44.500 kWh/a und mindern damit die Energiekosten von ca. 5.800 € auf 2.700 €, also um ca. 53%. Der Investitionsaufwand für die Verbesserung des Wärmedämmstandards gegenüber dem Ist-Zustand beträgt 128.500 €.

Zum Vergleich:
Um in die Nähe des Passivhausstandards zu gelangen, wären zusätzlich weitere 231.000 € für das Dämmen der Sohlplatte und für die Installation einer Lüftungsanlage notwendig. Mit diesen zusätzlichen Maßnahmen könnten über die gewählte Variante (EnEV -30%) hinaus weitere 1.548 € pro Jahr eingespart werden. Der für diese Lösung hohe finanzielle Aufwand kann nicht als wirtschaftlich sinnvoll bezeichnet werden, zumal bei dem Passivhausstandard erhöhte Betriebskosten anfallen. Deshalb wird die Variante
Passivhausstandard nicht weiter verfolgt.



Nr.
Bez. Heiz.-Energiekosten/Jahr Einsparung/Jahr Differenz 02 / 03 Baukosten CO2-Einsparung Mehrkosten 02/03
01
Bestand 5.809 € 0.0 0 € 0,00 € 0,00 %
02
EnEV –30% 2.712 € 3.097 € 1.190.000 € 53 %
03
Passivhaus 1.164 € 4.645 € 1.548 € 1.421.000 € 78 % 231.000 €

Berechnungsgrundlage ist das Jahr 2007. Energiepreissteigerungen der kommenden Jahre sind nicht berücksichtigt.

19 .22
Hannover / 30.10.2007