Antrag Nr. 15-2517/2017:
Anhörung zu Partytourismus im Stadtteil Linden-Nord
Bilanz 2017 und mögliche Verbesserungsmaßnahmen 2018

Inhalt der Drucksache:

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Anhörung zu Partytourismus im Stadtteil Linden-Nord
Bilanz 2017 und mögliche Verbesserungsmaßnahmen 2018

Antrag


Der Bezirksrat beschließt:

Durchführung einer Anhörung zur Bewertung der derzeitigen Situation des Partytourismus in
den Nachtstunden in Linden-Nord mit drei Akteursgruppen in der nächsten Bezirksratssitzung.

Zur Anhörung unter dem Titel

„Partytourismus im Stadtteil Linden-Nord: Bilanz 2017 und mögliche Verbesserungsmaßnahmen 2018“

sollen eingeladen werden:

1. Vertreter/in Polizei (Polizeidirektor Guido v. Cyrson, Polizeidirektion West oder N.N.)

2. Vertreter/in Projekt Straßensozialarbeit Limmerstraße (Claudia Taube, Karl-
Lemmermann-Haus oder N.N.)

3. Vertreter/in Musikclubs/Gastronomie (Hans-Michael Krüger, Kulturzentrum Faust oder
Harm Baxmann, Gastronom Limmerstraße)

Begründung


Zunehmender Partytourismus bringt Konflikte um Lautstärke, Abfall, Toilettennutzung etc. nach Linden-Nord. Hauptsächlich an den Wochenenden in den Sommermonaten sind Geschäfte, Kneipen, Musikclubs und Flussufer des Stadtteils beliebte Ausflugsziele geworden. Vor allem in den Zeiten nach 22 Uhr kommt es zu Beschwerden vor allem zur Lautstärke des Partytourismus’. Dieser hat über die Jahre erheblich zugenommen. Bis weit über Hannover hinaus hat sich der Spot um die Limmerstraße einen Namen gemacht. Schätzungen zu Folge werden die ansässigen Musikclubs von über 400.000 Besucher/innen jährlich besucht. Kneipen und Gastronomie haben mindestens Gäste in gleicher Größenordnung. Dazu kommen rund 300.000 abendliche und nächtliche Gäste auf die Limmerstraße und an die Flussufer. Sie sind hauptsächlich Kundschaft der Supermärkte und Kioske auf und an der Limmerstraße.

Umfragen und Gesprächen nach ist der bunte und vielfältige Stadtteil Linden-Nord ausgesprochen gastfreundlich und weiß das gute Image zu schätzen. Auch verhält sich der allergrößte Teil der Gäste fair und angemessen. Bei der großen Zahl der Partytouristen allerdings reicht eine Minderheit aus, den Stadtteilfrieden erheblich zu stören.

Mit rund einer Million Gäste jährlich gerät die Infrastruktur des rund 16.000 Einwohner/innen
großen Stadtteils an die Grenzen der Belastung. Vor allem die in der Nähe der Musikclubs und der Limmerstraße besonders durch gestörte Nachtruhe betroffene Bevölkerung bedarf des Schutzes vor zu großer Lärmemission.

Ziel der Anhörung soll eine Bestandsaufnahme der Sommermonate 2017 sein und ein Ausblick auf Möglichkeiten, im Jahr 2018 die Situation zu verbessern. Vor allem die Stadt Hannover steht in der Verantwortung, dem Stadtteil Linden-Nord bei der Bewältigung der Besuchermassen zu helfen. Letztlich profitiert die gesamte Stadt Hannover vom positiven Image, das weit über den Stadtteil und auch die Stadt hinaus neugierig auf Hannover macht. Auch bringen die geschätzten eine Million Besucher/innen erhebliche Steuereinnahmen in den Haushalt. Um auch in Zukunft weiterhin ein friedliches Miteinander gewährleisten zu können, bedarf es daher schonender aber effizienter Maßnahmen für den Stadtteil Linden-Nord, wie es beispielsweise mit Nacht-Konzepten und Lärmminderungsplanung (bspw. Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf) möglich ist.