Antrag Nr. 15-2498/2020:
Verkehrssicherheit Fahrradstraße Liepmannstraße

Inhalt der Drucksache:

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Verkehrssicherheit Fahrradstraße Liepmannstraße

Antrag


Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover wird gebeten das KfZ-Aufkommen in der Liepmannstraße im Bereich zwischen der Friedhofstraße und dem Westschnellweg durch geeignete Maßnahmen weiter zu verringern. Bei der durchzuführenden Neubeschilderung und Umgestaltung sind insbesondere die Belange der Grundschulkinder und des Radverkehrs zu berücksichtigen.

Folgende Maßnahmen sollten ergriffen werden:

Kurzfristig

- Ausweitung des bestehenden Durchfahrtverbotes für motorisierten Verkehr an Schultagen auf die Zeit zwischen 14:30 Uhr und 15:30 Uhr, um auch zum Schulende die Abholung mit PKW zu unterbinden
- Einrichtung eines kompletten Halteverbots zwischen der Schnellwegbrücke und dem Fösseweg zur Verbesserung der Einsehbarkeit des Kreuzungsbereiches
- Ausweisung eines halbseitigen Halteverbots im weiteren Verlauf der Liepmannstraße zwischen dem Fösseweg und der Friedhofstraße auf Seite der Grundschule, um ein gefahrloses Benutzen der Fahrradbügel zu ermöglichen
- Erneuerung der Fahrbahnmarkierung „Fahrrad-Piktogramm“, um den Charakter der Fahrradstraße zu verdeutlichen

Mittelfristig
- Umgestaltung des Kreuzungsbereiches Fösseweg/Liepmannstraße unter besonderer Berücksichtigung der Querung zweier stark frequentieren Radverbindungen, damit (Beinahe-)Kollisionen vermieden werden

Langfristig
- Schaffung einer öffentlichen Fuß- und Radwegeverbindung zwischen der Liepmannstraße und dem TSV Victoria Linden entlang der Kleingartenkolonie Silberborn, zur besseren Erreichbarkeit des TSV und der Kleingartenkolonie Fösseheim. Die Zuwegung könnte sich in Größe und Lage an der derzeitigen Feuerwehrzufahrt des Fössebades orientieren.

Begründung


Schon heute ist eine durchgängige Befahrung der Liepmannstraße mit KfZ aufgrund der Sperrung unter der Schnellwegbrücke nicht möglich. Allerdings werden die Fahrbahnränder des westlichen Teils der Fahrradstraße ausgeprägt zum Parken genutzt. Insbesondere für (ältere) Wohnmobile und andere Fahrzeuge ohne Umweltplakette bietet sich die Straße für in Linden-Nord wohnende Mensch an, da sie außerhalb der Umweltzone liegt.

Seit 2017 gilt zum Schulbeginn für die Zeit zwischen 7:30 Uhr und 8:15 Uhr ein Durchfahrverbot für den Bereich der Liepmannstraße ab Parkplatz-Fössebad in Richtung Schnellweg. Diese wird größtenteils auch beachtet. Nachmittags gilt ein solches Verbot derzeit nicht, sodass es hier immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Hier wäre eine Ausweitung der als Modellprojekt gestarteten Regelungen gegen „Elterntaxis“ wünschenswert.

Von der Schnellwegbrücke kommend ist die Kreuzung mit dem Radweg Fösseweg schwierig einzusehen, weil der erlaubte Parkbereich direkt bis an die Querung heranreicht. Dies wird noch erschwert, wenn dort Wohnmobile abgestellt sind. (s. Anlage 1) Aus der anderen Richtung kommend ist das Problem so nicht gegeben, weil aufgrund des querenden Fußweges das Halteverbot früher beginnt.

Entlang der Fahrbahn sind eine Vielzahl von Fahrradbügeln am Rande des Gehwegs aufgestellt. Um eine gute Auslastung zu erreichen müssen diese beidseitig zugänglich sein. Dies ist mit am Fahrbahnrand parkenden Autos nicht immer möglich, sodass es in der Vergangenheit schon zu Beschädigungen durch Kinder beim An- bzw Abschließen gekommen ist. Zudem fahren die begleitenden Eltern mitunter auf der Fahrradstraße, die Kinder auf dem Gehsteig. Ein Blickkontakt ist nicht möglich, da die Schulkinder, wenn sie auf dem Gehweg fahren, nicht über die parkenden Autos schauen können. Der Gehsteig ist jedoch grade zu Schulbeginn sehr stark frequentiert.

Einige der auf den Boden aufgemalten Blau-Weißen Fahrrad-Piktogramme sind mittlerweile stark in Mitleidenschaft gezogen und bedürfen einer Erneuerung.

Sowohl bei der Fahrradstraße Liepmannstraße, als auch beim Radweg Fösseweg handelt es sich um viel genutzte Radverbindungen. Der baulichen Ausgestaltung des Kreuzungsbereichs liegt noch eine überwiegend vom KfZ-Verkehr genutzte Innerortsstraße zugrunde. Der Straßenraum wurde bisher nicht den Belangen des Radverkehrs angepasst. Es ist zu überlegen, ob der gesamte Bereich im Zuge des Schnellwegumbaus komplett umgestaltet werden kann. Davor sind zumindest hilfsweise (bessere) Markierungen und Beschilderungen anzubringen.

Der für Ende 2024 geplante Abriss des Fössebad-Bestandsgebäudes und die Neugestaltung des Außengeländes erlauben eine zusätzliche Querverbindung entlang der angrenzenden Kleingartenkolonie Silberborn. (s. Anlage 2) Besucher*innen des TSV Victoria könnten zukünftig auf dem Fössebadparkplatz ihre Fahrzeuge abstellen und hätten dann einen kurzen Weg zum Verein. Auch für Radfahrende und Fußgänger*innen würden sich neue Möglichkeiten der Querung ergeben.