Antrag Nr. 15-2437/2018:
Aufstellen einer Gedenktafel für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der ehemaligen Günther Wagner Verpackungswerke

Inhalt der Drucksache:

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Aufstellen einer Gedenktafel für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der ehemaligen Günther Wagner Verpackungswerke

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:
Die Verwaltung wird aufgefordert, eine Gedenktafel für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der ehemaligen Günther Wagner Verpackungswerke (heute: Pelikan) aufzustellen. Diese soll in unmittelbarer Nähe zum Standort des „Arbeitserziehungslagers“, welches das Unternehmen seit 1944 auf dem Gelände des Stammwerks an der Podbielskistraße betrieb, angebracht werden.

Begründung

Rund 60.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter beschäftigten die Günther Wagner Verpackungswerke in den Jahren 1939 bis 1945 in Hannover (s. Christians, Annemone: „Tinte und Blech. Eine Pilotstudie zu Fritz Beindorff (1860 – 1944) und den Günther Wagner Pelikan-Werken im Nationalsozialismus“, Leuenhagen & Paris: 2018). Das Unternehmen betrieb zwei sog. „Arbeitserziehungslager“ (AEL). Eines befand sich spätestens seit Anfang 1942 am Standort der Verpackungswerke in der Hansastraße 10. Ein zweites wurde im Februar 1944 auf dem Gelände des Stammwerks an der Podbielskistraße eingerichtet.
In den Arbeitserziehungslagern wurden die Zwangsarbeiterinnen für unangepasstes Verhalten hart bestraft. Zeitzeugen berichten von verheerenden hygienischen Zuständen und einer desolaten Versorgungslage.
Mit einer Gedenktafel soll an das Leid, das die Zwangsarbeiterinnen in den Straflagern erfahren haben, in angemessener Form erinnert werden.