Der Bezirksrat möge beschließen

Die Verwaltung wird beauftragt, Vorschläge zu erarbeiten wie der Goseriedeplatz im westlichen Randbereich zwischen der Platane gegenüber der Kestner-Gesellschaft und im südlichen Randbereich an der Kurt-Schuhmacher-Straße zwischen der Straße Goseriede und dem Beginn der Fußgänger*innenquerung westlich des Haltestellenbereiches der Straßenbahn entsiegelt und begrünt werden kann.

Zudem beauftragen wir die Verwaltung zu prüfen, wo in diesen Randbereichen Sitzgelegenheiten aufgestellt werden können. Die Vorschläge sind dem Bezirksrat in spätestens drei Monaten vorzulegen. Es soll auch geprüft werden, ob die Maßnahmen gemäß der „Richtlinie Kommunale Klimafolgenanpassung“ durch die Region Hannover gefördert werden können.

Der Klimawandel wird in innerstädtischen Verdichtungsräumen zu einer Erhöhung von Wärmebelastung und zu Hitzestress für die Bevölkerung führen. Besonders im Innenstadtbereich mit Block- und Blockrandbebauung nimmt die Anzahl der Hitzetage und Tropennächte deutlich zu. Nach der von der Landeshauptstadt 2010 beauftragten Modellierung von meteorologischen Kenngrößen zum Klimawandel für das Stadtgebiet erhöht sich von der Mitte bis zum Ende dieses Jahrhunderts im Zentrum Hannovers die Zahl der Hitzetage von durchschnittlich 12,7 auf 21,9 und die der Tropennächte von durchschnittlich 2,1 auf 9,8. Betroffene des Hitzestresses werden vor allem ältere und geschwächte Menschen (aber auch Kleinkinder) sein. Neben einer erhöhten Gesundheitsgefährdung (insbesondere durch Tropennächte, da die nächtliche Erholungsphase nach einem Hitzetag fehlt) beeinträchtigen längere Hitzeperioden das Wohlbefinden und damit die Lebensqualität aller Bürger*innen sowie deren Leistungsfähigkeit, wodurch die Produktivität und somit auch die städtische Wirtschaft beeinträchtigt werden können. (Leben mit dem Klimawandel – Hannover passt sich an. Schriftenreihe Kommunaler Umweltschutz, Heft 53, Seiten 9 und 10).

Der Goseriedeplatz ist als Veranstaltungsraum großflächig versiegelt. Er heizt sich im Sommer stark auf und bietet keinen Schutz vor Sonne und Verkehrslärm.

Entsiegelungsmaßnahmen in den genannten Randbereichen schaffen grüne Oasen und Flächen für Verdunstungskühle und schirmen den Platz vom Verkehrslärm ab.

Die Erfahrungen des BUND-Projekts Wanderbaumallee auf dem Goseriedeplatz vom 17. Bis zum 31.7.2021 haben gezeigt, dass die über die Module bereit gestellten Sitzgelegenheiten in hohem Maße angenommen wurden und die Aufenthaltsqualität des Platzes erkennbar verbesserten.

Mit der Zielsetzung „Lebensraum Straße“ werden Entsiegelungsmaßnahmen wie den Rückbau überdimensionaler Nebenanlagen/Verkehrsflächen im Übrigen auch in dem Freiraumentwicklungskonzept der Stadt Hannover „Stadtgrün 2030“ als Ansatzpunkt für die Verbesserung der Freiraumversorgung in verdichteten Wohnquartieren genannt (S. 81).