Drucksache Nr. 15-2419/2017 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Zunahme von Schäden durch Miniermotten
Sitzung des Stadtbezirksrates Mitte am 16.10.2017
TOP 8.1.2.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Mitte (zur Kenntnis)
 
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15-2419/2017 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Zunahme von Schäden durch Miniermotten
Sitzung des Stadtbezirksrates Mitte am 16.10.2017
TOP 8.1.2.

Einige Bürger und Immobilienbesitzer in Mitte beschweren sich über den zunehmenden Befall von Rosskastanien durch Miniermotten im privaten und öffentlichen Raum. Denn durch die Miniermotten, die ihre Eier auf den Blättern ablegen, verlieren Kastanien ihre Blätter eher. Wird das Laub auf öffentlichen Wegen vom Grünflächenamt dann nicht unmittelbar und gesondert entsorgt, vermehrt sich das Insekt immer mehr und befällt weitere Bäume. Die Rosskastanien werden durch Miniermotte geschwächt und sind anfälliger für Erkrankungen, die holzzerstörende Wirkungen haben können und schlussendlich wegen der Bruchgefahr zur Baumfällung zwingen. Diese Situation ist für betroffene Grundstückseigentümer zunehmend eine finanzielle Belastung, denn sie müssen für die Baumfällung und Neupflanzung zahlen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1) Wie hoch sind die Aufwendungen der Verwaltung um die Schäden durch Miniermotten zu beseitigen bzw. um diese zu bekämpfen?
2) Haben die Schäden an Rosskastanien in den vergangenen Jahren zugenommen, die ursprünglich durch Miniermotten verursacht wurden?
3) Was unternimmt das Grünflächenamt gegen den vermehrten Befall von Rosskastanien durch Miniermotten und deren Ausbreitung?

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu 1.) Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün betreibt keine selektive Schädlingsbekämpfung gegen die Rosskastanien-Miniermotte. Deshalb sind auch die Aufwendungen nicht zu beziffern. Allerdings wird das Laub aller städtischen Straßen-Laubbäume gesammelt und dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AHA) zugeführt. Dort wird die wichtige Biomasse der „thermischen“ Kompostierung zugeführt. Innerhalb dieses Verfahrens wird die Larve der Miniermotte weitestgehend ausgemerzt. Es ist dem FB nicht möglich, das Laub von stark befallenden Rosskastanien gezielt und vollständig in kürzeren Intervallen ein zu sammeln und zu vernichten.

Zu 2.) Das Auftreten von Schädlingen ist gegenläufig zu der Entwicklung ihrer natürlichen Antagonisten (Fraß-Feinden). Das heißt, dass sich die Populationen gemäß einer regelmäßigen, gegenläufigen Wellenbewegung entwickeln. Auf eine Zunahme der Beute-Population erfolgt in steter Regelmäßigkeit auch wieder eine Abnahme, da sich unterdessen die Räuber-Population entwickelt hat.
Nach unserer Einschätzung ist der durch die Miniermotte entstandene Schaden derzeit eher rückläufig als zunehmend.

Zu 3.) Es ist nicht möglich der Miniermotte im urbanen Bereich chemisch zu begegnen. Unsere Maßnahmen reduzieren sich deshalb auf die Beseitigung des Laubfalls.