auf der Grundlage des folgenden Vorschlags der Verwaltung die Anhörung der betroffenen Anliegerinnen und Anlieger zu beschließen:

Der private Anliegerweg, welcher die bisherigen Grundstücke Vor der Seelhorst 81 bis 83C erschließt, erhält den Namen
Maria-Troll-Garten.



Übersichtskarte siehe Anlage 1

Benennungen von Straßen, Wegen und Plätzen dienen der Ordnungsfunktion und sicheren Auffindbarkeit, insbesondere in Notsituationen. Sie nutzen daher allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen. Die Benennung wird erforderlich um den bereits bestehenden Gebäuden und den jetzt geplante Neubauten an diesem neu entstandenen Anliegerweg zweifelsfreie Adressen zuordnen zu können.

Mit einer Benennung nach Maria Troll werden die Ratsrichtlinien berücksichtigt, welche von den Bezirksräten weiterhin als Empfehlung betrachtet werden möchten. Der Ratsbeschluss vom 09.12.1999 sieht vor, dass bei Benennungen nach Persönlichkeiten vorrangig Frauen berücksichtigt werden sollen.

Kosten für Straßenbenennungen sind als Durchschnittswerte zu betrachten.

In dem ehemals als Kleingartengelände genutzten Bereich entstehen seit einigen Jahren nach und nach Wohnhäuser, die postalisch zunächst der Straße Vor der Seelhorst zugeordnet wurden. Entsprechend der sich entwickelten Zugangssituation ist eine Zuordnung zur Straße Vor der Seelhorst nur mit hohen Buchstabenzusätzen möglich. In Verbindung mit der verwinkelten Wegeführung könnte es dadurch zu Orientierungs- problemen kommen. Mit einer eigenständigen Benennung kann eine zweifelsfreie Adresszuordnung erreicht werden.

Durch die Benennung sind 15 Anliegerparteien von einer Adressänderung betroffen, für 12 Parteien wurden bereits Hausnummern zur Straße Vor der Seelhorst zugeordnet, von drei weiteren Parteien sind die Grundstücke unbebaut und somit bisher ohne Hausnummern- zuordnung. Vorab wurden die Betroffenen bereits auf die mögliche eigenständige Benennung hingewiesen, ein eindeutiges Meinungsbild war aus den vorliegenden Rückmeldungen nicht abzuleiten.

Hiermit soll nunmehr der Benennungsprozess und die damit verbundene Adressänderung eingeleitet werden. Stimmt der Bezirksrat dieser Drucksache zu, werden entsprechend des erforderlichen Verwaltungsverfahrens die Betroffnen über die beabsichtigte Änderung informiert. Sie erhalten damit die Möglichkeit, Anregungen oder Bedenken zu äußern.

Nach Auswertung der Rückmeldungen wird die Verwaltung dem Stadtbezirksrat eine weitere Beschlussdrucksache mit dem Ergebnis der Auswertung zur letztendlichen Entscheidung vorlegen.


Maria-Franziska Troll, geboren am 22.2.1886 in Hannover, verstorben im Juni 1970 in Hannover-Döhren, wurde auf dem Seelhorster Friedhof beigesetzt. Neben Ihrer Tätigkeit als Sonderschullehrerin wirkte sie unermüdlich für Heimat und Natur. Ihr Wissen als hervorragende Vogelkennerin und Botanikerin eignete sie sich auf zahlreichen Reisen und Wanderungen in aller Welt an. Ihre umfassenden Kenntnisse gab sie in Lesungen und Lichtbildvorträgen weiter. Maria Troll setzte sich insbesondere für den Vogelschutz und die Erweiterung der Vogelschutzhütten in der Laatzener Masch ein. So war sie Vorstandsmitglied im Hannoverschen Vogelschutzverein, gehörte aber auch 60 Jahre dem Verein für Naturkunde, dem Eilenriedebeirat sowie der Fotografischen Gesellschaft an. Als Beiratsmitglied des Niedersächsischen Heimatbundes leitete sie die Plattdeutsche Gille und Gründete die Hannoversche Speeldeel. Für ihr Engagement wurde sie 1970 mit dem Niedersächsischen Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.