Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Es gibt keine geschlechtsspezifische Betroffenheit. Die mit der Beschlussempfehlung verfolgte Zielsetzung wirkt sich in gleicher Weise auf alle Menschen aus.
Barrierefreiheit
Die geplante BMX-Anlage ist barrierefrei erschlossen.
Eine dem Zweck entsprechende Nutzung als Rollsportanlage ist für Menschen mit Behinderungen allerdings nur eingeschränkt möglich.
Hintergrund und Anlass
Auf dem Grundstück des Jugendzentrums Buchholz, Podbielskistraße 299 besteht seit Mitte der 1980er Jahre ein Rollsportangebot für Jugendliche.
Auf der Nordseite des Jugendzentrums wurde zunächst auf einer eingezäunten Teilfläche des Grundstücks eine rd. 340 m² große Asphaltfläche angelegt, die um 1996 auf rd. 750 m² vergrößert werden konnte. (s. Anlage 1)
Erste Aufbauten als Rampenanlagen für die überwiegende Nutzung von Skateboards und später auch Inline-Skates sowie BMX-Fahrrädern folgten um 2005 und wurde seither mit den beteiligten Jugendlichen im Jugendzentrum mehrfach angepasst, erweitert und auch neu gebaut.
2006 wurde der konzeptionelle Schwerpunkt der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Jugendzentrum verstärkt auf Erlebnispädagogik und Sport ausgerichtet.
Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 27 Jahren. Seit 2008 wird vor Ort intensiv mit der Skate- und BMX-Szene quartiersbezogen und stadtweit zusammengearbeitet. Die entstandenen Anlagen wurden in den Folgejahren überwiegend von BMX-Fahrer*innen genutzt und mehrfach den sich verändernden Anforderungen angepasst.
Die in Eigenleistung unter pädagogischer Aufsicht der Mitarbeiter des Fachbereich Jugend und Familie und mit Sachmitteln des Bereichs Kinder- und Jugendarbeit gebauten Rampen und Podeste aus Holz entsprachen jedoch zuletzt nicht mehr den inzwischen gültigen Sicherheitsnormen für Rollsportanlagen und Skateparks und mussten letztlich 2019 auch wegen technischer Mängel vollständig abgebaut werden. In den Monaten April bis Oktober war sie täglich geöffnet. Am Wochenende wurde sie ehrenamtlich von geschulten Jugendlichen betreut.
Unter dem Namen „Nolte-BMX“ hat sich seit 2013 eine Gruppe Jugendlicher zusammengefunden und die Anlage ehrenamtlich gepflegt und instandgehalten.
Wegen der in der Vergangenheit sehr hohen Auslastung der Anlage am Standort des Jugendsportzentrums mit jährlich bis zu 4000 Nutzer*innen und der seither erfolgreichen Kooperation mit den Jugendlichen vor Ort wurde in der Fachverwaltung der Bedarf für einen Neubau einer zeitgemäßen und dauerhaften öffentlichen Outdoor-BMX-Anlage anerkannt.
Der Standort an der Podbielskistraße ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erschlossen und liegt sehr gut erreichbar im Stadtgebiet.
Projektbeschreibung zum Neubau einer BMX-Outdoor-Anlage
Die Akteure um die örtliche BMX-Initiativgruppe der sogenannten Nolte-BMX haben bereits 2016 für einen Neubauprojekt „BMX-Park Hannover“ geworben.
Auf der Grundlage konkreter Anforderungen an einen zeitgemäßen Fahrparcours und ersten planerischen Vorschlägen wurde seit 2018 in einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der BMX-Initiative, Vertreter*innen der Jugendarbeit und Landschaftsarchitekten im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün das Projekt präzisiert und zur Entscheidungsreife gebracht.
Ziel ist auf der vorhandenen Asphaltfläche nach technischer Überarbeitung der Asphaltdeckschicht einen neuen attraktiven BMX-Park zu bauen. (s. Anlage 2)
Die Baukonstruktion besteht aus freistehenden Rahmenelementen aus Lärchenholz, die mit robusten Faserverbundplatten auf Kunststoffbasis verkleidet werden. Sowohl die Fahroberflächen wie auch Brüstungen, Podeste und Seitenflächen werden vollflächig geschlossen. Für Reinigungs- und Wartungsarbeiten sind Revisionsöffnungen in den Aufbauten eingeplant. Insgesamt sind auf der rd. 750 m² Fläche 6 Einzelelemente mit Podesthöhen von 60 cm bis 2,00 m Höhe und geneigten Rampen unterschiedlicher Ausrichtungen und Radien geplant, die vielfältige und abwechslungsreiche Fahrstrecken ermöglichen.
Ziel ist eine nichtkommerzielle weitestgehend öffentlich nutzbare für Jugendliche attraktive BMX-Outdoor Anlage in der Landeshauptstadt anzubieten, die unter Einhaltung der gültigen Sicherheitsstandards dauerhaft genutzt werden kann.
Die Anlage wird entsprechend der aktuell gültigen Sicherheitsnorm für Skateparks und Rollsportanlagen errichtet und regelmäßig fachtechnisch gewartet.
Für den Bau und Betrieb der Anlage am Standort des Jugendzentrums ist ein formelles Baugenehmigungsverfahren zur Sicherung der Nutzung erforderlich.
Zur Feststellung einer konfliktfreien Nutzung der Anlage aus Sicht des Geräuschimmissionsschutzes wurde eine schalltechnische Untersuchung beauftragt. Im Ergebnis sind durch den Betrieb der geplanten Anlage weder an Werktagen noch an Sonn- und Feiertagen Immissionskonflikte zu erwarten.
Zukünftig soll die BMX-Anlage auch wieder außerhalb der Öffnungszeiten des Jugendsportzentrums befahrbar sein. Dazu ist geplant junge Ehrenamtliche zu gewinnen, die vom Jugendsportzentrum unterstützt und ausgebildet werden (JuLeiCa). Es wird erwartet, dass die neue Anlage, wie in vergangenen Jahren, wieder von mehreren tausend Jugendlichen im Jahr genutzt wird.
Nach positivem Bezirksratsbeschluss im Oktober und Vorlage der Baugenehmigung im 1. Quartal 2022 kann mit dem Bau der Anlage ab im März 2022 begonnen werden und eine Fertigstellung im Sommer 2022 realistisch sein.
Berücksichtigung von Gender-Aspekten
Es gibt keine geschlechtsspezifische Betroffenheit. Die mit der Beschlussempfehlung verfolgte Zielsetzung wirkt sich in gleicher Weise auf alle Menschen aus.
Die Gesamtkosten der BMX-Anlage betragen 260.000,- € und gliedern sich wie folgt:
· Sicherungs- und Abbruchmaßnahmen 22.000,- €
· Bodenarbeiten, Entwässerung, Einfriedungen, allgemeine Ausstattungen (Papierkörbe, Radständer, Infoschild), Pflanz- und Rasenflächen 44.000,- €
· Anpassung / Überarbeitung Asphaltflächen 56.000,- €
· BMX-Anlagen 121.000,- €
· Nebenkosten, Gutachten (Lärm, Statik, Sicherheit) 17.000,- €
Summe 260.000,- €
Die Finanzierung wird ermöglicht durch Bereitstellung von Zuwendungsmitteln des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld, Einnahmen aus einem Grundstücksverkauf, Spenden und weiteren Mitteln des Fachbereich Jugend und Familie.