Antrag Nr. 15-2102/2018:
Fahrradstraße Engelbosteler Damm

Informationen:

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

SPD-Fraktion und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Fahrradstraße Engelbosteler Damm

Antrag

Der Stadtbezirksrat möge beschließen:

Der Engelbosteler Damm wird zu einer Fahrradstraße mit erlaubtem KFZ-Verkehr umgewidmet.

Der Bezirksrat fordert die Stadtverwaltung auf, in Zusammenarbeit mit der Polizei verstärkte Kontrollen zur Bekämpfung des verkehrsgefährdenden Parkens in zweiter Reihe zu veranlassen.

Vor der Kreuzung Engelbosteler Damm /Kopernikusstraße wird in Fahrtrichtung Norden vor der Ampelanlage auf der Fahrbahn eine rot markierte Aufstellfläche für Fahrradfahrer eingerichtet.

Begründung

Der Engelbosteler Damm wurde nach dem U-Bahnbau umgestaltet. Er weist im südlichen Teil zwischen Christuskirche und Kopernikusstraße eine relativ schmale Fahrbahn und rechts und links relativ breite Fußwege auf. Das dieser Neugestaltung zugrunde liegende Konzept sah vor, die Aufenthaltsqualität so erheblich zu verbessern. Insbesondere sollte der auf der Fahrbahn geführte Fahrradverkehr zu einer Entschleunigung des Autoverkehrs führen. Dieses an sich gute Konzept ist so nicht aufgegangen.

Fahrradfahrer*innen fühlen sich sehr häufig dazu gedrängt, dem Autoverkehr für Überholmanöver Platz machen zu müssen. Insbesondere bei entgegenkommendem Verkehr kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Zusätzlich verschlimmert wird diese Situation noch durch den in zweiter Reihe parkenden Anlieferverkehr. In Konsequenz weichen Fahrradfahrer*innen häufig widerrechtlich auf den Gehweg aus, was wiederrum hier zu gefährlichen Situationen führen kann und die Aufenthaltsqualität verringert.

Durch die Umwidmung zur Fahrradstraße wird eindeutig geklärt, dass der Vorrang beim Fahrradverkehr liegt. Die Fahrradfahrer*innen würden nicht von der Straße verdrängt und könnten so zu der im Konzept vorgesehenen und gewünschten Entschleunigung des Verkehrs beitragen.

Gleichzeitig soll mit der Umwandlung in eine Fahrradstraße erreicht werden, dass der übergeordnete Verkehr stärker über den Weidendamm als Landesstraße geführt wird, so wie es im Verkehrskonzept für die Nordstadt vorgesehen ist, und sich der Verkehr auf dem Engelbosteler Damm entsprechend verringert. Nach Schätzung der Verwaltung biegen aktuell etwa 200 KFZ/h von der Schlosswender Straße und 100 KFZ/h von der Arndtstraße in den Engelbosteler Damm ein (Antwort der Verwaltung auf Anfrage der Grünen Fraktion Drucks. Nr. 15-2874/2017).

Das Parken in zweiter Reihe - oftmals sogar trotz nur wenige Meter entfernter Parkmöglichkeiten sorgt regelmäßig für gefährliche Situationen auf dem Engelbosteler Damm. Hier sind Verwaltung und Polizei zum Handeln aufgefordert, ehe es zu schweren Verkehrsunfällen kommt.

Zur Verbesserung der Verkehrssituation und der Aufenthaltsqualität befürworten wir den Dialog mit den betroffenen Einwohnerinnen und Einwohnern der Nordstadt sowie den Anliegern.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen würde sich ebenfalls positiv auf den öffentlichen Nahverkehr auswirken. Aktuell wird auch der Busverkehr häufig durch die auf der Straße parkenden Fahrzeuge behindert. Eine Beseitigung dieser Behinderungen bei einer gleichzeitigen Verringerung des Verkehrs insgesamt und einer leichten Entschleunigung durch den Fahrradverkehr würde den Verkehr insgesamt für alle verflüssigen.

Die Einrichtung einer rot markierten Aufstellfläche an der Kreuzung Engelbosteler Damm/ Kopernikusstraße in Fahrtrichtung Norden dient der besseren Übersichtlichkeit und Erhöhung der Sicherheit.



Die Umwidmung zur Fahrradstraße soll auch für den nördlichen Teil des Engelbosteler Damm gelten. Hier sind die sehr schmalen Bürgersteige noch für Fußwege und Radwege getrennt. Durch die Sperrung der Straße auf Höhe der Strangriede gibt es jedoch nur wenig Autoverkehr. Durch die Widmung zur Fahrradstraße könnte auch hier die Aufenthaltsqualität gesteigert und die wirtschaftliche Entwicklung gefördert werden.

Durch den angekündigten Weggang der Firma Bumke vom jetzt am Engelbosteler Damm befindlichen Standort bietet sich die Umwandlung zur Fahrradstraße zum jetzigen Zeitpunkt an. In Verbindung mit dem Beschluss des Bezirksrats zur Einrichtung einer Fahrradstraße ab der Ecke Engelbosteler Damm / Kopernikusstraße über Lutherkirche und Schaufelder Straße bis zur Appelstraße würde sich so eine Fahrradtrasse von der Innenstadt bis nach Herrenhausen ergeben, sowie ebenso Richtung Hainholz.

Die Einrichtung einer Fahrradstraße trägt insgesamt dazu bei, die Verkehrssicherheit auf dem Engelbosteler Damm für Fußgänger ebenso wie für Fahrradfahrer zu erhöhen und gleichzeitig Menschen den Umstieg auf das Fahrrad zu erleichtern. Verwaltungsseitig sollte bei der Prüfung der Einrichtung der Fahrradstraße auch berücksichtigt werden, dass mit dem Antrag auch gesamtstädtische Ziele zur verbesserten Nutzung von Fahrrädern im Verkehr umgesetzt werden.