Antrag Nr. 15-2062/2017:
Änderungsantrag zum Ausbau der Wedekindstraße - Diverse Punkte

Informationen:

verwandte Drucksachen:

15-2062/2017 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

  • 21.08.2017: Stadtbezirksrat Mitte: Pkt. 1: 9 Stimmen dafür, 10 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen Pkt. 2: 12 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen Pkt. 3: 11 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung Pkt. 4: 14 Stimmen dafür, 5 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen Pkt. 5: 14 Stimmen dafür, 5 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen Pkt. 6: 12 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 0 Enthaltungen Pkt. 7: 11 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung Pkt. 8: 11 Stimmen dafür, 7 Stimmen dagegen, 1 Enthaltung

Antragsteller(in):

Gemeinsamer Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis90/Die Grünen

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag zum Ausbau der Wedekindstraße - Diverse Punkte

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Der Verwaltungsvorschlag wird wie folgt erweitert bzw. modifiziert.

1. Die Verwaltung nutzt alle Möglichkeiten, um die zulässige Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt zwischen Lister Meile und Bödekerstraße auf 30 km/h zu beschränken. Dazu stellt sie einen Antrag auf Aufnahme des Streckenabschnitts in das Modellprojekt Tempo 30 des Landes Niedersachsen. Sollten dem Antrag nicht gefolgt werden, werden an der Wedekindstraße Lärm- und Emissionsmessungen durchgeführt, um im Rahmen des Luftreinhalteplans oder des Lärmaktionsplans eine Handhabe zur Einsetzung von Tempo 30 km/h zu erhalten.

2. Die Verwaltung ermittelt eine für den derzeitigen Bedarf und die zukünftige Bedeutung des Radverkehrs gemäße Anzahl von Fahrradbügeln, und integriert diese in den öffentlichen Parkraum. Aus unserer derzeitigen Erfahrung und Beobachtung heraus beantragen wir mindestens aber 12 Bügel mit 24 Abstellplätzen. 24 Fahrradparkplätze finden auf 3 Autostellflächen Platz.

3. Der Überweg auf Höhe des Wedekindplatzes wird gegenüber dem vorgelegten Verwaltungsentwurf wie folgt modifiziert:
a. Die Breite des Überwegs wird auf ca. 15 m erhöht.
b. Als weiteres Pilotprojekt wird an dieser Stelle eine sogenannte Schlafampel installiert, die von Zufußgehenden und Radfahrenden bei Bedarf eingeschaltet werden kann.
c. Die „Beibehaltung“ der Verkehrsinsel oder die dauerhafte Installation eines Blitzers zur Vermeidung von Geschwindigkeitsüberschreitungen wird geprüft.

4. Die Ausbaustrecke wird um den Abschnitt Bödekerstraße – Hohenzollernstraße bei gleicher Gestaltung ergänzt. Somit kann auch die Kreuzung ganzheitlich und das Verkehrskonzept mit einbezogen werden.

5. Der gesamte Abschnitt wird zukunftsorientiert so vorbereitet, dass bei einer Zunahme der Elektromobilität zeitnah Ladeinfrastruktur ergänzt werden kann.

6. Im Straßenverlauf wird mindestens ein Platz für CarSharing vorgesehen. Das weitere Umfeld des Wedekindplatzes mit kreuzenden Straßenverläufen soll auf weitere Stellplatzmöglichkeiten und Bedarfe geprüft werden.

7. Die Verschwenkung des Radweges an der Bödekerstraße am Abzweig Wedekindstraße erhöht die Gefahr, dass Radfahrende vom abbiegenden Straßenverkehr nicht gesehen werden. Der Radweg wird stattdessen gradlinig nahe an der Fahrbahn geführt. Die geradeausführenden und abbiegenden Radverkehrsspuren werden durchgängig rot eingefärbt und dürfen im Kreuzungsbereich nicht überfahren werden.

8. Der Radstreifen Richtung Bödekerstraße verjüngt sich nach der Parkzone hin zur Ampel. Hier soll die weiße Abmarkierung keine gestrichelte sondern eine durchgezogene Linie sein.

Begründung

Viele Radfahrende auf Schutzstreifen entlang von Hauptverkehrsstraßen mit Tempo 50 km/h, die von Bussen und LKW im Begegnungsfall überfahren werden, fühlen sich unsicher. Diese Anlagen stellen deshalb keine Attraktivitätssteigerung dar, um mehr Bürgerinnen und Bürger fürs Radfahren zu gewinnen, wie es der vereinbarten Zielsetzung entspricht. Daher halten wir es für notwendig die Höchstgeschwindigkeit im Streckenabschnitt des Ausbaus zwischen Lister Meile und Bödekerstraße auf 30 km/h zu beschränken.

Im Entwurf unterbleibt eine deutliche Erhöhung von Radabstellflächen, die insbesondere im Umfeld einiger Häuser an der Wedekindstraße notwendig ist, sollen nicht die (schmaler gewordenen) Gehwege durch abgestellte Räder zugestellt werden. Der in der Planung dargestellte und sogar erweiterte Parkraum soll unter den Verkehrsmitteln bedarfsgerecht und zukunftsfähig aufgeteilt werden.

Der Überweg am Wedekindplatz wird erheblich verbreitert. Zusammen mit der Anlage einer Schlafampel erhöht sich damit die Attraktivität des Rad- und Fußgängerverkehrs. Die Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt - so weit es geht - und die Verkehre bremsen sich am wenigsten genseitig aus. Zusammen mit Tempo 30 ist das ein rundes Konzept. Hier kann auch überlegt werden, ob eine Sprunginsel auf der Straße Sinn macht.

Der Straßenzug Celler Straße/Wedekindstraße leidet gestalterisch heute bereits unter einer Zerstückelung von Ausbaustandards. Um dem entgegenzutreten, soll der beschlossene Ausbaustandard auch im Abschnitt zwischen Bödekerstraße und Hohenzollernstraße umgesetzt werden.

Neu gestaltete Straßenverläufe sollten zukunftsorientiert vorbereitet werden, so dass Maßnahmen der Ladeinfrastruktur ohne große bauliche Maßnahmen bereitgestellt werden können. Auch CarSharing-Plätze gehören zu der Grundausstattung einer zukunftsorientierten Mobilität.

Mit der Verschwenkung des Radweges an der Bödekerstraße erhöht sich die Unfallgefahr. Um vom KFZ Verkehr besser gesehen zu werden, sollte der Radweg stattdessen nahe an der Fahrbahn geführt und auch im Kreuzungsbereich rot eingefärbt werden.

Im Kreuzungsbereich muss Radfahrenden das sicherere einfädeln in Abbiegevorgänge ermöglicht werden.