folgende Straßenbenennungen im Bereich des Bebauungsplans Nr. 1294, 1. Änderung, zu beschließen:

1. Die von der Carlo-Schmid-Allee Richtung Osten abgehende private, ringförmige Erschließungsstraße erhält den Namen Helga-Heine-Ring.

2. Der von Süden nach Norden verlaufende private, innere Wohnweg erhält den Namen Jutta-Bleidissel-Weg.


Übersichtskarte siehe Anlage 1

Die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen dient der eindeutigen Orientierung innerhalb eines Gemeindegebietes. Um eine eindeutige Adresszuordnung und damit ein zweifelsfreies Auffinden aller zukünftigen Anlieger*innen im Neubaugebiet sicherstellen zu können, wird die Benennung erforderlich. Die Namensgebung ist daher allen Bürger*innen gleichermaßen dienlich.

Die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen ist in Bezug auf die Fragestellungen der Klimawirkungsprüfung neutral zu bewerten. Infolgedessen ergibt sich aus der Entscheidung kein klimaspezifischer Handlungsbedarf.

Die Kosten für Straßenbenennungen sind als Durchschnittswerte zu betrachten.

Um für die geplante Bebauung im Neubaugebiet eine eindeutige Adresszuordnung erreichen zu können, wird die Benennung der ringförmigen Erschließungsstraße sowie eines Wohnweges erforderlich. Die Straße und der Weg verbleiben im Privateigentum. Dennoch obliegt dem Stadtbezirksrat die Entscheidung über diese Benennung, wobei hier im Vorfeld möglichst Einvernehmen mit der*dem Grundstückseigentümer*in herbeizuführen ist.

Grundstückseigentümer*in und Investor*in wurden bereits vorab über den Sachverhalt und mögliche Benennungsvorschläge informiert. Die drei Benennungsvorschläge Jutta Bleidissel, Helga Heine und Helga Beckmann wurden angeregt, da bei Neubenennungen vorrangig weibliche Persönlichkeiten berücksichtigt werden sollen und möglichst ein örtlicher Bezug vorhanden sein soll.

Der/die Investor*in hat zunächst einen Bezug zum Begriff “Fösse“ angeregt. Aufgrund der bereits bestehenden Namensgebungen Fössestraße und Fösseweg, kann dieser Wunsch jedoch nicht aufgegriffen werden, da aus Gründen der Gefahrenabwehr gleich oder ähnlich lautende Straßennamen zu vermeiden sind. Investorseitig bestehen Bedenken gegen eine Benennung nach Jutta Bleidissel, da der Name zu lang und sperrig erscheint. Gegen die beiden anderen Frauenvorschläge wurden keine Bedenken geäußert. Die Endungen -Ring und -Weg werden favorisiert.

Auch die Mitglieder des Stadtbezirksrates haben sich bereits vorab mit der Namensgebung auseinander gesetzt. Trotz der vorgebrachten Argumente des Investors / der Investorin gegen Jutta Belidissel, haben sich im interfraktionellen Gespräch drei Fraktionen für eine Benennung in Jutta-Bleidissel-Weg sowie Helga-Heine-Ring ausgesprochen. Jutta Bleidissel wird insbesondere favorisiert, da sie einen besonderen Bezug zum Stadtbezirk aufweist.




Helga Heine, geboren am 22.06.1925 in Hannover, verstorben am 25.12.2009 in Hannover. Die Sozialdemokratin aus Badenstedt war von 1967 bis 1968 sowie 1969 bis 1972 Ratsherrin in Hannover. Während Ihrer Amtszeit vertrat sie häufig den damaligen Oberbürgermeister Holweg bei Repräsentationsterminen und gehörte u. a. dem Wirtschafts- und Grundstücksausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss, Gesundheitsausschuss, dem Aufsichtsrat der Union-Boden GmbH und dem Vorstand der ev.-luth. Senior-Grotefend-Stiftung an. Außerdem engagierte sie sich im Ortsverein der AWO und als Schöffin.

Jutta Bleidissel, geboren am 19.12.1944 in Hannover, verstorben am 18.09.2019 in Hannover, engagierte sich über 30 Jahre für Kultur und Geschichte in Badenstedt und Davenstedt. Seit der Gründung der Kulturgemeinschaft Hannover-West e.V. 1985 war sie aktives Mitglied und langjährige 1. Vorsitzende. Sie hat maßgeblich die Arbeit des Kulturtreff Plantage mitgestaltet, begleitet und geprägt. Ihrem persönlichen Interesse und Engagement war es zu verdanken, dass 2008 das Buch „Ein Dorf wird Stadtteil - Geschichte und Geschichten aus Badenstedt“ erscheinen konnte. Für ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement hat Jutta Bleidissel 2014 den Ehrenpreis des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstadt-Davenstedt und 2017 das Bundesverdienstkreuz erhalten.