Anfrage Nr. 15-1908/2017:
NO2-Messwerte von Greenpeace an Grundschulen im Bezirk

Inhalt der Drucksache:

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NO2-Messwerte von Greenpeace an Grundschulen im Bezirk

Im April 2017 machte Greenpeace mit einer Luftuntersuchung auf die hohe Belastung der Atemluft vor Grundschulen durch das giftige NO2 aufmerksam (http://www.greenpeace.de/ themen/energiewende/mobilität/dreck-macht-schule). Auch in Hannover waren viele Grundschulen, die durch Grenzwertüberschreitungen betroffen sind. Beide im Bezirk Mitte liegenden Grundschulen, die Johanna-Friesen-Schule und die Grundschule am Goetheplatz, leiden demnach unter giftiger Atemluft, die durch grenzwertüberschreitende Belastungen erreicht wird. An der Johanna-Friesen-Schule wurde demnach im Zeitraum von zwei Wochen eine Durchschnittliche Belastung von 41,3 ìg/m³ gemessen, an der Grundschule am Goetheplatz sogar 42,1 ìg/m³. Da Kinderlungen ganz besonders unter der giftigen Atemluft leiden und sogar das Lungenwachstum gehemmt wird, sowie auch andere Begleiterscheinungen, die das Lernen beeinträchtigen, wahrscheinlich sind, ist hier höchster Handlungsdruck eindeutig. Die im Jahr 2010 veröffentlichten Karten („Luftqualitätsplan Hannover“, Mai 2011), auf der das GAA Hildesheim und das Ingenieurbüro Lohmeyer die Belastung anhand der Messwerte berechneten, zeigten für beide Schulstandorte eine ausdrücklich geringere Belastung auf:
- Johanna-Friesen-Schule 19-32 ìg/m³ (GAA) bzw. <=28 ìg/m³ (Lohmeyer)
- Grundschule am Goetheplatz 37-40 ìg/m³ (GAA) bzw. <=36 ìg/m³ (Lohmeyer)

Wir fragen die Verwaltung vor diesem Hintergrund:
1. Wie schätzt die Stadt Hannover die Messungen von Greenpeace ein und wurden diese aufgrund der Diskrepanz zu den vorhandenen Berechnungen anschließend durch eigene Messungen (mit welchem Ergebnis) verifiziert?

2. Zeigen die Messergebnisse von Greenpeace auf, dass die Belastungs-Berechnungen von 2010/2011 evtl. zu niedrig angesetzt waren, da die gemessenen Belastungen an den Grundschulen im Jahr 2017 (2015 sollte nach Prognose des Luftqualitätsplanes in Mitte keinerlei Grenzwertüberschreitung mehr existieren!) sogar deutlich höhere Werte erreicht?

3. Welche Auswirkungen hat nach Kenntnis der LHH die Grenzwertüberschreitung auf die Gesundheit und die Lernfähigkeit der Kinder, die ja den halben Tag in der extrem stark belasteten Umgebung verbringen?