Drucksache Nr. 15-1786/2015 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Stromausfall im allgemeinen und in unserem Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Misburg-Anderten am 09.09.2015
TOP 8.2.4.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Misburg-Anderten (zur Kenntnis)
 
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Antwort
15-1786/2015 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Stromausfall im allgemeinen und in unserem Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Misburg-Anderten am 09.09.2015
TOP 8.2.4.

Wir mussten in diesem Jahr schon 2 Stromausfälle über mehrere Stunden in

unserem Stadtbezirk verzeichnen. Wir empfinden das für unsere Bürgerinnen und

Bürger, vor allem aber für die betroffenen Industrie- und Gewerbebetriebe ein höchst

bedenkliches Maß an Versorgungsausfällen.

Wir fragen daher die Verwaltung:


1. Was waren die Ursachen für die jeweiligen Stromausfälle im Stadtbezirk?

2. In welchem Zeitraum und wie wird die Wartung und Pflege der Stromtrassen vorgenommen?

3. Was hat die Verwaltung unternommen oder wird sie unternehmen, um derartig gravierende Stromausfälle zu verhindern?

Text der Antwort

Zuständigkeitshalber haben wir die Anfrage an enercity weiter geleitet und erhielten von dort folgenden Brief:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

wir haben Ihre Anfrage bzw. die Anfrage der SPD-Fraktion im Bezirksrat Misburg/Anderten vom 23.08.2015 zu Stromausfällen in diesem Stadtbezirk als zuständige Netzgesellschaft erhalten.

Die enercity Netzgesellschaft mbH bedauert es außerordentlich, dass es im Netzbereich Misburg zu den Versorgungsunterbrechungen am 14.05. und 19.07.2015 gekommen ist. Aufgrund dessen, dass die Fehler im Bereich eines Knotenpunktes zur Einspeisung in das Mittelspannungsnetz auftraten, sind leider ungewöhnlich viele Kunden von der Versorgungsunterbrechung betroffen gewesen. Wir sind uns der Tragweite des Geschehens durchaus bewusst und nahmen die Störungen zum Anlass einer internen Störungs- und Schadensanalyse.

Gerne beantworten wir darauf aufbauend Ihre Fragen:


· Am 14.05.2015 kam es um 22:42 Uhr aufgrund eines Kabelfehlers in Verbindung mit einem fehlerbehafteten Betriebsmittel in unserem Umspannwerk Misburg zu einer Mittelspannungsstörung mit einer teilnetzweiten Versorgungsunterbrechung. Von 136 betroffenen Mittelspannungsstationen konnten ca. 99% der Stationen nach ca. 45 Minuten wiederversorgt werden und die letzte Station nach 128 Minuten

· Am 19.07.2015 kam es um 18:10 Uhr aufgrund eines Kabelfehlers zu einer Auslösung der Schutztechnik im Umspannwerk Misburg mit einer teilnetzweiten Versorgungsunterbrechung. Von 137 betroffenen Mittelspannungsstationen konnten ca. 99% der Stationen nach ca. 45 Minuten wiederversorgt werden und die letzte Station nach 126 Minuten.


Der Betrieb eines Energieversorgungsnetzes ist ein hochkomplexer technischer Vorgang. Leider lässt sich trotz aller Sorgfalt und Vorsorgeaufwendungen eine vollständige Störungsfreiheit nicht garantieren. Um Auswirkungen eines Fehlers auf andere Betriebsmittel zu verhindern und damit langandauernde Versorgungsunterbrechungen zu vermeiden, werden Schutzgeräte eingesetzt. Diese erkennen Fehlerströme und schalten sensible Betriebsmittel ab. Dies ist auch bei den Störungen im Mai und Juli erfolgt, so dass keine weiteren Betriebsmittel dauerhaft geschädigt worden sind. Nach einer für derartige Mittelspannungsstörungen im branchenüblichen Rahmen liegenden Unterbrechungsdauer, konnte die Versorgung anschließend wiederhergestellt werden. Die fehlerbehafteten Betriebsmittel wurden nach der Fehleranalyse ersetzt. Um sicherzustellen, dass es zu keinen Folgestörungen kommt, wurden zudem vor Wiederinbetriebnahme des Teilnetzes ersetzte oder reparierte Betriebsmittel geprüft.

Für den Netzbereich Misburg ergeben sich zusammenfassend keine Hinweise auf eine mangelnde Betriebsmittelsicherheit. Trotz der im Bundesvergleich bereits sehr guten Kennzahlen zur Versorgungssicherheit lässt sich im Netzgebiet Hannovers in den letzten Jahren eine zusätzliche Reduzierung von Störungen bzw. der Nichtverfügbarkeit des Mittelspannungsnetzes beobachten. Auch weiterhin werden wir daran arbeiten diese zu minimieren.

Durch den VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) ist die enercity Netzgesellschaft mbH TSM-zertifiziert (Technisches-Sicherheits-Management) und erfüllt somit die anerkannten Regeln der Technik in Bezug auf die Anforderungen an Organisation, Qualifikation und technische Betriebsabläufe der Stromversorgung. Diesbezüglich untersuchen und warten wir unsere Betriebsmittel in regelmäßigen Abständen. Bei entsprechender Notwendigkeit erfolgt somit vor einem potentiellen Ausfall eines Betriebsmittels der Austausch.

Als Netzbetreiber haben wir darüber hinaus ein monetäres Interesse daran, Versorgungsausfälle zu vermeiden. Neben den Aufwänden für Ersatz und Reparaturen, wirken sich Störungen über das von der Bundesnetzagentur bestimmte sogenannte Qualitätselement direkt auf das Ergebnis von Netzbetreibern aus.

Wir hoffen, wir konnten Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten. Wenn Sie noch weiteren Informationsbedarf haben, kommen Sie gerne auf uns zu.

Freundliche Grüße

enercity netz