Anfrage Nr. 15-1737/2020:
Sicherstellungsgrade der Vorbereitung auf Distanz- und Digitalunterricht in den öffentlichen Schulen von Buchholz-Kleefeld

Inhalt der Drucksache:

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Sicherstellungsgrade der Vorbereitung auf Distanz- und Digitalunterricht in den öffentlichen Schulen von Buchholz-Kleefeld

Die Corona-Krise hat den deutschen Schulbetrieb kalt erwischt. Auf Schulschließungen oder auch nur minder schwere Einschränkungen des Unterrichtsgeschehens war man erkennbar nicht vorbereitet. Zwar haben sich viele Menschen - Lehrer*innen, Behördenmitarbeiter*innen, Eltern und die Schüler*innen selbst - große Mühe gegeben, unter den obwaltenden Bedingungen zu improvisieren, aber insgesamt muss man die Situation als eher unbefriedigend bezeichnen.

"Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat große Defizite im Schulunterricht der vergangenen Monate eingestanden. Beim digitalen Lernen zu Hause habe es „enorme Unterschiede“ gegeben. Vielfach seien Schülerinnen und Schüler digital „prima unterrichtet“ worden, sagte Karliczek der „Bild am Sonntag“. „Es gab aber auch Schulen, an denen Lehrer während der Krise so gut wie gar keinen direkten Kontakt zu den Schülern hatten. Dann ist es klar, dass die Kinder Lernrückstände aufbauen. Das schmerzt jeden Bildungsminister – auch mich.“[1]

Laut der Studie ”eGovernment Monitor 2020″ berichten in einer Umfrage drei Viertel der Eltern von Hürden beim digitalen Unterricht.

Am häufigsten nannten sie eine fehlende Unterstützung durch die Schulen, gefolgt von Internetproblemen (Geschwindigkeit/Netzprobleme) und mangelnder Digitalkompetenzen der Lehrer. Die technische Ausstattung zu Hause spielt ebenfalls eine gewisse Rolle: zu wenig oder zu alte Geräte nannten 14 Prozent als Hürde.

Viel hängt offenbar auch vom Können und Engagement der einzelnen Lehrkräfte ab: 54 Prozent der Eltern sagten, dass die Lehrer den Unterricht auf eigene Initiative digital gestaltet haben. 42 Prozent zeigten sich unzufrieden und gaben an, dass die Lehrkraft mit digitalen Anwendungen überfordert war. “Wir brauchen bundesweite Standards, um sicherzustellen, dass Lehrkräfte über notwendige Digitalkompetenzen verfügen. Das Aus- und Weiterbildungssystem muss zwingend ein ‘digitales ABC’ vermitteln”, sagte D21-Präsident Hannes Schwaderer.[2]

Fussnoten:

[1] https://www.tagesspiegel.de/politik/digitalunterricht-in-coronavirus-krise-karliczek-ruegt-schulbetrieb-als-seit-langem-eher-mittelmaessig/26037832.html

[2] https://www.rnd.de/politik/corona-und-schule-daran-krankt-der-digital-unterricht-in-deutschland-4HSR3CVSJRBVVAKLV3AG7BWOFI.html


Ich frage daher die Verwaltung:

1. Wodurch ist ausreichend sichergestellt, dass es im erneuten, durchaus denkbaren, Bedarfsfall einen fachlich und pädagogisch qualifizierten Distanz- bzw. Digitalunterricht in den öffentlichen Schulen im Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld geben wird?

2. Ist seitens der Politik sichergestellt, dass alle Schüler*innen im Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld - unabhängig vom Einkommen der Eltern - eine auskömmliche Ausstattung mit Hard- und Software sowie einen hochwertigen Internetzugang für Zuhause haben, damit sie vollumfänglich Distanz- bzw. Digitalunterrichtsangebote in Anspruch nehmen können?