Antrag Nr. 15-1562/2018:
Änderungsantrag zu DS 15-1464/2018 Umbenennung Hindenburgstraße

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Änderungsantrag zu DS 15-1464/2018 Umbenennung Hindenburgstraße

Antrag


Der Stadtbezirksrat Mitte möge folgende Beschluss fassen:

1. Der Antrag der SPD-Fraktion im Bezirksrat Mitte, ein Verfahren zur Umbenennung der Hindenburgstraße einzuleiten, wird abgelehnt.
2. Stattdessen wird im Zooviertel eine Anwohnerbefragung durchgeführt, ob eine Umbenennung gewünscht ist. Bei dieser Befragung werden zugleich Alternativvorschläge für eine eventuelle Umbenennung abgefragt.
3. In jedem Fall wird eine Hinweistafel zur historischen Einordnung bzw. gegebenenfalls für die Gründe einer Umbenennung angebracht.

Begründung

Generalfeldmarschall von Hindenburg spielte eine zentrale Rolle in der deutschen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts. In der historischen Rückschau scheint das Ergebnis seiner Entscheidungen absehbar und oft moralisch höchst verwerflich gewesen zu sein. In der Realität der historischen Person Hindenburgs, muss jedoch anerkannt werden, dass die Zukunft völlig offen war. Dies ist eine wichtige Lehre, die wir aus der Geschichte unseres Landes in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts ziehen können. Auch für die Diskussion um die Wehrhaftigkeit unserer heutigen Demokratie ist dies ein wichtiger Anstoß. Daher ist sowohl eine Umbenennung, als auch eine Informationstafel zur historischen Figur Hindenburgs, die sich kritisch und differenziert mit der Geschichte auseinandersetzt, als geeigneter Umgang mit der Hindenburgstraße denkbar. Paul von Hindenburg hat einen klaren historischen Bezug zu Hannover und daher sollten die Hannoveranerinnen und Hannoveraner die Möglichkeit erhalten, sich in der öffentlichen Debatte intensiv mit seiner Rolle auseinandersetzen zu können.