Drucksache Nr. 15-1480/2023 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Nachfrage zu Genitalverstümmelungen im Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 07.09.2023
TOP 9.1.2.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt (zur Kenntnis)
 
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15-1480/2023 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Nachfrage zu Genitalverstümmelungen im Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 07.09.2023
TOP 9.1.2.

Unsere Anfrage zu bekannten Fällen von Genitalverstümmelungen im Stadtbezirk hat die Verwaltung in der letzten Bezirksratssitzung mit zwei offiziellen Fällen beantwortet. Gerade bei diesem brisanten Thema ist allerdings von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, auf die die Verwaltung bei der Beantwortung leider nicht eingegangen ist. Auf der Webseite des Niedersächsischen Innenministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung wird Stand Dezember 2019 anhand der Dunkelzifferstatistik geschätzt, dass in Niedersachsen etwa 5.200 betroffene Frauen und Mädchen leben, sowie 1.800 gefährdete Minderjährige. Aufgrund dieser hohen Zahlen ist leider davon auszugehen, dass auch bei uns im Stadtbezirk mehr betroffene und gefährdete Frauen und Mädchen leben, als die offizielle Zahl von zwei Fällen.

Wir fragen die Verwaltung:


1. Wie viele von Genitalverstümmelung betroffene und gefährdete Frauen und Mädchen leben laut Dunkelzifferstatistik im Stadtbezirk?

2. Welche Vereine im Stadtbezirk setzen sich gegen Genitalverstümmelung ein, klären auf und betreuen betroffene und gefährdete Frauen und Mädchen?

3. Wie unterstützt die LHH diese Vereine und wie hoch sind die jährlichen Zuwendungen/ Fördersummen?

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:


zu 1.: Dafür liegen der Stadt keine Zahlen vor.

zu 2.: In Hannover beschäftig sich der Verein baobab – zusammensein e.V. gezielt mit der Thematik und ist Anlaufstelle für betroffene Mädchen und Frauen. Bei den allgemeinen Frauenorganisationen, vor allem mit dem Schwerpunkt der Gewaltberatung, können auch Fälle eingehen, welche dann aber an entsprechende Stellen wie baobab – zusammensein e.V. weitergeleitet werden.

zu 3.: Der Fachbereich „Gesellschaftliche Teilhabe“ der Stadt Hannover fördert für das Jahr 2023 mit 15.000€ das Projekt Mouharaba III von baobab – zusammensein e.V. Das Referat für Frauen und Gleichstellung fördert institutionell und nicht projektbezogen, sodass hierfür keine konkreten Zahlen genannt werden können.