Antrag Nr. 15-1349/2022:
Änderungsantrag zu Antrag Nr. 15-1172/2022: "Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung erproben"

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag zu Antrag Nr. 15-1172/2022: "Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung erproben"

Antrag

Der Stadtbezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird aufgefordert, eine Nachtabschaltung (von 1-5 Uhr - Ausnahme Nächte vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen) der Straßenbeleuchtung im Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld aus Gründen des Klima- und Insektenschutzes und zur Einsparung von Energie zeitnah zu erproben. Nach einer dreimonatigen Testphase soll es einen öffentlichen Erfahrungsaustausch mit den Bürger:innen geben, um gegebenenfalls die Ein- und Ausschaltzeiten der Straßenbeleuchtung auch quartierbezogen neu festzulegen. darüber Auskunft zu geben, inwieweit die LH Hannover bereits den Einsatz smarter / KI-gesteuerter Straßenbeleuchtungsanlagen plant, und insofern es bisher hierzu noch keinerlei Planungen gibt, ein Quartier im Stadtbezirk 04 zu benennen, in dem die Verwaltung ein Pilotprojekt für sinnvoll hält

Begründung


Laut „Spiegel“ vom 25.04.2022 versucht jeder zweite deutsche Haushalt wegen des Ukrainekrieges Energie zu sparen. Bis 2035 soll Hannover möglichst klimaneutral werden. Bürger:innen, Unternehmen, Verbände und Organisationen, die Landeshauptstadt Hannover und Stadtwerke Hannover AG engagieren sich gemeinsam für dieses Ziel in der Klima-Allianz. Auch im öffentlichen Raum der Stadt sollten nicht nur wegen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden. Um die ehrgeizigen Klimaziele in Hannover und in unserem Stadtbezirk zu erreichen, müssen wir jetzt auch Modelle aus anderen Kommunen unter Beteiligung der Bürger:innen und Umweltexpert:innen erproben und gegebenenfalls dauerhaft umsetzen. Die bereits begonnen Umstellung von Beleuchtung und Signalanlagen auf LED-Technik ist schon ein richtiger Ansatz, der durch die Möglichkeit der Nachtabschaltung ergänzt werden sollte.

Eine nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung aus Gründen des Klima- und Insektenschutzes klingt zunächst wie eine sinnvolle Maßnahme, auch mit Blick auf das Ziel der LHH, bis 2035 klimaneutral zu werden. Jedoch ist sie nicht sozialverträglich und nicht mit dem Bedürfnis der Bevölkerung nach empfundener Sicherheit durch durchgehende

Beleuchtung von Wegen zu vereinbaren.

In verschiedenen Städten und Kommunen wird bereits smarte Straßenbeleuchtung erprobt – Tübingen hat beispielsweise das Pilotprojekt „Licht nach Bedarf“ (https://www.swtue.de/netze/strassenbeleuchtung/licht-nach-bedarf.html), Ludwigsburg hat das Projekt „Intelligente Straßenbeleuchtung“ (https://www.ludwigsburg.de/start/wirtschaft+und+innovation/intelligente+strassenbeleuchtung.html), und sogar Hannover hat an der Graft in Herrenhausen bereits bewegungsmeldergesteuerte Straßenlaternen (https://www.enercity.de/magazin/deine-stadt/smarte-strassenlaternen).

Die laufenden Projekte erfüllen viele Aspekte sowohl im Bereich Energiesparen als auch Insektenschutz. Es wäre wünschenswert, diese zügig auszuweiten und auch im Bezirk Buchholz-Kleefeld erste Quartiere entsprechend auszurüsten.