Drucksache Nr. 15-1340/2024 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage der AfD-Fraktion: Zwangsehen im Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 05.09.2024
TOP 9.1.2.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt (zur Kenntnis)
 
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15-1340/2024 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage der AfD-Fraktion: Zwangsehen im Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 05.09.2024
TOP 9.1.2.

Während der sechswöchigen Schulferien im Sommer steigt das Risiko für Mädchen aus patriarchal lebenden Familien im Ausland zwangsverheiratet zu werden. Dies betrifft vor allem minderjährige Schülerinnen aus streng muslimischen Familien. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes klärte in diesem Jahr zum dritten Mal mit der Aktion „Weiße Woche“ in verschiedenen Berliner Schulen über die Gefahren und über Hilfsangebote auf.

Wir fragen die Verwaltung:
  1. Sind in Schulen im Stadtbezirk Fälle von Zwangsehen bekannt? Wenn ja, wie viele Fälle sind das?

  2. Gibt es im Stadtbezirk Hilfsangebote für betroffene oder gefährdete Schülerinnen?

  3. Falls noch keine Fälle bekannt sind: Plant die Verwaltung gemeinsam mit Schulen und Hilfsorganisationen präventive Aufklärungsangebote an Schulen anzubieten?

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu Frage 1:
Es sind in den Beratungen der Bezirkssozialarbeit und der Schulsozialarbeit des Kommunalen Sozialdienstes im Stadtbezirk Ahlem Badenstedt Davenstedt keine Häufung von Fällen von Zwangsheirat zu verzeichnen. Im KSD Bezirk ist in 2023 ein Fall einer drohenden Zwangsverheiratung bekannt geworden. Im Jahr 2024 ist bislang noch kein Fall bekannt geworden.

Den schulfachlichen Dezernaten des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung (RLSB) Hannover sind keine entsprechenden Fälle bekannt.

Zu Frage 2:


Als Angebote zur Beratung und Unterstützung für betroffene Personen im Stadtbezirk sind sowohl die KSD Bezirksozialarbeit und Schulsozialarbeit mit klar geregelten Handlungsabläufen vorhanden. An der IGS Badenstedt steht darüber hinaus die Soziale Arbeit in schulischer Verantwortung des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung als Unterstützungsangebot zur Verfügung.

Zu Frage 3:
Es gibt von Seiten der Verwaltung keine Planungen, spezialisierte Aufklärungsangebote an Schule zum Thema Zwangsheirat anzubieten.