Drucksache Nr. 15-1312/2017:
Straßenbenennung im Stadtteil Groß-Buchholz

Inhalt der Drucksache:

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15-1312/2017
1
 

Straßenbenennung im Stadtteil Groß-Buchholz

Antrag,

folgende Straßenbenennung im Bereich der Bebauungspläne Nr. 1318 sowie Nr. 1761 zu beschließen:

1. Die westliche Erschließungsstraße, welche von der Pasteurallee abzweigt, erhält den Namen Dora-Gerson-Straße.

2. Die östliche Erschließungsstraße, welche von der Straße In den Sieben Stücken abzweigt, erhält den Namen Rose-Senger-Straße.


Übersichtskarte siehe Anlage

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Benennungen von Straßen, Wegen und Plätzen dienen, insbesondere in Notsituationen, der Ordnungsfunktion und sicheren Auffindbarkeit. Um im Baugebiet eine zweifelsfreie Adresszuordnung erreichen zu können, wird die eigenständige Benennung der Erschließungsstraßen erforderlich. Die Straßenbenennung dient allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt  - Investitionstätigkeit
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 0,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 0,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit 0,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 61 - Investitionstätigkeit
Produkt 51103
sonstige Leistungen Geoinformation
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 0,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Personalaufwendungen 2.175,00 €
Sach- und Dienstleistungen 625,00 €
Abschreibungen 0,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 0,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -2.800,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -2.800,00 €

Die Kosten für Straßenbenennungen sind als Durchschnittswerte zu betrachten.

Begründung des Antrages

Auf dem Gelände des ehemaligen Oststadtkrankenhauses entstehen zwei neue Erschließungsstraßen. Es liegen bereits erste Baugenehmigungen für Gebäude vor, die teilweise über diese neuen Straßen erschlossen werden. Um eine zweifelsfreie Adresszuordnung erreichen zu können, wird die Benennungen der neuen Straßen bereits jetzt erforderlich.

Nach vorheriger Absprache innerhalb der Bezirksratsfraktionen, wurden die Benennungen nach Dora Gerson und Rose Senger favorisiert. Beide Benennungswünsche nach Ärztinnen beziehen sich auf den ehemaligen Krankenhausstandort. Auch fügen sie sich in die angrenzende Benennungsgruppe ein.


zu 1.
Dora Gerson, geboren am 24. September 1884 in Aschersleben, gestorben am 24. September 1941 in Hannover. Beendete 1911 das Studium der Medizin in München und Leipzig, promovierte und erhielt 1912 die ärztliche Approbation. Anschließend arbeitete sie als Ärztin in Köln und Dresden. 1933 wurde ihr die Kassenzulassung entzogen und sie musste ihre Praxis schließen. 1936 kam sie nach Hannover und übernahm in der Jüdischen Gartenbauschule die Tätigkeit der Hauswirtschaftsleiterin. Zugleich kehrte sie zum jüdischen Glauben zurück, (während ihres Studiums hatte sie sich der evangelischen Kirche angeschlossen). Ab 1940 durfte sie mit Genehmigung der Behörden, die in der Gartenbauschule lebenden Kinder und Jugendliche ärztlich betreuen. Am 24. September 1941, an ihrem 57. Geburtstag, nahm sie sich in Ahlem das Leben. Ihr Grab auf dem jüdischen Friedhof in Bothfeld ist bis heute erhalten.


zu 2.
Rose Senger, geboren am 07.03.1869, war von 1905 bis 1911 niedergelassene Ärztin in Hannover und führte eine Praxis für Frauen und Kinderheilkunde sowie für Geburtshilfe (am Georgsplatz 1). Im Jahr 1900 wandte sie sich mit 21 anderen Medizinstudentinnen an den Bundesrat in Berlin mit der Bitte, „Übergangsbestimmungen für Medizinerinnen deutscher Nationalität, die in der Schweiz studiert haben oder noch studieren“ zu schaffen. 1902 bestand sie an der Universität Halle das medizinische Doktorexamen. Von 1926/27 bis 1943 war sie als Ärztin in Magdeburg tätig. Möglicherweise ist sie dem schweren Bombenangriff v. 16.01.1945 in Magdeburg zum Opfer gefallen.
61.21 
Hannover / 15.05.2017