Antrag Nr. 15-1295/2022:
Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs auf der Davenstedter Straße / Wittekindstraße

Informationen:

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Inhalt der Drucksache:

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Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs auf der Davenstedter Straße / Wittekindstraße

Antrag

Der Bezirksrat beschließt:

Bis zur Fertigstellung der Velouroute 10 soll die Verkehrssicherheit im Bereich der Davenstedter Straße bzw. der parallel verlaufenden Wittekindstraße deutlich erhöht werden.


Die Verwaltung der Landeshauptstadt wird dazu aufgefordert, auf der Davenstedter Straße von der Abzweigung Egestorffstraße bis zur Einmündung Marienwerderstraße einen Radweg oder Radstreifen zu errichten und damit einen Großteil der Radwegelücke auf der Davenstedter Straße zu schließen. Zu diesem Zwecke sollen die PKW-Stellplätze entlang des genannten Straßenabschnittes entfernt werden und geprüft werden, welche weitere Maßnahmen (etwa Abpollerung im Sinne einer „Protected Bike Lane“) die Sicherheit hier weiter erhöhen können. Alternativ sollen Marienwerderstraße und die sich anschließende Wittekindstraße schon jetzt nach den Standards einer Fahrradstraße ausgebaut werden. Neuralgische Punkte wie etwa die Kreuzung Wittekindstraße / Nieschlagstraße sind dabei besonders abzusichern.

Begründung

Radfahrende, die auf Davenstedter Straße ab der Einmündung Marienwerderstraße Richtung Lindener Marktplatz oder andersherum fahren, sehen sich einer potentiell unfallträchtigen Situation ausgesetzt: Der Radverkehr wird auf der Strecke von etwa 400m größtenteils in Ermangelung eines Radweges in beide Richtungen auf der Fahrbahn geführt, parallel zu Straßenbahnschienen und stellenweise flankiert durch parkende Autos. Radfahrende müssen sich hier entscheiden, ob sie lieber sehr nah an den parkenden Autos und damit potentiell in die nächste sich plötzlich öffnende Tür eines*einer unvorsichtigen Autofahrer*in fahren möchten, ob sie in den Straßenbahnrillen landen möchten oder mitten auf der Fahrbahn fahren möchten und damit potentiell den Autoverkehr aufhalten. Diese Situation verunsichert Radfahrer*innen und provoziert immer wieder mitunter schwere Unfälle, wie auch der Unfallatlas des Bundes und der Länder eindrücklich zeigt https://unfallatlas.statistikportal.de.

Wie die Antwort der Verwaltung der Stadt Hannover auf die Anfrage von Bündnis 90 / die Grünen (15-2562/2021 F1) zeigt, sieht die Stadt Hannover hier allerdings aktuell keinen Handlungsbedarf. Die Alternative zur Nutzung der Davenstedter Straße ist die Nutzung der parallellaufenden Wittekindstraße. Allerdings findet sich hier ebenfalls kein als solcher gekennzeichnete Radweg, zudem sind die Kreuzungen durch parkende Autos mitunter schlecht einsehbar.

Der Stadtbezirksrat Linden-Limmer hat auf seiner Sitzung am 10.11.2021 den Klimanotstand erklärt und damit die Eindämmung des Klimawandels und seiner schwerwiegenden Folgen als kommunale Aufgabe von höchster Priorität anerkannt. Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, in dem es in den letzten 30 Jahren nicht gelungen ist, CO2-Emissionen zu reduzieren. Ein sofortiges Handeln in Richtung einer Verkehrswende, die zu einem klimaneutralen Verkehrssektor in den nächsten 15 Jahren führt, ist daher dringend geboten. Der Stärkung des Radverkehrs kommt insbesondere im urbanen Raum eine entscheidende Rolle zu. Bis zur Fertigstellung der Veloroute 10 soll mit der von uns vorgeschlagenen Maßnahme kurzfristig dafür gesorgt werden, die Sicherheit im Radverkehr zu erhöhen und damit das Radfahren in unserem Stadtbezirk noch attraktiver zu machen. Nach Fertigstellung der Veloroute und im Zuge der anstehenden Entscheidungen rund um Hochbahnsteige entlang der Stadtbahnlinie 9 sollte die Maßnahme evaluiert und bei Bedarf nachjustiert werden.