Drucksache Nr. 15-1193/2020 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Plattform schulen-hannover.de
Sitzung des Stadtbezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode
am 10.06.2020 - TOP 4.3.3.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode (zur Kenntnis)
 
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15-1193/2020 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Plattform schulen-hannover.de
Sitzung des Stadtbezirksrates Kirchrode-Bemerode-Wülferode
am 10.06.2020 - TOP 4.3.3.

Die digitale Bereitstellung von Lernmitteln sowie eine direkte digitale Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern sind insbesondere in der derzeitigen Corona-Krise unabdingbar. Während der Osterferien hat die Landeshauptstadt Hannover 46 weitere Schulen an die im städtischen Rechenzentrum betriebene Plattform schulen-hannover.de angeschlossen.Die anderen Schulen betreiben, laut der Pressemitteilung der Stadt, einen eigenen Schulserver.

Wir fragen die Verwaltung:

1.Welche Schulen im Stadtbezirk haben einen Zugriff auf schulen-hannover.de und welche haben Zugriff auf eigene Plattformen und wie wurden die Lehrkräfte geschult?

2.Wie wird sichergestellt /kontrolliert das alle Schüler am Onlineunterrricht teilnehmen (Bei mehreren Kindern in der Familie die zeitgleich Unterricht haben nicht einfach)

3.Wie wird sichergestellt, dass auch Schüler ohne das technische Equipment am
Unterricht teilnehmen können?

Antwort der Verwaltung zu Frage 1:

Im Stadtbezirk Kirchrode-Bemerode-Wülferode haben folgende Schulen seit dem 22.04.2020 Zugriff auf schulen-hannover.de:


· GS Am Sandberge

· GS Wasserkampstraße

· GS Kronsberg

· GS An der Feldbuschwende


Folgende Schulen haben seit dem 29.05.2020 Zugriff auf schulen-hannover.de und verfügen über einen selbst betrieben iServ-Schulserver:


· IGS Kronsberg

Die Schulungen von Lehrkräften sind generell Aufgabe des Landes und werden vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) über die regionalen Medienzentren angeboten. Für schulen-hannover.de hat das Land aufgrund der Corona-Pandemie derzeit keine Kapazitäten. Ebenso ist es nicht möglich Präsenztermine anzubieten.

Die Fa. Digionline hat einen Fortbildungsplan erarbeitet, welcher neben webbasierten Einstiegstutorials (wie funktioniert der Webweaver, wie funktioniert der „Lernplan“ zur Erstellung von wöchentlichen Lernplänen für die Schüler*innen) auch eine digitale Sprechstunde zu jeweils technischen und organisatorischen Themen anbietet.
Diese Angebote sollen zeitnah über schulen-hannover.de angeboten werden.

Außerdem gibt es die Möglichkeit den Support der LHH für einzelne Fragestellungen anzufragen.

Antwort der Verwaltung zu Frage 2:

Die Frage 2 dieser Anfrage kann nicht unmittelbar durch den Schulträger, die Landeshauptstadt Hannover beantwortet werden. Daher wurde sie der zuständigkeitshalber an die Niedersächsische Landesschulbehörde - Regionalabteilung Hannover – geschickt.

Die Antwort der Nds. Landesschulbehörde lautet:

Die Vielzahl der Rückmeldungen aus den Schulen seit dem Beginn des verbindlichen häuslichen Lernens ab dem 22.04. zeigen, dass die Lehrkräfte auf die individuellen technischen und häuslichen Voraussetzungen und Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler (=SuS) mit großem Engagement und individuell eingehen. Für die über 500 Schulen in der Regionalabteilung Hannover oder auch nur alle Schulen in der LHH hier eine pauschalgültige Antwort zu geben, ist nicht möglich.

Da wo aber die technischen Mittel zu Hause nicht zur Verfügung stehen, werden Ersatzangebote in ganz unterschiedlicher Form vorgehalten:


- es gibt Schulen, die tatsächlich einzelnen Schülerinnen und Schülern digitale Endgeräte zur Ausleihe zur Verfügung stellen können, z.B. über organisierte Firmenspenden
- Lehrkräfte nutzen die durch das MK übergangsweise erlaubten Messengerdienste zur Kommunikation mit ihren Schülerinnen und Schülern, sodass diese mit ihren Smartphones anstelle von Desktop-PCs oder Laptops kommunizieren und arbeiten können (rein statistisch stehen 95% allen Schülern Smartphones zur Verfügung)
- da wo den Schülerinnen und Schülern keine Endgeräte zur Verfügung stehen, werden an Schulen Arbeitsmaterialien und Aufgaben a) per Post nach Hause geschickt oder b) zum Abholen in der Schule bereitgelegt. Die Schülerinnen und Schüler bringen dann, z.B. nach einer Woche, die bearbeiteten Aufgaben in die Schule zur Kontrolle
- in den weiterführenden Schulen gibt es häufig schon seit langem Lernplattformen wie IServ oder MSN. Hier haben alle SuS eine Email-Adresse und erhalten über die Plattform ihre Aufgaben, die sie bearbeitet wieder hochladen müssen. Auch hier gibt es große Herausforderungen, denen sich die Lehrkräfte stellen müssen: mal ist ein Passwort vergessen worden, mal funktioniert ein Mailprogramm beim Schüler nicht, mal sind die Dateianhänge zu groß, mal fehlt den SuS die notwendige Sachkenntnis. Wenn Lernplattformen vorliegen, ist die Kontrolle durch die Lehrkraft natürlich denkbar einfach

Mit der Niedersächsischen Bildungscloud (NBC) wird in Kürze allen niedersächsischen Schulen ein kostenloses und barrierefreies Lernmanagement-System angeboten. Es erlaubt die Einbindung von bereits eingeführten und etablierten digitalen Lern- und Arbeitsumgebungen und ergänzt sie um schulübergreifende Möglichkeiten.


Für Schulen, die noch über kein eigenes digitales Lernmanagement-System verfügen, stellt die „Grundausstattung“ der NBC eine gute Basis dar. Sie bietet u.a. folgende Funktionen:
das Einrichten von Lerngruppen und Teams (SuS, Lehrkräfte)

einen online verfügbaren Stundenplan

das Einrichten von Dateiordnern und die Ablage von lerngruppeneigenen Dateien in der Cloud

das synchrone oder auch asynchrone und gemeinsame Arbeiten an Dateien

das Verwalten von Aufgaben und Arbeitsblättern

die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern über einen lerngruppenbezogenen Messenger



Die NBC ist von jedem internetfähigen Endgerät nutzbar. Um Schülerinnen und Schüler im Bedarfsfall mit Leihgeräten ausstatten zu können, wurde die Förderrichtlinie zum Digitalpakt befristet geändert und damit die Anschaffung von digitalen Endgeräten erleichtert.
Schulen, die die NBC als Lernmanagement-System nutzen möchten, melden sich über ein Onlineformular bei der Landesinitiative n-21 unter www.n-21.de an. Unterstützung und Support zu Einführung und Einsatz der NBC bieten die medienpädagogischen Beraterinnen und Berater sowie leicht verständliche Online-Tutorials.
Zusätzlich zur Bildungscloud werden auf der bereits vorhandenen Plattform des Niedersächsischen Bildungsservers (NiBiS) unterschiedlichste Lernangebote
für Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler gesammelt und bereitgestellt. Unter der Adresse www.lernenzuhause.nibis.de finden sich Unterrichtsmaterialien für alle Fächer und Schulstufen, Linklisten, Apps und weitere Angebote für das Lernen zu Hause. Das Portal Medienbildung des NiBiS (https://www.nibis.de/medienbildung_3447) bietet zahlreiche Anleitungen, z.B. zur Erstellung von Erklär-Videos.

Schließlich noch der konkrete Hinweis auf die neuesten Förderungsmöglichkeiten für SuS ohne digitalen Endgeräte:

Das vom Bund beschlossene 500-Millionen-Euro-Programm zur Sofortausstattung von

benachteiligten Schülerinnen und Schülern konnte mittlerweile soweit konkretisiert werden, dass

zum ersten Schulhalbjahr 2020/21 schulgebundene mobile Endgeräten für Schülerinnen und

Schüler, die sich kein Tablet, Notebook oder Laptop leisten können, angeschafft werden können.

Die Geräte werden von den Schulen den Schülerinnen und Schülern mit Bedarf dann leihweise zur

Verfügung gestellt. Die genauen Details dazu werden derzeit noch finalisiert.

Dies ist ein großer Erfolg, mit dem für Niedersachsen weitere rund 52 Mio. € (47 Millionen + 10%

Eigenanteil) für digitale Ausstattung bereitstehen werden. Die Mittel des Sofortausstattungsprogramms

ergänzen die Mittel aus dem DigitalPakt Schule, über den jetzt ebenfalls Mittel für

digitale Endgeräte (bspw. Klassensätze) beantragt werden können.

Antwort der Verwaltung zu Frage 3:


Die Schulen nutzen hierfür verschiedene Wege:

• Bereitstellung analoger Unterrichtsmaterialien zur Abholung oder durch Postversand.

• Telefonische Erreichbarkeit der Lehrkräfte (in den Schulen unterschiedlich geregelt)

• Digitale Bereitstellung von Medien, Webkonferenz, Chat, E-Mail über schulen-hannover.de oder den selbstbetriebenen Schulserver


Die tatsächliche Nutzung bleibt in der pädagogischen Hand der Schulen – hierauf kann der Schulträger keinen Einfluss nehmen.