Drucksache Nr. 15-1165/2019 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Unterstützung zur Aufstellung von „Little Homes“ im Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 16.05.2019
TOP 6.3.1.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt (zur Kenntnis)
 
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15-1165/2019 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Unterstützung zur Aufstellung von „Little Homes“ im Stadtbezirk
Sitzung des Stadtbezirksrates Ahlem-Badenstedt-Davenstedt am 16.05.2019
TOP 6.3.1.

Obdachlosigkeit gehört auch zu Hannover. Die Zahl der Menschen, die ohne eine eigene Wohnung sind und auf der Straße leben müssen, ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Wer aus dem System fällt, hat Schwierigkeiten ein eigenes Zuhause zu bekommen. Es bleiben meist nur noch Obdachlosenunterkünfte mit Mehrbettzimmern ohne jegliche Privatsphäre als Lösung. Unterschiedliche Mentalitäten und Lebensbiographien können in Sammelunterkünften zu den bekannten Konflikten führen. Dem Wunsch Vieler ohne Obdach wird das Projekt „Little Home“ (Little Home Köln e.V.) gerecht. Ein 3qm großes Häuschen ohne jeglichen besonderen Komfort, aber mit ein wenig Privatsphäre, das durch Spendengelder finanziert wird, kann als ein erster Schritt in ein „normales Leben“ helfen.

Dazu frage ich die Verwaltung:


1. Wieviel „Little Homes“ stehen zurzeit bereits in Hannover?

2. Stellt die Landeshauptstadt Hannover für das humanitäre Projekt Plätze für das 3qm große Häuschen im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt zur Verfügung?

3. Wenn nicht, warum unterstützt die Stadt Hannover obdachlose Menschen nicht auf diese Weise, um Ihnen einen ersten Schritt in ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen?

Antwort der Verwaltung:


zu 1.

Wie viele „Littles Homes“ derzeit auf privaten Flächen im Stadtgebiet stehen, kann die Verwaltung nicht beantworten.

zu 2.

Nein. Die Landeshauptstadt Hannover stellt für genannte Projekt keine ausgewiesenen Flächen im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt zur Verfügung.

zu 3.

Die unter dem Namen „Little Home“ angebotenen Unterbringungen sind weder ein Bestandteil der Arbeit der Wohnungsnotfallhilfe, noch stellen sie eine menschenwürdige Unterbringung nach dem Ordnungsgesetz dar.


Sie unterschreiten die bundesweit fachlich anerkannten Standards für die Notunterbringung (https://www.bagw.de/de/publikationen/pos-pap/position_notversorgung.html) bei weitem und in verschiedenen Aspekten. Darüber hinaus hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover im Frühjahr 2019 Standards für die Unterbringung von Obdachlosen beschlossen, denen die der Verwaltung bekannten Little-Homes-Konzepten nicht entsprechen. Eine Nutzung als vorübergehender Wohnraumersatz entspricht in seiner Art und Größe nicht der Menschenwürde. Diese Sichtweise wird auch von anderen engagierten Organisationen in der Region Hannover getragen. Zur Notunterbringung von Menschen ist die Landeshauptstadt Hannover verpflichtet; sie kommt dieser Pflicht auch nach.