Drucksache Nr. 15-1139/2022 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Radverkehrsführung Kreuzung Noltemeyerbrücke
Sitzung des Stadtbezirksrates Bothfeld-Vahrenheide am 11.05.2022
TOP 6.2.1.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Bothfeld-Vahrenheide (zur Kenntnis)
 
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15-1139/2022 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Radverkehrsführung Kreuzung Noltemeyerbrücke
Sitzung des Stadtbezirksrates Bothfeld-Vahrenheide am 11.05.2022
TOP 6.2.1.

Radverkehrsführung Kreuzung Noltemeyerbrücke

Die Kreuzung der Podbielskistraße mit der Sutelstraße und dem Groß-Buchholzer-Kirchweg ist für alle Verkehrsteilnehmenden sehr unübersichtlich und insbesondere für Radfahrende in Nord-Süd-Richtung nur sehr unbefriedigend zu überqueren. Die Verkehrsführung, die Radfahrende entweder auf die Nutzung der Fahrbahn oder der Fußgängerbereiche verweist, ist mit vielen Gefährdungen verbunden und sehr unkomfortabel. In Anbetracht der zentralen Bedeutung dieses Verkehrsknotens für viele Wegebeziehungen zwischen den Stadtbezirken Buchholz-Kleefeld und Bothfeld-Vahrenheide und der Zielsetzung des steigenden Radverkehrsanteils ist die Akzeptanz der bestehenden Situation nicht dauerhaft hinnehmbar.
Der in den Jahren 2017/2018 durchgeführte „Runde Tisch Radweg Sutelstraße“ ist nach den Aussagen der Verwaltung in der Antwort auf die Anfrage 15-1744/2019 (s. Anlage) zu keinem weiterführenden Ergebnis gekommen, weil die Grundstückseigentümer die für eine Umgestaltung notwendige Einbeziehung von privaten Grundstücksanteile abgelehnt hätten. Damit sind positive planerische Ansätze, die im Rahmen dieses Runden Tisches schon diskutiert worden sind, nicht weiter verfolgt worden.

Vor diesem Hintergrund fragt die Grüne Bezirksratsfraktion die Verwaltung:
1. Wie schätzen Verwaltung und Polizei die Verkehrssituation auf der benannten Kreuzung insgesamt und insbesondere für den Radverkehr aktuell ein?
2. Welche Ansätze sind von Seiten der Verwaltung geplant bzw. vorstellbar, die Radverkehrsführung in dem genannten Bereich so zu verbessern, dass Radfahrende sicher und komfortabel über diese wichtige Kreuzung geleitet werden?
3. Welche Möglichkeiten gibt es, an die Planungen in Bezug auf den südwestlichen Abschnitt der Sutelstraße, die beim Runden Tisch in 2017/2018 angestellt worden sind, anzuknüpfen und eine angemessene und zukunftsfähige Gestaltung des Gesamtbereiches umzusetzen?

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:


Zu 1.) Die Knotengeometrie und die Verkehrsbeziehungen sind komplex und es handelt sich nicht um einen Standard-Verkehrsknoten. Insbesondere durch die Gabelung der Stadtbahnlinien und die verkehrenden Buslinien mit dem Haltpunkt am Gehaplatz ist die Lichtsignalanlagenschaltung im Zusammenhang mit der ÖPNV-Priorisierung anspruchsvoll. Die Belange der übrigen Verkehrsarten laufen außerhalb der Spitzenverkehrszeiten stabil, in den Spitzenverkehrszeiten ist der Knoten am Rande der Leistungsfähigkeit. Der Knoten ist vollsignalisiert und somit sicher. Die Radverkehrsführung ist für aus der Sutelstraße kommende Radfahrende bzw. bei der Querung der Podbielskistraße bis dato suboptimal.
Von der Polizei gibt es jeweils eine Einschätzung der PD Hannover, des örtlich zuständigen Polizeikommissariats und der Fahrradstaffel.

PD Hannover: Seit 01.01.2019 bis heute wurden 32 Unfälle polizeilich registriert. Auffällig sind Auffahrunfälle durch ungenügenden Sicherheitsabstand verursacht.
Allerdings muss man die Zahl zur hohen Verkehrsbelastung dieses Knotenpunktes in Relation setzen. Deshalb gilt die Unfalllage noch als überschaubar.
Die Unfalllage mit Radfahrenden wurde ebenfalls ausgewertet. Insgesamt wurden sechs Unfälle polizeilich registriert. Diese entsprechen keinem Muster, sind nicht gleichartig und nicht auf Probleme der Örtlichkeit, sondern individuelle Fehler zurückzuführen.

Örtlich zuständiges PK: Aktuelle Beschwerden über die Örtlichkeit bzw. den Kreuzungsbereich sind nicht bekannt. Insgesamt ist die gesamte Straßenkreuzung stark frequentiert und dadurch insgesamt als unübersichtlich zu betrachten.
Für Radfahrende sind insbesondere die folgenden problematischen Bereiche aufgefallen:
1. Sutelstraße Fahrtrichtung Podbi:
plötzlich endender Radweg in Höhe Sutelstraße 72 mit dem anschließenden VZ Fußgängerweg Fahrrad frei als unklare Verkehrssituation für Radfahrer, insbesondere, wie weiter in Richtung Groß-Buchholzer Kirchweg gefahren werden soll (auf dem Gehweg fahren und anschließend schieben über die Haltestelle Noltemeyerbrücke oder im Geradeausverkehr auf der Fahrbahn fahrend)
2. Groß-Buchholzer Kirchweg (zwischen Podbi und Mittellandkanalbrücke):
hier wird die Fahrbahn sehr eng, sodass insbesondere Abstände zu dem Radweg schwierig einzuhalten sind und Unfälle im Längsverkehr als möglich erscheinen, außerdem teilt sich der Radweg auf die Fahrbahn und den Fuß- und Radweg auf.

Fahrradstaffel:
1. Podbielskistraße / Sutelstraße
Die Führung des Radverkehrs von der Podbielskistraße in Rtg. stadteinwärts wird unkritisch gesehen.
2. Sutelstraße / Podbielskistraße
Die Führung des Radverkehrs auf der Sutelstraße an den Knotenpunkt heran, wird letztendlich als verbesserungswürdig eingestuft.
3. Podbielskistraße / Groß Buchholzer Kirchweg
Die Verkehrsführung wird für den Radverkehr als unkritisch angesehen.
Für den linksabbiegenden Kfz-Verkehr, vom Groß Buchholzer Kirchweg kommend, kann es zu „kritischen bzw. gefährlichen Situationen“ zwischen nach links in die Podbielskistraße in Richtung stadteinwärts und dem aus der Sutelstraße in Rtg. Groß-Buchholzer Kirchweg geradeaus fahrenden Kfz-Verkehr kommen. Hier wird das Auftragen eines weißen Linksabbiegerpfeils auf dem Linksabbiegerfahrstreifen als Verbesserung vorgeschlagen.
4. Podbielskistraße / Groß Buchholzer Kirchweg
Die Verkehrsführung wird für den Radverkehr als unkritisch angesehen, wenn auch in einer sehr kurzen räumlichen und zeitlichen Abfolge zwei LZA geregelte Einmündungen („Ausfahrt“ Üstra-Busse / Taxen) und anschließend eine LZA-geregelte Fußgängerfurt gequert werden muss, was aber nur ein Komfort-Problem darstellt.

Die Unfallkommission befasste sich in Vergangenheit ebenfalls mit dem Knotenpunkt. Dabei ging es schwerpunktmäßig um Unfälle unter Beteiligung von zu Fuß Gehenden, welche die Fahrbahn überquerten.

Zu 2.) Die dort befindliche Lichtsignalanlage ist sehr alt und lässt keine Nachbesserungen mehr zu. Die Ausschreibung für eine neue Anlage ist jedoch bereits erfolgt und der Neubau wird noch in diesem Jahr erfolgen. Damit ist es dann auch möglich, eine zusätzliche Radverkehrsfurt für die Querung der Podbielskistraße zu installieren, die dann das Queren in einem Zug ermöglicht.

Zu 3.) Keine, da über die bestehenden Verkehrsanlagen hinaus nur mit zusätzlichen Flächen Möglichkeiten zur Gestaltung bestehen.