Der Bezirksrat möge beschließen:
Auf dem Platz der Weltausstellung in der Innenstadt wird an dem Platz, auf welchem früher
die Bevölkerungsuhr gestanden hatte, in derselben Größe eine Reichtumsuhr installiert und
dauerhaft betrieben, die auf den Daten basiert, die bisher schon an der Seitenwand des DGB-
Hauses in der Otto-Brenner-Straße zu sehen sind.
Die Landeshauptstadt Hannover nimmt zu diesem Zweck Gespräche mit dem DGB auf.

Die größten Herausforderungen der Menschheit nicht erst seit Veröffentlichung der Milleniumsziele
im Jahr 2000 sind insbesondere die Bekämpfung des Hungers weltweit, die Versorgung
aller Menschen mit sauberem Trinkwasser, eine solide Gesundheitsversorgung, eine
gute Allgemeinbildung für alle, eine gesellschaftliche Teilhabe in Frieden für alle und eine gemeinsame
Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels.
Nach der aktuellen Studie von Oxfam verfügen weltweit die 62 reichsten Personen über genauso
viel Vermögen wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung mit über 3,6 Milliarden
Menschen.
Auch innerhalb Deutschlands sind die Ungerechtigkeiten zwischen insbesondere erwerbstätigen
ArbeitnehmerInnen und kleinen Selbstständigen auf der einen Seite und auf der anderen
Seite den sehr wohlhabenden Nichterwerbstätigen, die von Kapitaleinkünften, Spekulationsgewinnen,
Einkünften aus Vermietung und Verpachtung sowie von Erbschaften leben, in
dramatischer Weise angestiegen.
Um nachhaltig darauf aufmerksam zu machen, wie die großen Millenniumsziele inkl. des Klimaschutzes
und der Vermögensverteilung zusammenhängen, und um darauf aufmerksam
zu machen, dass bereits innerhalb Deutschlands die wohlhabenden 10 % der Bevölkerung
mittlerweile über 2/3 des gesamten Vermögens verfügen (ohne dass die anderen 90 % der
Bevölkerung faul wären), ist das Aufstellen einer Reichtumsuhr sinnvoll.
Auch für die Finanzierung großer öffentlicher Aufgaben wie bezahlbarem Wohnen für alle eröffnet
eine solche Reichtumsuhr Möglichkeiten zu Lösungswegen.