Antrag Nr. 15-1070/2019:
Einrichtung einer Veloroute von Charlys Brücke in Limmer bis zu den Ihmebrücken in Linden-Nord (Leinertbrücke und Justus-Garten-Brücke)

Inhalt der Drucksache:

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Einrichtung einer Veloroute von Charlys Brücke in Limmer bis zu den Ihmebrücken in Linden-Nord (Leinertbrücke und Justus-Garten-Brücke)

Antrag


Der Bezirksrat möge beschließen:
Die Verwaltung wird aufgefordert, zwischen Charlys Brücke in Limmer bis zu den Ihmebrücken in Linden-Nord (Leinertbrücke und Justus-Garten-Brücke) eine durchgängige Veloroute einzurichten.
Die Verbindung soll in der Holzrehre beginnen und über die Sichelstraße und den Eichenbrink in die Liepmannstraße führen und dann über die Noltestraße am Schmuckplatz in zwei Routenäste abzweigen. Der erste Routenast führt über die Velberstraße, Ahlemer Straße, Pavillonstraße und dann über Fössestraße und Spinnereistraße zur Leinertbrücke. Der zweite Routenast führt über die Velberstraße, Leinaustraße, An der Bettfedernfabrik über den August-BaumgarteGang zur Justus-Garten-Brücke (siehe rote Streckenführung Anlage 1).
Auf dieser Strecke soll durch entsprechende Beschilderung der Radverkehr gegenüber den einmündenden oder kreuzenden Straßen durchgängig vorfahrtberechtigt sein, mit Ausnahme der Querung des Eichenbrinks und des Kötnerholzweges, um so Verhaltenssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer/innen zu schaffen und eine zügige Befahrbarkeit sicherzustellen.
Die Veloroute ist nach den Standards des ADFC umzusetzen (siehe Anlage 2) und im Rahmen des Masterplans 2018 (Green City Plan Hannover) der Landeshauptstadt Hannover und der beschlossenen Finanzierung mit Haushaltsmitteln für 10 Velorouten (DS H-0174-2019) umzusetzen. Der Masterplan sieht den „Auf-/Ausbau einer stadtteilverbindenden Radverkehrsinfrastruktur" vor.

Begründung


Die Stadt Hannover möchte den Radverkehr ihrer Stadtbezirke besser an den Innenstadtring anbinden und für Durchwegung auch für Radfahrende aus den äußeren Stadtteilen sorgen. Hierzu ist die Idee der sternförmig auf den City-Rad-Ring zulaufenden Velorouten vom ADFC entwickelt worden. Die Standards für eine sichere und zügige Radverkehrsführung sind in der Anlage 2 aufgeführt.

Velorouten sind ausdrücklich keine Fahrradschnellwege, sondern passen sich auch den Gegebenheiten enger Straßenzuschnitte an. Der Stadtbezirk Linden-Limmer hat eine Nord-Süd-Ausrichtung entlang der Flüsse Leine und Ihme. Die verkehrliche Anbindung an Hannover erfolgt daher über die Brücken, die in der Regel verkehrliche Engpässe darstellen.
Die beantragte Veloroute soll sich daher auch auf zwei Brücken verteilen, um wesentliche Hauptströme der von und nach Nordwesten fahrenden Radfahrerinnen und Radfahrer aufnehmen zu können.
Auch für Ortsfremde muss erkennbar sein, dass auf dieser Route der gesamte Stadtbezirk durchquerbar ist. Es ist daher ein Beschilderungssystem zu entwickeln.
Teile der Route, wie die Liepmannstraße, sind bereits in ihrem Verlauf als Fahrradstraße auf dem Fahrbahnbelag gekennzeichnet. Allerdings ist die Kennzeichnung nur zum Teil gut sichtbar und die Widmung ist für die einmündenden Verkehre kaum erkennbar, was zu Verhaltensunsicherheit bei allen Verkehrsteilnehmer/innen führt. Auch ist weder der Beginn noch das Ende der Fahrradstraße eindeutig beschildert.
Es ist daher erforderlich, die Veloroute auch als solche hervorzuheben und sichtbar zu machen. Die vorgeschlagene Route soll ein zügiges und verkehrssicheres Befahren ermöglichen und so Radverkehre von unsicheren und vielfach unterbrochenen Radwegen bündeln.
Die vorgeschlagene Streckenführung kann nicht nur Teile des Radverkehres innerhalb von Limmer und Linden-Nord zusammenführen, sondern schafft insbesondere ein attraktives Angebot für den Radverkehr aus Ahlem-Süd, Davenstedt-Nord und Velber in Richtung Küchengarten und darüber hinaus.
Die Streckenführung parallel zur Limmerstraße dient der Entlastung der Limmerstraße vom Radverkehr. Diese Maßnahme ist dringend erforderlich, da gerade an der Haupttangente in Linden-Nord der Radverkehr zunehmen wird und Nutzungskonflikte vorhersagbar sind.
Der Streckenast über die Velberstraße und Leinaustraße zur Justus-Garten-Brücke dient nicht nur dem Abfluss des Radverkehrs in die nördliche Innnenstadt, sondern ermöglicht es, die bestehenden Radverkehrsverbindungen (Fahrradstraße Dornröschenbrücke, Radverkehr Limmerstraße) an die Veloroute anzubinden.
Der Veloroute kommt zudem eine besondere Bedeutung zu, da sie direkt an der Albert-Schweitzer-Schule und dem Fössebad liegt. Beide öffentliche Einrichtungen tragen erheblich zum Radverkehrsaufkommen bei und profitieren ausdrücklich von einer Veloroute im beantragten Sinne. Im Bereich der Schule und des Fössebades ist allerdings darauf zu achten, baulich Nutzungskonflikten — Ebikes vs. Schulkinder — vorzubeugen.
Die Veloroute ist an den Hauptstraßen Eichenbrink, Fössestraße und Spinnereistraße nach
Standards hochbordig vom Autoverkehr getrennt zu führen. Auch hier muss über Schilder erkennbar sein, dass die Einmündungen in die Nebenstraßen (zur Liepmannstraße, zur Sichelstraße und zur Pavillonstraße) eine Durchwegung des Stadtbezirks ermöglichen.
Die Verbindung von der Sichelstraße über den Eichenbrink ist im „Netzkonzept Radverkehr" vom 28.012015 als so genannte Hauptroute ausgewiesen, soll dort aber über Zimmermannstraße, Wunstorfer Straße in die Limmerstraße geführt werden. Diese Streckenführung ist in hohem Maße disfunktional, würde erhebliche Ausbaukosten verlangen und die Zielkonflikte verschärfen.