1. Dies soll die Erreichbarkeit des Medienzentrums mit schweren (Übertragungs-)LKW vereinfachen, eine entsprechend limitierte Anzahl an Genehmigungen ist nach "Bedürftigkeit" sicherzustellen. Die Finanzierung kann ggf. durch die Nutznießer sichergestellt oder bezuschusst werden. Hiermit soll eine allgemeine Nutzung und damit einhergehende starke Einschränkung des Rad- und Fußverkehrs auf der Goseriede und ein zu befürchtender Schleichverkehr von vornherein verhindert werden. Die anliegenden Medienunternehmen waren sämtlich in die Umgestaltungspläne der Langen Laube eingebunden. Die Stiftstraße hingegen ist seit langer Zeit als Sackgasse existent. Diese Lösung ist daher ein sinnvoller Kompromiss.
2. Diese Führung ermöglicht so eine hochqualitative und durchgängig bevorrechtigte Fuß- und Radverkehrsachse von der Kurt-Schumacher-Straße zur Celler Straße (Cinemaxx und Nikolaiviertel). Die Ampel wird entsprechend gerade (aktuelle Planungen: schräg) über die Celler Straße geführt. Dies dürfte zudem die notwendigen Räumzeiten nochmals um einige Sekunden senken. Der Kraftverkehr wird bei der geforderten Änderung nicht mehr bevorzugt und eine sichere und nachts gut ausgeleuchtete Fußverkehrsverbindung auf ganzer Breite wird ermöglicht (aktuelle Planung: hauptsächlicher Fußweg zwischen einer dunklen Mauer mit nicht einsehbarem Bereich dahinter und einem Parkplatz mit unsicherem Umfeld, besonders nachts). Die Gefahr eines "Prostiutionssuchverkehrs" wird dadurch minimiert, hier gibt es fraktionsübergreifend deutlich artikulierte Befürchtungen.
3. Auf dieser wichtigen Radverkehrsverbindung (radiale Hauptverbindung laut Leitbild Radverkehr!) in die nördlichen Stadtteile herrscht heute schon ein starker Radverkehr mit deutlichem Potential nach oben. Hier wird ein großer Teil des Berufsradverkehrs (PendlerInnen) aus dem Norden in und vor allem auch durch die Innenstadt abgewickelt (hohe Netzbedeutung). Deshalb ist eine sichere und flüssige Führung zu gewährleisten. Durch die im Siegerentwurf vorgesehene großzügige Auffächerung, die in der größten Ausdehnung fast den gesamten Platz einnimmt, ist nicht nur ausreichend Platz für den Radverkehr vorhanden – die gemeinsame Nutzung mit Fußgängerinnen und Fußgängern und anderen Nutzergruppen ist bei dieser Überschaubarkeit problemlos möglich.
Das im Ursprungsentwurf und auch im beschlossenen Innenstadtkonzept nicht vorgesehene Grabfeld südlich der Nikolaikapelle ist als Idee reizvoll. Dieses sollte aus gestalterischen und unter Nutzungsaspekten jedoch auf die südliche Grünfläche des Nikolaifriedhofes verlegt werden. Auf dieser Fläche würde ein Feld mit umgesetzten Grabdenkmälern natürlich eingerahmt, und sich in den ohnehin gegebenen und beibehaltenen Charakters der Grünfläche als ehem. Friedhof einpassen. Auch wird die Nikolaikapelle erlebbarer, da sie nun frei steht und so auch der nur durch eine abgesetzte Pflasterung erkennbare Grundriss besser zur Geltung kommt.
4. Die ERA 2010 (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen 2010, maßgeblich für die Gestaltung und Ausführung bei Radverkehrsanlagen) sieht für Zweirichtungsradwege mindestens 2m, als Regelbreite aber 2,5m vor. Hier muss Hannover im Sinne des Leitbildes Radverkehr besonders bei Neuanlagen das Optimum vorsehen und heute die mindestens notwendigen Kapazitäten für einen deutlich steigenden Radverkehrsanteil schaffen.
5. Es ist nicht im Sinne einer ernstzunehmenden Radverkehrspolitik, bewährte, sinnvolle und vor allem schnelle direkte Abbiegemöglichkeiten für den Radverkehr zurückzubauen und stattdessen ein Hindernis für den Radverkehr zu produzieren, in dem dieser über dann zwei Ampeln indirekt und langsam geleitet wird.
6. Die Planung sieht einige Baumfällungen vor, die unnötig erscheinen. Es sollte angestrebt werden, insbesondere die größeren Bäume nach Möglichkeit zu erhalten. Hierzu zählen folgende, für die Fällung vorgesehene Bäume: der Baum auf der Insel am freien Rechtsabbieger Kurt-Schumacher-Straße/Münzstraße; der südlichste Baum auf der bisherigen Mittelinsel in der Goseriede; der große Baum, welcher im neu geplanten Gräberfeld stünde; der große Baum, der zukünftig unmittelbar an der Einmündung der Goseriede auf die Celler Straße auf der Seite des DGB-Hauses stehen würde; der Baum, der offenbar der aktuellen Planung des Überwegs über die Celler Straße in Höhe der Nikolaistraße im Wege steht.