Drucksache Nr. 15-1063/2019 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Stadtarchiv ins Ihme-Zentrum?
Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer am 08.05.2019
TOP 8.3.3.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Linden-Limmer (zur Kenntnis)
 
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Antwort
15-1063/2019 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Stadtarchiv ins Ihme-Zentrum?
Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer am 08.05.2019
TOP 8.3.3.

Medienberichten1 zufolge steht dem Stadtarchiv ein Umzug bevor, wobei eine Lagerhalle als unangemessen betrachtet wird. Unter anderem wird ein Standort in Linden angepeilt.

Das Ihme-Zentrum als Teil der Stadtgeschichte Hannovers verfügt nach allgemeinen Informationen über ca. 70.000 m² freie Fläche, die nicht im Rahmen der bisherigen Anmietungen der Stadt Hannover genutzt werden. Es ist innenstadtnah, verkehrs-technisch gut erschlossen und bietet rund 500 (aktuell) ungenutzte Parkplätze.
Verschiedentlich wurde bereits eine kulturelle Nutzung dieser Flächen als sinnvoll erachtet.

Oberbürgermeister Schostok hat dem neuen Eigentümer dieser Flächen sein Vertrauen ausgesprochen.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Verwaltung:

1. Wo im Stadtbezirk Linden-Limmer ist nach bisherigen Planungen ein potentieller Neu-Standort für das umzusiedelnde Stadtarchiv und was zeichnet diesen besonders aus?

2. Sieht die Verwaltung die Möglichkeit, das Stadtarchiv im Ihme-Zentrum unterzubringen? Wenn Nein, warum nicht?

3. Ist der Verwaltung bewusst, dass die Erwägung bzw. Prüfung eines Umzugs des Stadtarchivs in das Ihme-Zentrum dessen allgemeiner Attraktivitätssteigerung dienen könnte und ein weiteres Zeichen für ein Bekenntnis zu seiner Zukunft wäre?

1 vgl. u.a.
- http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Hannover-Stadtarchiv-soll-umziehen
- http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Stadtarchiv-Hannover-CDU-kritisiert-Umzug
- http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Stadtarchiv-Hannover-Viel-Kritik-an-geplantem-Umzug

Antwort der Verwaltung:

Zu 1)
Die Anmietung von Archivflächen wird, wie berichtet, europaweit ausgeschrieben. Dies ist vergaberechtlich so vorgeschrieben. Bisher haben Marktsondierungen stattgefunden. Der gewünschte Standort soll neben den archivrelevanten Anforderungen in einem Radius von 4 km um Stadtmitte (Kröpcke) liegen und eine gute Anbindung an den ÖPNV (200m) haben. Alle Objekte, die die Anforderungen der Ausschreibung erfüllen, sind potentiell geeignete Standorte. In den Radius fallen auch Flächen des Stadtbezirkes Linden-Limmer. Ob ein Grundstück/Gebäude in Linden-Limmer im Rahmen der Ausschreibung angeboten wird, kann derzeit nicht gesagt werden.

Zu 2)
Der Eigentümer der Gewerbeflächen im Ihmezentrum hat die Möglichkeit, sich an der europaweiten Ausschreibung zu beteiligen. Ob die Flächen den Anforderungen entsprechend hergerichtet werden können und ein wirtschaftlicher Mietpreis angeboten werden kann, ist der Verwaltung nicht bekannt, hierfür braucht es vielmehr detailliertere Prüfungen und Kenntnisse der Bausubstanz. Daher kann aktuell nicht beurteilt werden, ob eine Umsetzung im Bereich der Gewerbeflächen des Ihmezentrum denkbar ist. Sollte ein Angebot des Eigentümers der Gewerbeflächen des Ihmezentrum abgegeben werden, wird dieses, wie alle eingehenden Angebote ebenfalls sorgfältig geprüft. Der Zuschlag kann nur auf ein Angebot erteilt werden, welches alle Anforderungen erfüllt und zudem das wirtschaftlichste Angebot darstellt.

Zu 3)
Die Landeshauptstadt Hannover hat mit der vorzeitigen, langfristigen Verlängerung der Anmietung von Büroflächen im Ihmeplatz 5 ein deutliches Bekenntnis der Stadtverwaltung zum Ihmezentrum gezeigt. Auch der neue Eigentümer wird von der Landeshauptstadt Hannover aktiv in allen Maßnahmen zur Sanierung und Revitalisierung unterstützt werden. Wie ausgeführt, ist aus vergaberechtlichen Gründen eine solche Anmietung nur im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung umsetzbar. Die Öffnungszeiten des Stadtarchivs für Benutzer*innen sind indessen auf die Tage Dienstag (9:30-18 Uhr) sowie Mittwoch und Donnerstag (9:30-16 Uhr) beschränkt; für die Depots der übrigen Kultureinrichtungen ist kein regelmäßiger Besucher*innenverkehr vorgesehen. Daher sollte die evtl. Verlagerung in das Ihme-Zentrum hinsichtlich einer Attraktivitätssteigerung des Ortes keinesfalls überbewertet werden.