Drucksache Nr. 15-1031/2020 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Berücksichtigung des Stadtbezirks bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt
Sitzung des Stadtbezirksrates Misburg-Anderten am 03.06.2020
TOP 4.2.1.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Misburg-Anderten (zur Kenntnis)
 
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Antwort
15-1031/2020 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage Berücksichtigung des Stadtbezirks bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt
Sitzung des Stadtbezirksrates Misburg-Anderten am 03.06.2020
TOP 4.2.1.

Die Stadt Hannover bewirbt sich zur Kulturhauptstadt und entwickelt dazu ein entsprechendes Bewerbungskonzept. In der ersten Bewerbung wurde besonders das Thema Begegnung hervorgehoben. Diese Begegnung geschieht aber nicht nur im Stadtzentrum, sondern auch in den Randgebieten Hannovers, also in den Stadtbezirken und Stadtteilen. Auch hier gibt es intensives kulturelles Leben. Dieses ist allerdings in beiden Stadtteilen unseres Stadtbezirks stark eingeschränkt, weil es z.B. in Anderten das AMK-Haus nicht mehr gibt und es für kulturelle Begegnungen nur noch eine Gaststätte (Schützenhaus) und eine Begegnungsstätte bei der AWO gibt. Angesichts des sehr vielfältigen kulturellen Lebens in beiden Stadtteilen reichen die vorhandenen Räumlichkeiten nicht aus, zumal auch immer noch nicht vom Rat beschlossen wurde, das Bürgerhaus zu erhalten.

Wir fragen die Verwaltung:

1. In welcher Form wird das kulturelle Leben der Stadtbezirke berücksichtigt und einbezogen für die Zielsetzungen?

2. Welche Maßnahmen werden in die Bewerbung mit aufgenommen, die dazu dienen das kulturelle Leben im Stadtbezirk zu sichern oder sogar auszubauen und zu fördern?

3. In welcher Weise wird in der Bewerbung auch sichergestellt, dass die räumlichen Voraussetzungen für die kulturellen Begegnungsmöglichkeiten sichergestellt werden sowohl im Stadtteil Misburg, als auch im Stadtteil Anderten?

Antwort

Zu 1)
Begegnung ist nach wie vor das zentrale Thema der aktuellen Bewerbungsschrift. Die Programmstruktur für das Veranstaltungsjahr 2025 ist sehr stark auf das kulturelle Leben in der Landeshauptstadt und der Region Hannover ausgerichtet. Dabei werden alle Stadtbezirke gleichermaßen berücksichtigt.
Im Zentrum des Kulturhauptstadtjahres steht eine Agora als ein Ort für Begegnung und Verhandlung. Im Gegensatz zur antiken Versammlungsstätte hat sie keinen festen Platz, sondern wandert über das ganze Jahr und bleibt an 12 verschiedenen Orten je einen Monat lang stehen. Diese Stationen bilden einen thematischen Bezug zu den Einrichtungen in ihrer Nähe und zu den angrenzenden Stadtteilen sowie zu Gemeinden der Region Hannover bis hin zu europäischen Ländern. Konkret heißt das, dass jeder Stadtteil mit seinen Kulturschaffenden, kulturellen Einrichtungen und Initiativen sowie Netzwerken über unterschiedlichste Veranstaltungsformate einen Monat lang im Mittelpunkt des Kulturhauptstadtjahres stehen wird.

Zu 2)
Eine der geplanten zentralen Maßnahmen im Veranstaltungsjahr ist die Einrichtung eines Bürgerfonds. Er wird allen Hannoveraner*innen zugänglich sein und sich positiv auf das kulturelle Leben in den einzelnen Stadtteilen auswirken. Mit seinen finanziellen Mitteln werden niedrigschwellige Projekte mit lokalem Bezug gefördert. Neben der Bereitstellung von Fördermitteln werden Antragsteller*innen inhaltlich begleitet und unterstützt, u.a. bei offenen Fragen oder Mittelakquise. Die Details hierzu werden erst nach dem Titelgewinn erarbeitet.
Darüber hinaus sind besondere Formate als Ergebnisse des Dialogs mit den Bürger*innen vor Ort angedacht. Bei einzelnen Projekten wird es Beteiligung in Form des freiwilligen Engagements etc. geben.

Zu 3)
Für das Kulturhauptstadtjahr 2025 werden Begegnungsmöglichkeiten in allen Stadtteilen in Form von künstlerisch temporären Räumen geschaffen.
Die langfristige Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur im gesamten Stadtgebiet ist ein fest im Kulturentwicklungsplan verankertes Ziel und liegt in der Zuständigkeit der Kulturverwaltung.