Antrag Nr. 15-0981/2017:
Benennung/Widmung für den Platz zwischen der Velvetstraße und der Pfarrlandstraße in „Ehepaar-Rüdenberg-Platz“

Inhalt der Drucksache:

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Benennung/Widmung für den Platz zwischen der Velvetstraße und der Pfarrlandstraße in „Ehepaar-Rüdenberg-Platz“

Antrag,

der Bezirksrat möge beschließen:

Der Platz zwischen der Velvetstraße und der Pfarrlandstraße erhält die Benennung „Ehepaar-Rüdenberg-Platz“ und wird mit dieser Namensgebung dem Ehepaar Margarethe und Max Rüdenberg gewidmet.

Begründung

Max Rüdenberg, Jg. 1963, erwarb den Komplex Schwanenburg und gründete am Ufer der Leine eine Bettfedernfabrik.
Die Familie Rüdenberg wohnte mit ihren beiden Kindern Eva und Ernst in ihrem Wohnhaus in der Wunstorfer Straße 18.
Von Juni 1904 bis Mai 1929 gehörte Max Rüdenberg als Schatzmeister dem Vorstand des sogenannten Warteschulvereines in Limmer (heute: Kinder- und Jugendheim Limmer) an.
Von 1909 bis 1919 war Max Rüdenberg zum Bürgervorsteher der Stadt Linden für Limmer gewählt.
Von 1920 bis 1925 war Max Rüdenberg Mitglied des Rates der Stadt Hannover.
Im Jahr 1916 gehört Max Rüdenberg zu den Gründungsmitgliedern der Kestnergesellschaft in Hannover.
Im Jahr 1936 emigriert der Sohn Ernst mit seiner Ehefrau nach Kapstadt, die Tochter Eva emigriert 1939 nach der Progromnacht im November 1939 mit Ihren drei Kindern nach England.
Im Jahr 1941 muss das Grundstück Wunstorfer Straße 18 durch das Ehepaar Rüdenberg erheblich unter Wert an die Stadt Hannover zwangsverkauft werden, das Ehepaar muss in eines der sogenannten „Judenhäuser“ der Stadt Hannover in der Wunstorfer Straße 16a umziehen.
Mit Verfügung vom 01.Juli 1942 geht das gesamte Vermögen des Ehepaares Rüdenberg in den Besitz des Deutschen Reiches über.

Am 23.Juli 1942 wird das Ehepaar in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.

Max Rüdenberg verstarb dort am 26.September 1942.

Margarethe Rüdenberg, geb. Grünberg, Jg. 1879, verstarb dort am 19.November 1943.






Anmerkung:

Im hannoverschen Stadtteil Seelhorst ist bereits eine Straße „Rüdenbergweg“ benannt. Diese Widmung erfolgte 1989 zu Ehren von Reinhold Rüdenberg (*1883-+1961), einem Elektrotechniker aus Hannover. Reinhold Rüdenberg war ein Cousin von Max Rüdenberg und musste aufgrund seines jüdischen Glaubens 1935 nach Großbritannien emigrieren.


Aufgrund der deutlich unterschiedlichen Straßenbezeichnungen, „Rüdenbergweg“ und „Ehepaar-Rüdenberg-Platz“ sollte eine zukünftige Verwechselung der beiden Örtlichkeiten ausgeschlossen werden können.