Zu Frage 1: Zur Möglichkeit, eine öffentliche Toilettenanlage im Gewerbegebiet Schwarze Heide einzurichten, muss diese allgemein genehmigungsfähig, mit vertretbarem Aufwand und frei von Nachbar*innenwidersprüchen errichtet werden können. Anschlussmöglichkeiten zur öffentlichen Abwasseranlage sowie zu Versorgungsleitungen müssen vorhanden sein.
Die Verwaltung hat den Standort im Gewerbe- und angrenzenden Wohngebiet überprüft. Der Einschätzung zufolge lässt sich dort keine hinreichende Nutzer*innenfrequenz erwarten, zudem sind im Gewerbegebiet Schwarze Heide keine ausgewiesenen öffentlichen Lastkraft-Stellplätze zu erkennen.
Die Errichtung einer öffentlichen Toilettenanlage verursacht erfahrungsgemäß Kosten in Höhe von mehr als 200.000 Euro (Sonderbauformen lassen sich ohne derzeitige Inflationsberücksichtigung auf mindestens 350.000 Euro beziffern) — exklusive Anschlusskosten (Elektrizität, Frischwasser, ggf. Gas oder Wärme) in Höhe von 25.000 Euro. Schmutzwasserkanal-Neuverlegungen sind mit etwa 2.000 Euro pro laufendem Meter zu veranschlagen.
Die gesamten Kosten müssten vom allgemeinen städtischen Haushalt getragen werden.
Durch die Errichtung einer weiteren zusätzlichen Toilette im Stadtgebiet ergäbe sich ein jährlicher Zuschussbedarf des Dienstleisters, der die öffentlichen Toiletten für die SEH betreibt, von 15.300 Euro zzgl. Umsatzsteuer pro Jahr. Auch diese Kosten wären vom allgemeinen Haushalt zu finanzieren.
Hinsichtlich der zu erwartenden Vandalismus- und Verunreinigungsschäden ist besonders bei entlegenen Toilettenanlagen ohne personelle Festbesetzung mit einem hohen finanziellen und personellen Mehraufwand zu rechnen.
Zu Frage 2.:Der Verwaltung sind keine Überlegungen oder Gespräche bekannt, nach denen ansässige Firmen in die Verantwortung genommen würden, um zur Bereitstellung einer öffentlichen Toilettenanlage beizutragen.
Zu Frage 3. Der Verwaltung ist bekannt, dass auf der Fläche des Regenrückhaltebeckens im Desbrocksheidering auch regelmäßig diverser Abfall wie Hausmüll, Sperrmüll, Gartenabfälle oder Bauschutt entladen wird. Aufgrund der starken Verschmutzung ist die Verwaltung bereits tätig geworden, weswegen derzeit ein Zaun um das Rückhaltebecken errichtet wird mit dem Ziel, diese illegale Nutzung ebenso wie Fäkalieneinträge zu unterbinden. Weitergehende Maßnahmen sind derzeit nicht geplant.