Antrag Nr. 15-0945/2009:
Namensgebung des Grünverbindungsweges zwischen Albert-Schweitzer-Hof und Mardalstraße in der Mardalswiese

Inhalt der Drucksache:

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Namensgebung des Grünverbindungsweges zwischen Albert-Schweitzer-Hof und Mardalstraße in der Mardalswiese

Antrag

Der Rat der Landeshauptstadt Hannover und die Verwaltung werden gebeten, abweichend vom Beschluss zur Drucksache 15-0430/2009 am 11. März 2009 die zukünftige und bisher noch nicht mit einem amtlichen Namen bezeichnete Stichstraße, einmündend in die Straße Döhrbruch und unmittelbar westlich des Stadtteilfriedhofes Kirchrode gelegen, nach Anni Rath (geb. am 1. April 1917, gest. am 23. April 2007)

Anni-Rath-Weg
zu benennen.

Begründung

Begründung in formeller Hinsicht:

Der Fußweg zwischen Albert-Schweitzer-Hof und Mardalstraße ist bereits benannt, und zwar nach Helen Keller. Die Antragstellerin hatte sich bezüglich des Vorschlages in der Örtlichkeit orientiert, in der an dem in Rede stehenden Fußweg keine entsprechende Beschilderung vorzufinden war und ist. Die Stadtkarte von Hannover im Maßstab 1 : 20000 vermittelt auch keine andere Erkenntnis. Eine Einsichtnahme in ein amtliches Verzeichnis erfolgte bedauerlicherweise allerdings nicht.

Begründung in sachlicher Hinsicht (Wiederholung aus der Drucksache 15-0430/2009):

Anni Rath stellte sich in vorbildlicher Weise in den Dienst des Nächsten.

Sie tat dieses uneigennützig 25 Jahre in der Offenen Seniorenarbeit der im Stadtbezirk schon seit Jahrzehnten präsenten Arbeiterwohlfahrt.

Dazu gehörte nicht nur die Organisation von monatlich stattfindenden, sogenannten Clubnachmittagen für durchschnittlich 50, zumeist ältere Einwohnerinnen und Einwohner mit einem gemütlichen Kaffeetrinken, sondern auch jeweils mit einem thematischen Programmpunkt, der für Abwechslung und Attraktivität sorgte. Auch wurden von ihr Busreisen für Seniorinnen und Senioren mit allen auf diese Klientel abgestimmten Programmpunkten und Anforderungen initiiert, vorbereitet und geleitet. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Hausbesuche von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sie auch trotz ihrer Gehbehinderung auf sich nahm, um die Integration dieses Personenkreises in die Gemeinschaft nicht verloren gehen zu lassen und damit notwendige und von vielen erwartete soziale Kontakte zu ermöglichen und aufrecht zu erhalten.

Sie hat mit diesen viel Zeit in Anspruch nehmenden und inhaltlich umfangreichen Aktivitäten vielen Menschen eine Freude in ihrem Alltagsleben bereitet und zur sozialen Integration beigetragen. Dafür erhielt sie am 9. Februar 2000 aus der Hand der Niedersächsischen Sozialministerin auch die Verdienstmedaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten.

Darüberhinaus galt ihr ehrenamtliches Engagement der Verbandsarbeit in der Organisation der Arbeiterwohlfahrt auf der örtlichen Ebene. Sie übernahm langjährig die Aufgabe der Stellvertretenden Vorsitzenden im Ortsverein, der das Gebiet des Stadtbezirkes umfasst, der Seniorenclubleiterin und einer Hauskassiererin. Die Arbeiterwohlfahrt ist ein Verband der Freien Wohlfahrtspflege, der sich in fortschrittlicher Weise der sozialen Arbeit annimmt, basierend auf den in der Arbeiterbewegung verankerten Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität. Diesen Grundgedanken fühlte sie sich verpflichtet mit der Maßgabe, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und auf seine individuellen Bedürfnisse soweit wie möglich eingegangen werden sollte.

Anni Raths Einsatz für die Allgemeinheit, insbesondere für ältere Menschen, und ihr Vorbildcharakter rechtfertigen deshalb auch diese posthume Ehrung in Form der Benennung eines Weges.