Drucksache Nr. 15-0901/2012 S1:
Einsatz von LED-Straßenlaternen
Sitzung des Stadtbezirksrates Misburg-Anderten am 02.05.2012
TOP 8.6.1.

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverDrucksachen-Zeichen
An den Stadtbezirksrat Misburg-Anderten (zur Kenntnis)
An den Verwaltungsausschuss (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
1. Entscheidung
15-0901/2012 S1
0
 
Stellungnahme der Verwaltung zu einem Initiativantrag eines Stadtbezirksrates

Einsatz von LED-Straßenlaternen
Sitzung des Stadtbezirksrates Misburg-Anderten am 02.05.2012
TOP 8.6.1.

Beschluss

Die Verwaltung wird aufgefordert, zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen und mit
welchem finanziellen Aufwand, bestehende Straßenlaternen innerhalb des Stadtbezirks
Misburg - Anderten, gegen energieeffiziente LED-Straßenlaternen ausgetauscht werden
können.
Unabhängig davon möge die Verwaltung prüfen, ob in naher Zukunft innerhalb des
Stadtbezirks Misburg – Anderten Sanierungs-und Neubauprojekte vorgesehen sind und
ob hier gegebenenfalls gleich die energieeffizienter Variante der LED-Technologie
eingesetzt werden könnte.
Dabei soll auch die Einsatzmöglichkeit von Bewegungsmelden geprüft werden.

Entscheidung

Die Umstellung auf energieeffiziente Straßenbeleuchtungssysteme wird in der LHH schon seit vielen Jahren als kontinuierlicher Prozess verstanden. Mit der Ablösung der letzten Quecksilberdampf-Hochdrucklampe wurde 2009 ein entscheidender Meilenstein erreicht.

Zur Wirtschaftlichkeit der LED-Leuchten ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Investitionskosten für die Leuchten im Vergleich zu konventionellen Leuchten noch deutlich höher sind. Problematisch ist zurzeit noch, dass Zusagen für Ersatzteile und Nachlieferung von Leuchten seitens der Industrie erst für ca. 10 Jahre gegeben werden, die öffentliche Straßenbeleuchtung ist jedoch auf ca. 30 Jahre ausgelegt. Die Stromersparnis liegt derzeit bei ca. 20 – 30 % im Vergleich zu der in der LHH eingesetzten Beleuchtungstechnik. Dieser Ersparnis stehen aber die zuvor geschilderten höheren Investitionskosten und fehlende Zuverlässigkeit im Hinblick auf Ersatzbeschaffungen gegenüber. Einsparungen von 70% beziehen sich auf die Quecksilber-Hochdrucklampen, die in Hannover seit 2009 nicht mehr eingesetzt werden.

Daher wird die LED-Technik bislang nur in Sonderprojekten (LED-Projekt I und II), nicht aber in der alltäglichen Neubau- und Ersatzplanung eingesetzt.

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass der richtige Zeitpunkt zum Umstieg auf LED-Beleuchtung aus wirtschaftlichen Erwägungen noch nicht gegeben ist. Hier ist der Markt intensiv zu beobachten und zu analysieren, um den richtigen Einstiegszeitpunkt für LED-Beleuchtung mit zuverlässigen, langlebigen Produkten auszuwählen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen die Stadtwerke bei der Auswertung des im Jahr 2010 in Betrieb genommenen LED-Projektes „Eickenhof“ in Langenhagen, bei dem als zusätzliche Energieeinsparmaßnahme Bewegungsmelder zum Einsatz kamen. Zwar funktioniert die Anlage nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten mittlerweile problemlos. Der größte Teil der erreichten Energieeinsparungen ergibt sich jedoch aus der Ablösung uneffizienter Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, die in Hannover nicht mehr verwendet werden.

Bei der Anlage handelt es sich zudem um ein Demonstrationsprojekt. Für die Realisierung des Beleuchtungssystems waren erhöhte Investitionen für die LED-Technik, die Anwesenheitssensorik und das hinterlegte elektronische Lichtmanagementsystem erforderlich, die zu einer hohen Komplexität der Anlage führen und die sich durch die erzielten Energieeinsparungen erst nach Jahrzehnten amortisieren.