die Neuanlage und Ausstattung der Grünverbindung "An den Hilligenwöhren" in Hannover Bothfeld mit Baukosten i.H.v. ca. 877.000 € brutto aus Drittmitteln zu beschließen.
- Entscheidungsrecht des Stadtbezirksrates gemäß § 93 Abs. 1 Nr. 1a NKomVGt

Bei der Planung wurden Aspekte der sozialen Sicherheit und barrierefreien Gestaltung der Grünflächen berücksichtigt. Von der geplanten Neuanlage sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen.

Die Maßnahme hat keine Auswirkungen auf das Klima.

Bei den angegebenen Aufwendungen handelt es sich um die in Folge der Maßnahme entstehenden jährlichen Pflege- und Unterhaltungskosten, die durch die Landeshauptstadt Hannover zu tragen sind.

Ausgangssituation
Im städtebaulichen Vertrag zwischen der LHH und dem Erschließungsträger Bothfelder Kamp GmbH & Co KG, vertreten durch die Gundlach Bauträger Verwaltungs-GmbH, für das Baugebiet An den Hilligenwöhren (Wohnquartier Herzkamp) wurde vereinbart, dass Planung und Bau der öffentlichen Grünverbindung im Auftrag und auf Kosten des Investors in enger Abstimmung mit der LHH erfolgen. Mit der Planung und Realisierung der Grünverbindung wurde vom Investor das Landschaftsarchitekturbüro NSP aus Hannover beauftragt.

Im Bebauungsplan 1784 wurde eine rund 17.300m² große Fläche als öffentliche Grünverbindung festgesetzt, welche die Baufelder des Quartiers im Übergang zwischen der Bebauung und dem angrenzenden Waldrand umspannt. Die geplante Grünverbindung schließt östlich an den bestehenden Spielplatz "An den Hilligenwöhren" an und bindet das Quartier nördlich an die U-Bahnstation Stadtfriedhof Bothfeld bzw. weitere Spazierwege im Wald an. Sie dient als Raum zum Spazieren, Spielen und Verweilen.

Ebenso im Bebauungsplan Nr. 1784 festgesetzt ist ein die Grünverbindung an der Nordseite begleitender Waldsaum, welcher für die Dauer von 10 Jahren durch einen Wildschutzzaun geschützt wird. Dieser Bereich ist nicht Bestandteil dieser Drucksache.

Planung
Weitläufige Wiesenflächen erstrecken sich entlang des Wohnquartiers. Die bei der Entstehung des Quartiers ausgehobenen Bodenmassen werden zu sanften Hügeln modelliert und geben dem Grünzug Topografie. Einzelne steilere, südexponierte Böschungen werden bewusst nicht mit Oberboden angedeckt, um so Lebensräume für bodennistende Insekten zu fördern.

Sämtliche Wege haben eine einheitliche Breite von 2,50 m. Aus Gründen der ganzjährigen Nutzbarkeit sowie Verkehrssicherheit wird die Hauptwegeverbindung mit Asphalt befestigt. Am nördlichen sowie am westlichen Übergang an die umgebenden Bestandswege weitet sich der asphaltierte Weg zu kleinen Platzflächen mit Sitzgelegenheiten auf. Diese stellen die Auftakte in den Grünzug dar. Die Anknüpfung an die bestehenden Wegen im Norden und im Westen wird mittels wassergebundener Decke ausgeführt, um den Eingriff in die Wurzeln der bestehenden Gehölzflächen so gering wie möglich zu halten. Beide Belagsarten sind in hellgrau/ beige gehalten.

Entlang der Grünverbindung gibt es an verschiedenen Stellen Sitzmöglichkeiten, die jeweils mit Müllbehältern ergänzt werden. Im Bereich der Platzflächen werden diese als Sitzbänke, teilweise mit Arm- und Rückenlehne ausgeführt, die auch älteren Menschen oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eine bequeme Nutzung ermöglichen. Entlang des Weges werden weitere Bänke, sogenannte "Klimabänke", platziert. Diese werden aus dem Totholz gefällter Eichen aus der Region Hannover hergestellt, die aufgrund von individuellen Wuchseigenschaften für die Holzindustrie nicht verwendbar sind.
Im Randbereich der großen Rasen-bzw. Wiesenfläche im Norden werden Natursteinquader als Sitzgelegenheit und Treffpunkt einzeln und in Gruppen locker an den Böschungen der Hügel platziert.
Die Gehölzstrukturen werden in lockerer Anordnung gepflanzt und schaffen so einen sanften Übergang zum angrenzenden Waldrand.
Durch die extensive Pflege der Wiesenflächen entwickelt sich die Grünverbindung zu einem naturnahen Raum, der Nist- sowie Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten bietet. Die größere Rasenfläche im Norden häufiger gemäht, um dort vielfältige Nutzungen zu ermöglichen.