Antrag Nr. 15-0731/2024:
Umbenennung des Weges „An der IGS Mühlenberg“ in „Leonore-Goldschmidt-Weg“ im Stadtteil Mühlenberg

Inhalt der Drucksache:

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Umbenennung des Weges „An der IGS Mühlenberg“ in „Leonore-Goldschmidt-Weg“ im Stadtteil Mühlenberg

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:
Der Weg entlang der Südost-Seite des Grundstücks der Leonore-Goldschmidt-Schule zwischen Kardinal-Galen-Hof und Ossietzkyring wird von „An der IGS Mühlenberg“ in „Leonore-Goldschmidt-Weg“ umbenannt.

Begründung

Die Benennung „An der IGS Mühlenberg“ ist insofern nicht mehr zeitgemäß, als dass die angrenzende Schule bereits vor einigen Jahren in „Leonore-Goldschmidt-Schule IGS Hannover-Mühlenberg“ umbenannt wurde und mittlerweile regional und überregional gemeinhin als „Leonore-Goldschmidt-Schule“ bekannt ist. Es erscheint somit folgerichtig, auch den Weg an der Schule entsprechend umzubenennen. Die Benennung ist Anerkennung für das Wirken von Leonore Goldschmidt und das 50-jährige Schuljubiläum der Leonore-Goldschmidt-Schule bietet hierfür einen würdigen Rahmen. Leonore Goldschmidt war eine bedeutende Persönlichkeit aufgrund ihres außergewöhnlichen Engagements und ihrer entschlossenen Handlungen während der Zeit des Nationalsozialismus. Als deutsche Pädagogin gründete sie 1935 ihre eigene Privatschule in Berlin-Grunewald, um jüdischen Schülern eine sichere und hochwertige Bildung zu ermöglichen, als das nationalsozialistische Schulsystem sie ausgrenzte. Ihre Schule bot den Schülern nicht nur Schutz vor den Repressionen des Regimes, sondern bereitete sie auch aktiv auf eine Emigration vor, indem sie einen bilingualen Lehrplan anbot, der den Zugang zu englischsprachigen Universitäten erleichterte. Leonore Goldschmidt setzte sich entschlossen für ihre Schüler ein, um ihre Flucht nach England zu ermöglichen, wo sie weiterhin als Pädagogin tätig war. Ihr unermüdlicher Einsatz für Bildung und Menschlichkeit in einer Zeit der Dunkelheit macht sie zu einer inspirierenden Figur und einer bedeutenden historischen Persönlichkeit. Die Benennung reiht sich somit in die Logik der umliegenden Straßennamen und EInrichtungen ein, die an wichtige Freiheitskämpfer erinnern. Abgesehen von der Schule und dem Schollweg (der die Geschwister Scholl gemeinsam ehrt) ist jedoch bisher keine Straße oder Einrichtung im Stadtteil nach einer Frau benannt. Die Benennung nach Leonore Goldschmidt ist in sofern auch gleichstellungspolitisch bedeutsam. Da es keine Anlieger*innen des Weges gibt, deren Adresse sich aufgrund der Umbenennung ändern wird, spricht auch dieser mögliche Einwand nicht dagegen.