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Stellungnahme der Verwaltung zu einem Initiativantrag eines Stadtbezirksrates
Raumkapazitäten der Grundschule Grimsehlweg
Sitzung des Stadtbezirksrates Bothfeld-Vahrenheide am 24.03.2021
TOP 8.2.3.
Beschluss
Der Bezirksrat möge beschließen:
Die Verwaltung wird gebeten zu analysieren, welche Veränderungen der Schülerzahlen im Zeitraum 2015 bis heute zu verzeichnen waren und welche im Zeitraum 2021 bis 2025 prognostiziert werden können.
Weiterhin soll geprüft werden, welcher zusätzliche Raumbedarf sich aus der Entwicklung der Schülerzahlen unter Anwendung des Standardraumprogramms ableiten lässt, der nicht durch das bestehende Schulgebäude abgedeckt ist. Dabei sollen neben den Klassenräumen auch die Kapazitäten geprüft werden für:
- Fachräume
- Sporthallenkapazitäten
- Toiletten.
Die Ergebnisse der Prüfung sollen dem Bezirksrat in der Junisitzung vorgestellt werden, ebenso soll bei aktuell fehlenden Raumkapazitäten dargestellt werden, wie diese Kapazitäten kurz und mittelfristig zur Verfügung gestellt werden sollen. Auch soll darüber informiert werden, welche Interimslösungen für zusätzliche Raumkapazitäten bereits heute bestehen und für die Weiterentwicklung der Schülerzahlen aus Sicht der Verwaltung erforderlich sind.
Entscheidung
Die Verwaltung gibt folgende Stellungnahme zum Antrag ab:
Die Zahl der Schüler*innen, die an der Grundschule Grimsehlweg beschult wurden, lag in den vergangenen fünf Schuljahren mit relativ geringen Schwankungsbreiten bei durchschnittlich 370 Kindern. Bis zum Schuljahr 2019/20 wurden 16 Klassen beschult. Zu Beginn des Schuljahres 2020/21 wurden erstmals 5 Klassen mit Lernanfängern gebildet, die insgesamt zur Beschulung von 17 Klassen führten. Im ersten Jahrgang befinden sich 96 Kinder. Bei einem Klassenteiler von 26 Kindern gemäß Klassenbildungserlass wäre die Einrichtung von fünf ersten Klassen allerdings nicht notwendig gewesen. Auch der dritte Jahrgang hat mit Beginn des Schuljahres 2020/21 die Teilungsgrenze überschritten und wurde nach Erfassung der Daten zur amtlichen Schulstatistik in 5 Klassen aufgeteilt, so dass mittlerweile 18 Klassen beschult werden.
Die Schule ist dreieinhalbzügig und bietet damit rechnerisch Platz für 14 Klassen beziehungsweise 364 Schüler*innen. Die Gesamtkapazität der Schule ist in den vergangenen Jahren strukturell überschritten worden. Im Schuljahr 2018/19 wurde die Schule von 378 Schüler*innen besucht, im Schuljahr 2019/20 von 366 Schüler*innen und im laufenden Schuljahr von 373 Schüler*innen (vergl. dazu Kommunaler Schulentwicklungsplan 2021 Seite 111). Auf Grund einer ungleichen Verteilung auf die einzelnen Jahrgänge, in Verbindung mit einer frühzeitigen Klassenteilung kommt es zu einer erheblichen Überschreitung der Kapazitäten.
Für die kommenden Schuljahre werden weiterhin leicht steigende Schüler*innenzahlen prognostiziert. Diese liegen allerdings weniger darin begründet, dass insgesamt mehr Kinder aus dem Einzugsgebiet mit Schulplätzen versorgt werden müssten, sondern gehen hauptsächlich auf den im Schuljahr 2019/20 eingeschulten Jahrgang zurück, der im Jahresvergleich sehr klein ausgefallen ist.
Das Schulgebäude umfasst 16 allgemeine Unterrichtsräume, einen Werkraum sowie einen Raum für den Informatikunterricht. In direkter Nähe zur Mensa befindet sich ein Freizeitraum. Das Büro für den Ganztagskooperationspartner befindet sich direkt neben dem Lehrerzimmer. Der Schule fehlen grundsätzlich die räumlichen Möglichkeiten für differenzierten Unterricht.
Auf Grund der hohen Anzahl der Schüler*innen reichen die Kapazitäten im Schulgebäude nicht aus. Als Interimslösung wurde der Schulstandort durch drei mobile Raumeinheiten erweitert. Davon werden zwei als allgemeine Unterrichtsräume genutzt, ein dritter für die Sprachförderung. Damit tragen sie wesentlich zur Entlastung des Schulgebäudes bei.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Schule 18 Räume, inklusive zwei mobiler Raumeinheiten, zur Nutzung als Klassenräume zur Verfügung stehen. Ein großer Differenzierungsraum befindet sich in einer weiteren mobilen Raumeinheit. Ganztagsflächen sind im Umfang einer Mensa, eines Freizeitraums und des Büros für den Kooperationspartner vorhanden. Ein Fachunterrichtsraum Musik kann nicht abgebildet werden. Der Musikunterricht muss im Klassenraum stattfinden.
Zum jetzigen Zeitpunkt erwartet die Schule, dass auf Grund der vorliegenden Anmeldungen zum Schuljahr 2021/22 fünf Klassen mit Lernanfängern gebildet werden müssen. In diesem Fall hat die Verwaltung bereits gemeinsam mit der Schule erste Schritte in die Wege geleitet. Der Raum für den Informatikunterricht kann so möbliert werden, dass ein Teil der Fläche für differenzierten Unterricht genutzt werden kann, vornehmlich für Sprachförderung. Mit dieser Maßnahme kann eine mobile Raumeinheit freigezogen werden und für allgemeine Unterrichtszwecke genutzt werden. Damit können alle mobilen Raumeinheiten als allgemeine Unterrichtsräume genutzt werden. Der Informatikunterricht kann durch die zusätzliche Bereitstellung mobiler Endgeräte gestärkt werden.
Die Sporthallenkapazitäten reichen am Standort GS Grimsehlweg nicht für die erhöhte Anzahl der Schüler*innen aus. Die Schule weicht derzeit mit sechs Wochenstunden Sportunterricht an den Schulstandort GS Gartenheimstraße aus. Bei einer perspektivischen Aufnahme von fünf Klassen der Jahrgangsstufe eins müssen weitere zwei Unterrichtsstunden in der Sporthalle Gartenheimstraße abgebildet werden.
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Am Schulstandort befinden sich 9 WC Anlagen für Mädchen und 7 WC Anlagen für Jungen, sowie 6 Urinale. Die WC Anlagen in der Turnhalle wurden nicht berücksichtigt, da hier gerade Umbauarbeiten stattfinden.
In der Landeshauptstadt gilt folgender Standard:
Jungen: 50 Personen pro WC
25 Personen pro Urinal
Mädchen: 25 Personen pro WC
Die vorhandenen WC Anlagen sind demnach ausgelegt für:
6 Urinale ausreichend für 150 Jungen
7 WC ausreichend für 350 Jungen
9 WC ausreichend für 225 Mädchen
Am Schulstandort werden, wie anfangs erwähnt, durchschnittlich 370 Kinder beschult. Bei einer angenommenen 50/50 Verteilung von Mädchen und Jungen sind die WC-Anlagen insgesamt ausreichend. Bei den Jungen gibt es allenfalls geringfügig zu wenige Urinale, aber dafür deutlich zu viele WC.
Der Schulstandort ist auf Grund der prognostizierten Schüler*innenzahl auch zukünftig auf die mobilen Raumeinheiten angewiesen. Die Kapazitäten werden im Prognosezeitraum dauerhaft überschritten. Die Anzahl der im Einzugsgebiet lebenden Kinder lässt derzeit keine anderen Schlüsse zu.
Die Verwaltung wird mögliche Lösungen für die Grundschulstandorte prüfen, um eine gleichmäßige Auslastung der Kapazitäten zu ermöglichen und wird hierzu Gespräche mit allen Beteiligten aufnehmen.
In Absprache mit dem Stadtbezirksmanagement wird die Verwaltung zudem in der Septembersitzung im Rahmen der Präsentation zum kommunalen Schulentwicklungsplan die gewünschte Vorstellung vornehmen.