Drucksache Nr. 15-0594/2010:
Zuwendung aus dem Programm "Soziale Stadt" an das Diakonische Werk Hannover e.V.für das Gewaltpräventionsprojekt "Starkes Hainholz" für 2010

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz
In den Stadtbezirksrat Nord
 
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15-0594/2010
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Zuwendung aus dem Programm "Soziale Stadt" an das Diakonische Werk Hannover e.V.für das Gewaltpräventionsprojekt "Starkes Hainholz" für 2010

Antrag,

dem Diakonischen Werk Hannover e.V. für das Gewaltpräventionsprojekt „Starkes Hainholz“ aus dem Verwaltungshaushalt 2010, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ - vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushalts - eine einmalige Zuwendung in Höhe von bis zu

15.000 Euro
zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Gewaltpräventive Arbeit basiert auf der Annahme, dass die unterschiedlichen
Rollenzuschreibungen und Erwartungen sowie die unterschiedlichen Sozialisations- und
damit auch Gewalterfahrungen durch die Geschlechterrolle maßgeblich beeinflusst werden.
Somit wird der geschlechterspezifische Ansatz in allen Phasen des Projektes berücksichtigt
und angemessen problematisiert.

Kostentabelle

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Die Maßnahme thematisiert sowohl individuelle wie auch strukturelle und kulturelle Gewalt. Eine Sensibilisierung u.a. für die Bedürfnisse von Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung ist selbstverständlich. Der Abbau von einschränkenden und zurückweisenden Strukturen für behinderte Menschen ist ein Ansatz gewaltpräventiver Arbeit.

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den Sanierungsgebieten für Vahrenheide-Ost, Hainholz, Stöcken und Sahlkamp-Mitte.

Das Projekt "Starkes Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2523/2009) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Es formuliert eine Antwort auf die zunehmend stärker werdende Frage, wie gesellschaftliche Institutionen, z.B. Kitas/ Schulen/ Jugendpflege/ Jugendhilfe und Polizei dem Thema „Gewaltpräventives Arbeiten in den Einrichtungen staatlicher Erziehung“ so begegnen können, dass Eltern und Kinder Kontinuität im Thema und in der Haltung zur Orientierung und Stärkung der eigenen Handlungskonzepte erfahren. Kern des Projektes ist die Annahme, dass eine Vielzahl verschiedener kurzer Impulsprojekte weniger didaktische und strukturelle Veränderungen in die Einrichtungen hinein trägt, weil dies oft dazu führt, dass nur mit einer Gruppe in der Einrichtung gearbeitet wird und diese von außen keine Stärkung und Stabilisierung erfährt. So ist Nachhaltigkeit nur in geringem Maße zu erzielen.

Mit dem Projekt „Starke Schule“ sammelt das Diakonische Werk seit August 2005 Erfahrungen in der praktischen Durchführung eines einjährigen Projektes in drei Grundschulen, unter anderem auch an der GS Fichteschule. Orientiert an dem Grundgedanken aus dem Projekt „Starke Schule“ wurde auf Anregung des Stadtteilworkshops im Januar 2005 ein Projekt für den Stadtteil Hainholz entwickelt.

Im April 2006 startete das Pilotprojekt „Starkes Hainholz“ (vgl. DS 1416/2006), das die überwiegende Zahl der sozialen Einrichtungen im Stadtteil einbindet, sowohl einrichtungsintern wie auch einrichtungsübergreifend arbeitet und damit nach innen und außen Vernetzungs- und Anknüpfungspunkte schafft.

Das Projekt „Starkes Hainholz“ setzt sich zum Ziel:

· Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Gewalt / Gewaltprävention und der
Lernfelder sozialen Lernens in den im Projekt eingebundenen Einrichtungen
· Entwicklung einer gemeinsam getragenen Konfliktkultur in den Einrichtungen
· Positive und nachhaltige Beeinflussung der involvierten Familiensysteme

Gemeinsam mit den Einrichtungen im Stadtteil wurde als Ergebnis des bisherigen Projektzeitraums am 08.11.2007 eine sogenannte „Hainhölzer Erklärung“ vorgelegt, die Grundlage des weiteren Handelns ist.

Es zeigt sich, dass die Vernetzung zum Thema Soziales Lernen und Gewaltprävention im Stadtteil durch die Projektarbeit vorangeschritten ist und gemeinsame Grundlagen erarbeitet wurden, die bis ins Alltagshandeln vorgedrungen sind. Es zeigt sich aber auch, dass ein lebendiges und nachhaltiges „Starkes Hainholz“ noch nicht erreicht wurde. Im Laufe des Projekts hat sich herausgestellt, dass der Bedarf für eine Trainings- und Verstetigungsphase besteht und erforderlich ist.

Das Ziel einer zweijährigen Arbeitsphase ist es, „Starkes Hainholz“ zu einem lebendigen Bestandteil einer fehlerfreundlichen und konfliktfreudigen Kultur des Miteinanders im Stadtteil zu machen. Die tragenden Säulen der Arbeitsphase sind:

· Struktursäule: Entwickeln eines stadtteilweit gültigen Konzeptansatzes zum Thema:
Soziales Lernen/Gewaltprävention
· Beziehungssäule: Fördern und Festigen individueller Fertigkeiten zur Sicherung der
Kernkompetenz der Einrichtungen (Alltagstaugliche Handlungsansätze,
Trainingsmethoden etc.)

Über den gesamten Zeitraum wird eine sogenannte „Spurengruppe“ die Aufgabe haben, den Trainings- und Verstetigungsprozess wachsam und kritisch zu begleiten.
Bis September 2010 sind geplant:
- Erstellung eines Workbooks
- Unterstützung eines Teams von Mitarbeitenden aus Hainholz bei der Organisation,
Durchführung und Dokumentation des dritten Hainhölzer Präventionstages
- Organisation und Begleitung eines MultiplikatorInnentrainings „Deeskalationstraining“
für neue Teilnehmerinnen
- Nachfrageorientierte Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen in den Einrichtungen im STARKEN HAINHOLZ
- Stabilisieren und vergrößern der Unterstützungsbasis für STARKES HAINHOLZ im Stadtteil und in den politischen Gremien
- Teilnahme an der stadtteilorientierten Messe
- Unterstützung in dem Bemühen, nachhaltige Strukturen zu entwickeln für die Zeit nach 09.2010.

Ausgaben und Einnahmen sind wie folgt geplant:

Stellenanteil für 13,07h/W MitarbeiterIn DW
15.000,00 €
Aufgaben:
- Projektkoordination mit Ziel der Übergabe der Projektkompetenzen
an MitarbeiterInnen im Stadtteil
- Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen aus den Einrichtungen
im Stadtteil

Sachkosten für Fortbildungsgruppe Deeskalationstraining
5.000,00 €
Gesamtkosten
20.000,00 €


Einnahmen:

Zuwendung aus dem Programm „Stärken vor Ort“ (Bundesmittel)
5.000,00 €
Mittel des Dez. III für das Programm "Soziale Stadt"
15.000,00 €
Gesamteinnahmen
20.000,00 €


Die Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
50 /50.5
Hannover / 16.03.2010